Man hat mir eine KNX-Horror-Anlage für einen Umbau anvertraut: 1140 Teilnehmer auf der Bereichslinie 1. Die physikalischen Adressen beginnen also alle mit 1 Punkt. Die Teilnehmer sind auf die Linien verteilt in der Form Linienkoppler - (40 Teilnehmer) - Linienverstärker - (40 Teilnehmer). Um die 30 Teilnehmer kleben auf der Bereichslinie.

Zwischen Linienkoppler und Verstärker LK/S2.1 (nennen wir hier Seite A) findet man hauptsächlich Dimmer und Jalousieaktoren von Hager, auf der anderen Seite des Verstärkers (Seite B) tummeln sich Bediengeräte 6326-xx-101 von BJE und Ventilantriebe 2176 von Albrecht Jung.

Los geht's. USB-Interface an Seite B, dazu passende Adresse programmiert, physikalische Adresse eines 6326 geändert. Der Horror beginnt mit dem Laden der Applikation: Die ETS meldet "Das Gerät antwortet nicht". Beim zweiten und dritten Versuch dieselbe Meldung. Das Laden der Applikation in die BCU alleine ohne Bedienteil klappte, hat aber nichts genutzt, weil der Bedienteil nichts von seinem Glück wußte. Die Herstellerhotline war auch nicht sonderlich hilfreich (die BCU ist im Eimer, gibt's nur noch bei E-Bay, sonst alles neu). In Verzweiflung die meisten nicht benötigten Teilnehmer auf Seite B entfernt, half aber auch nicht. Merkwürdig: Teilnehmer des Typs 6326 auf Seite A ließen sich ebenso wie die Hager-Artikel von B aus programmieren.

Dann habe ich den Verstärker einseitig abgezogen, und siehe da: Es klappt. Die Ventilantriebe haben sich übrigens ebenso (daneben)benommen.

Auf der Werkbank (ein Netzteil, ein Gerät, Interface) benahmen sich die 6326 ebenfalls tadellos

War jemand in der Runde schon mal mit so einem Murks konfrontiert? Da redet man nicht mehr von Gehalt, eher von Schmerzensgeld.