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Thema: Richtige Basis im Neubau schaffen

  1. #1
    Meli ist offline Registrierter Benutzer
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    Richtige Basis im Neubau schaffen

    Ein freundliches Hallo zusammen

    Ich habe mich gerade hier im Forum angemeldet und hoffe ein paar Antworten auf meine Fragen zu finden. Vielleicht könnt ihr mir ja weiterhelfen.

    Zur Vorgeschichte:
    Wir beschäftigen uns gerade mit zwei Projekten. Zum einen mit unseren Zwillingen (fast ein Jahr alt), zum anderen mit dem Bau unseres Einfamilienhauses. Beides ist recht zeitaufwändig, weshalb mir für eine intensive Einarbeitung in das Thema "intelligentes Wohnen" aktuell nicht viel Zeit zur Verfügung steht. Da Bauprojekte auch immer teurer werden als geplant, geht es aktuell in erster Linie darum, die richtigen Vorbereitungen für die Zukunft zu treffen, um in ein paar Jahren, wenn wieder Geld da ist, nicht alles wieder aufreißen zu müssen. Ich beginne vielleicht erst einmal mit dem ist-Zustand, bevor ich die Fragen abschieße

    Das Haus:

    - Keller: Technikraum, Gäste, Hobbyraum, Lagerraum, Flur mit Hauptverteilerkasten

    - EG: Flur mit Garderobe und Etagenverteilerkasten, Küche, Esszimmer, Gästebad, Wohnzimmer

    - DG: Zwei Kinderzimmer, Elternschlafzimmer, Elternbad, Kinderbad, Flur mit Etagenverteilerkasten

    - Spitzboden: Büro

    - Außen: Carport mit Dachterasse, Regenwasserzisterne

    Soweit erst einmal die Basics. Nun zu den Fragen. Bin mir nicht sicher, ob ich hier hundert prozentig sicher bin, aber die ein oder andere Frage sollte hier gut aufgehoben sein

    1. Wie gesagt ist das Geld aktuell knapp. Wir wollen aber jetzt schon einmal die später notwendige Infrastruktur schaffen, um später keine Wände einreißen zu müssen. Soweit ich das bislang verstanden habe, muss jeder Aktor (Steckdose, Lampe, Rollosteuerung, etc.), den wir später steuern/auslesen möchten, ein eigenes Stromkabel zum Verteilerkasten haben. Richtig?

    2. Zusätzlich muss ein EIB-Kabel in die Unterputz-Schalter gelegt werden? Wie funktioniert dann später die Steuerung der Steckdosen, wenn diese aktuell nicht schaltbar sind?

    3. Komme ich, wenn ich später die ganzen vorhandenen Schalter durch KNX-Verteiler ersetzen will mit den regulären Unterputz-Dosen klar, oder brauche ich da was Spezielles?

    4. Gibt es außer den Kabeln noch etwas, was man vorab UNBEDINGT braucht und was sich später nicht so einfach nachrüsten lässt?

    5. Kann ich mit KNX überhaupt selber Szenen programmieren? (etwas Erfahrung mit Java, PHP, HTML, etc. vorhanden) Oder sollte ich ein anderes System in Augenschein nehmen?

    6. Jetzt bin ich wahrscheinlich hier falsch mit meiner Frage Wir verwenden derzeit eine Fritzbox nebst AVM MT-F-Telefonen. Wir würden diese gern benutzen, um eine videoüberwachte Gegensprechanlage für den Hauseingang zu realisieren. Leider habe ich im Netzt bislang noch keine Info dazu gefunden, ob das machbar ist. Wenn es geht, welches Doorline-Modul (ist das einzige, was mit Fritzbox geht glaube ich) braucht man da? Und was für eine Kamera, mit der sich so etwas realisieren lässt? Oder lässt sich so etwas mit KNX auch anders und kostengünstig lösen?

    Ihr seht, ich stehe noch relativ am Anfang des Ganzen und bin mit den meisten technischen Begriffen noch nicht so vertraut. Wird eher eine Beschäftigung für die nächsten Jahre, wenn der Bau soweit abgeschlossen ist. Wäre schön, wenn ihr das bei Antworten (für die ich sehr dankbar wäre) berücksichtigen könntet Ach ja: Mit Elektrik kenne ich mich auch nicht aus, und unser Elektriker sich leider nicht mit BUS-Systemen.

    Viele Grüße,
    Meli

  2. #2
    Avatar von EIB-Freak
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    Zitat Zitat von Meli Beitrag anzeigen
    1. Wie gesagt ist das Geld aktuell knapp. Wir wollen aber jetzt schon einmal die später notwendige Infrastruktur schaffen, um später keine Wände einreißen zu müssen. Soweit ich das bislang verstanden habe, muss jeder Aktor (Steckdose, Lampe, Rollosteuerung, etc.), den wir später steuern/auslesen möchten, ein eigenes Stromkabel zum Verteilerkasten haben. Richtig?
    Von jedem Verbraucher muss ein Schaltdraht (z.B. in einer Mehradrigen Leitung) zum Aktor (Verteiler) verlegt werden. Es gibt auch zentrale und dezentrale Lösungen, Funklösungen und andere Möglichkeiten.

    2. Zusätzlich muss ein EIB-Kabel in die Unterputz-Schalter gelegt werden? Wie funktioniert dann später die Steuerung der Steckdosen, wenn diese aktuell nicht schaltbar sind?
    Zuerst musst du dir EIB abgewöhnen . KNX - der Namensnachfolger - kann heute mehr, ist preiswerter und Kompatibel zu EIB, da direkter Nachfolger.
    Bei KNX werden alle SENSOREN und AKTOREN untereinander per KNX-Busleitung verbunden. Von den AKTOREN gehen dann die LASTleitungen zu den Verbrauchern.

    3. Komme ich, wenn ich später die ganzen vorhandenen Schalter durch KNX-Verteiler ersetzen will mit den regulären Unterputz-Dosen klar, oder brauche ich da was Spezielles?
    Grundsätzlich: eine Konventionelle und KNX-Installation parallel zu installieren, kostet deutlich mehr, als sofort direkt und nur mit KNX zu installieren. Es funktioniert auch nicht richtig, da unterschiedliche Leitungstopologien vorhanden sind.
    Für KNX-Sensoren reichen "normale" Schalterdosen, wogegen man bei vielen Schaltungen "Schalterabzweigdosen" setzen muss (erhöhter Installationsaufwand im Vergleich zu KNX).

    4. Gibt es außer den Kabeln noch etwas, was man vorab UNBEDINGT braucht und was sich später nicht so einfach nachrüsten lässt?
    Eine Richtige Planung.

    5. Kann ich mit KNX überhaupt selber Szenen programmieren? (etwas Erfahrung mit Java, PHP, HTML, etc. vorhanden) Oder sollte ich ein anderes System in Augenschein nehmen?
    Ja, du kannst selber Szenen programmieren. Es gibt Raumcontroller mit Szenenfunktionen oder - heute schon quasistandard- Visualisierungssysteme.
    (btw: Ich habe schon hunderte gehört: "Ich programmiere mir selber mit XYZ unter ABC eine Visu". 10 habens durchgezogen (mit viel Schweiss und Blut), die anderen 90 haben sich was "fertiges" gekauft und darauf schnell eine super Lösung geschaffen.)

    6. Jetzt bin ich wahrscheinlich hier falsch mit meiner Frage Wir verwenden derzeit eine Fritzbox nebst AVM MT-F-Telefonen. Wir würden diese gern benutzen, um eine videoüberwachte Gegensprechanlage für den Hauseingang zu realisieren. Leider habe ich im Netzt bislang noch keine Info dazu gefunden, ob das machbar ist. Wenn es geht, welches Doorline-Modul (ist das einzige, was mit Fritzbox geht glaube ich) braucht man da? Und was für eine Kamera, mit der sich so etwas realisieren lässt? Oder lässt sich so etwas mit KNX auch anders und kostengünstig lösen?
    Habe es ähnlich bei mir daheim, aber besser: Mobotix T24s an der Türe (darunter RFID-Leser), das ganze geht (momentan) auf ein GXV-3140 von Grandstream und "Zeitnah" (angeblich 8. März 2013) auf mein Apfel-Phone.
    Die MT-F können keine Videos von Türsprechstellen anzeigen.
    Gruss,

    Michael

  3. #3
    Meli ist offline Registrierter Benutzer
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    Hi Michael,

    vielen Dank für Deine schnelle Antwort Jetzt bin ich in ein paar Bereichen schlauer, an anderer Stelle wieder nicht

    Erst einmal zu den Kosten. Klar, wäre es deutlich schicker, direkt von Beginn an eine KNX-Lösung zu haben, aber wenn mich meine bisherigen Recherche-Ergebnisse nicht täuschen, muss ich da mit Kosten von mindestens 30.000 Euro rechnen (wie gesagt, 4 Stockwerke und einiges an Lampen, Steckdosen, etc). Im Gegensatz dazu rechnen wir bei der konventionellen Elektro-Installation mit rund 10k. Daher versuche ich im Moment den Mittelweg zwischen konventioneller und sofort einsatzbereiter und späterer Bus-Installation zu finden.

    Wenn ich Dich jetzt richtig verstanden habe, wäre es sinnvoll, statt der regulären dreiadrigen Leitung eine Vieradrige zwischen Schaltern und Verbrauchern zu legen und Verbraucher ohne Schalter mittels einer Vieradrigen erst einmal direkt in den Verteilerkasten gehen zu lassen? Und zusätzlich wäre dann eine (bzw. mehrere) KNX-Steuerleitung(en) zwischen Schaltern, Sensoren und Verteilerkasten notwendig?

    Wenn ich das richtig verstanden habe, gilt ja für Verbraucher, Aktoren und Sensoren ein Maximum von 64 Einheiten pro Busleitung, weshalb ich also mehrere Busleitungen bräuchte. Das wäre ein Punkt, den ich in einer Planung berücksichtigen könnte. Eine umfangreiche Detailplanung ist aktuell zeitlich einfach nicht drin, zumal mit der Elektro-Installation diese oder nächste Woche begonnen wird.

    Vielen Dank auch noch einmal für Deine Info zu den Türmodulen/der Cam. Das hat mich schon mal nen großen Schritt weiter gebracht

    Viele Grüße und danke nochmal,
    Meli

  4. #4
    Avatar von EIB-Freak
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    Zitat Zitat von Meli Beitrag anzeigen
    Erst einmal zu den Kosten. Klar, wäre es deutlich schicker, direkt von Beginn an eine KNX-Lösung zu haben, aber wenn mich meine bisherigen Recherche-Ergebnisse nicht täuschen, muss ich da mit Kosten von mindestens 30.000 Euro rechnen (wie gesagt, 4 Stockwerke und einiges an Lampen, Steckdosen, etc). Im Gegensatz dazu rechnen wir bei der konventionellen Elektro-Installation mit rund 10k. Daher versuche ich im Moment den Mittelweg zwischen konventioneller und sofort einsatzbereiter und späterer Bus-Installation zu finden.
    Aufgrund der Vorschriften und Anforderungen wird man "Konventionell" kaum unter 12-15T€ installieren können...
    Ich habe diverse (Umfangreiche) EFH für ca. 22T€ installiert - mit KNX versteht sich.

    Wenn ich Dich jetzt richtig verstanden habe, wäre es sinnvoll, statt der regulären dreiadrigen Leitung eine Vieradrige zwischen Schaltern und Verbrauchern zu legen und Verbraucher ohne Schalter mittels einer Vieradrigen erst einmal direkt in den Verteilerkasten gehen zu lassen? Und zusätzlich wäre dann eine (bzw. mehrere) KNX-Steuerleitung(en) zwischen Schaltern, Sensoren und Verteilerkasten notwendig?
    Kann man machen - wird aber teuer. 4adrig legt man kaum mehr, wenn dann 5 oder 7 oder 10 adrig...
    Es gibt mehrere Möglichkeiten, das Thema anzugehen!


    Wenn ich das richtig verstanden habe, gilt ja für Verbraucher, Aktoren und Sensoren ein Maximum von 64 Einheiten pro Busleitung, weshalb ich also mehrere Busleitungen bräuchte. Das wäre ein Punkt, den ich in einer Planung berücksichtigen könnte. Eine umfangreiche Detailplanung ist aktuell zeitlich einfach nicht drin, zumal mit der Elektro-Installation diese oder nächste Woche begonnen wird.
    Für ein EFH deiner Größe reicht eine Busleitung, da kommst du nie auf 64 Teilnehmer (ein Teilnehmer mit einer Phys. Adresse kann z.B. bis zu 20 Verbraucher schalten).

    Aufgrund des Baubeginns "diese oder nächste Woche" kannst du KNX eigentlich vergessen - das ist ca. 3 Monate zu spät.

    Und nochmal (wie es hier schon mehrfach im Forum geschrieben wurde): Halbschwanger gibts nicht. Entweder Klickiklacki Steinzeit oder KNX.
    Gruss,

    Michael

  5. #5
    Avatar von Dieter Koch
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    Nur mal so in den Raum geworfen.

    Seit 17 Jahren mache ich KNX, habe schon viele, sehr viele Häuser erlebt, die für KNX vorbereitet haben. Nicht eins wurde später, als wieder Geld da war umgebaut. Es wurden neue Autos gekauft, schicke Wintergärten angebaut usw.

    Spar Dir das Geld für die Vorbereitung und mache es gleich richtig. Man kann ja mit einer Mininmallösung anfangen.


    Gruß
    Dieter
    Erfahrung ist die Summe aller Missgeschicke

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