Hallo Kollegen..
aus aktuellem Anlass (Fragen per Mail) anbei einige Informationen und Tipps zum Thema "Standby-Verluste, Energiebedarf und Energieeinsparungen"
Jede elektronische Komponente benötigt Strom, ohne Strom läuft nix. Nun werde ich regelmässig angesprochen "Was braucht der Bus für einen Strom im Standby". In den Technischen Dokumentationen steht der Energiebedarf der Komponenten drin. Das ist mal das eine. Durch verschiedene Medienmitteilungen werden die Konsumenten mit sog. "teueren Standby-Verlusten" verängstigt. Die "Vernetzung" und die "Multimedia-Produkte" brauchen ja so viel Strom, sogar wenn sie ausgeschaltet sind. Das ist nicht ganz unrichtig. Darauf sollte man auch beim Kauf von Weisswaren achten. Mittlerweile existiert europaweit eine Klassifizierung für den Energiebedarf. Ob es sich dabei um eine Marketingmassnahme handelt, möchte ich nicht beurteilen. Auf jeden Fall steckt sprichwörtlich das "Energiesparen" in aller Munde. Nun ist der Ölpreis wieder stark gesunken - nun redet wieder keiner davon. Nur die Energieanbieter drehen ab und zu an der Preisschraube und die Medien entrüsten sich dann wieder masslos.
Zurück zum eigentlichen Thema und weg von meiner eigenen Meinung.
Energiebedarf in privaten Haushalten:
http://www.eib-home.de/software/2002_vdew_Energieverbrauch_4c300.jpg
Vergleicht nun diese Gesamttorte mit einer Geschäftspräsentation.
Stellt Euch vor, wir sitzen in einer Besprechung und müssten Kostensenkungsmassnahmen für das nächste Geschäftsjahr einleiten.
Wo würden wir ansetzen? Bei welchem Bereich in der Grafik würde die oberste Priorität gesetzt?
Was ist die erste Massnahme?
- Energiesparlampen kaufen oder
- Einzelraumtemperatur-Regelung besorgen?
"Das trifft auf mich nicht zu! Ich baue ja mit Minergie- oder mit Niedrigenergie!" Na klar, die Dämmung und die Wärmerückgewinnung samt zentraler Lüftungsanlage gibt es ja gratis zum Haus dazu. Das kostet ja fast nix. "Aber ich baue mir doch eine Solaranlage aufs Dach! Die wird bezuschusst vom Staat". Das ist sehr löblich! Aber auch hier stellt sich die Frage nach "Invest und Rentabilität".
Tipp: Wenn jemand seine "Standbyverluste" bzw. Die Kosten hierfür leicht und einfach erfahren möchte:
An einem Wochenende (z.B. Skiwochenende), an dem keiner zu Hause ist nehme man:
- Einen Kugelschreiber und
- Ein Post-it
Vor dem Verlassen der Wohnung / des Hauses schaltet man alle Verbraucher so ab, wie man es sonst beim Verlassen der Wohnung / des Hauses macht.
- Dann geht man zum Zähler und notiert den Zählerstand und die Uhrzeit.
- Kommt man dann am Sonntag / Montag zurück, so
- schreibt man sich den neuen Zählerstand auf.
Mit der sich ergebenden Zeit (in Stunden) und der Zählerstanddifferenz lässt sich der Standbyverbrauch pro Jahr ermitteln.
Und das ohne sonstige Hilfsmittel, welche sicherlich teuerer sind als der Standbyverbrauch im Jahr.
Auch wird man dann evtl. feststellen, dass
- Die Microwelle im Jahr ohne Standby mehr verbraucht
- Der Hausmann besser den Boden wischen anstatt saugen sollte
- Sogar der Haarfön mehr Energie im Jahr benötigt, als die gesamte Standbyverlustleistung.
- Von privaten Rechnernetzwerken zu Hause sprechen wir erst ma gar nicht.
So, wo würden wir ansetzen bei der "Kostenreduktion"?
Gruss
Peterpan
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