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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : EIB-Alarmanlage contra Alarmanlage über EIB



automaticman
13.03.08, 11:07
Hallo.
Ich lese sehr intensiv dieses Forum mit all seinen guten Tipps und Diskussionen. Möchte heute das obige Thema trotz vieler schon vorhandener Meinungen zur Diskussion stellen. Kurz zum Hintergrund. Ich habe kürzlich mein Einfamilienhaus im Rahmen einer Komplettsanierung mit EIB ausgerüstet, die Grundfunktionen (Licht, Szenen, Jalousien etc. ) laufen bestens. Jetzt geht es an Realisation die Alarmanlage. Dies unter den folgenden Voraussetzungen:
1) mechanischer Einbruchschutz ist gut, doch rein kommen die immer
2) Überraschender Krach und Licht vertreibt böse Geister
3) Zulassung der Anlage duch die Versicherung sei mal vernachlässigt, es geht nicht um den Juwelierladen.
4) Strom kommt aus der Steckdose und fällt nicht aus. Sabotage ist unmöglich.

Ich versuche herauszufinden, warum die Realisation der Alarmanlage über EIB hier soviel Kritik erfährt. Ich finde, das ist doch eine ganz smarte Lösung. Sowohl bei einer EIB- Alarmanlage als auch bei der Realisation über EIB liefen die Meldersignale über Binäreingänge über den EIB Bus. Auch das Schalten von Licht oder Jalousien im Alarmfall würde in beiden Fällen über den Bus geschehen. Der einzige Unterschied den ich sehe, ist die Ansteuerung der Alarmmelder (Sirene, etc.) im Falle EIB Alarmanlage direkt, im Falle Anlage über EIB realisiert über den Bus.

Jetzt lese ich viel über eventuelle Störungen auf dem Bus, die die Funktion einer über EIB realisierten Anlage beeinträchtigen könnten. Das wäre doch in beiden Fällen auch gleich.

Vielleicht sehe ich ja da etwas nicht oder falsch. Nochmal. Mir geht es darum zu entscheiden, realisiere ich die Alarmanlage mit einer EIB fähigen Anlage (Gira/Jung, etc.) oder nutze ich Komponenten wie den Ereignisbaustein (z.B. Siemens) oder das Sicherheitsmodul (z.B. ABB) eventuell auch in Verbindung mit dem Homeserver.

Danke für Eure Meinungen.
automaticman :)

Meudenbach
13.03.08, 21:37
Ich hab nix dagegen EMA über EIB/KNX umzusetzen, wenn eben VDS nicht gefordert ist. Die Möglichkeiten überwiegen erheblich bei deutlich geringerem Preis.
Es sind jedoch einige Dinge zu beachten, dass es eben nicht zu gewünschten Störungen kommt. So ganz sollte die Sicherheit und vor allem die Eigensicherheit (Sabotage) nicht ganz ausser Acht gelassen werden...

Wir haben mehrfach derartige Lösungen realisiert. Verzichten jedoch auch auf KNX/EMA Zentralen und programmieren das komplett selbst.

..

LG

jungeugen
14.03.08, 07:11
Hallo Automaticman,

Zitat
______
Vielleicht sehe ich ja da etwas nicht oder falsch. Nochmal. Mir geht es darum zu entscheiden, realisiere ich die Alarmanlage mit einer EIB fähigen Anlage (Gira/Jung, etc.) oder nutze ich Komponenten wie den Ereignisbaustein (z.B. Siemens) oder das Sicherheitsmodul (z.B. ABB) eventuell auch in Verbindung mit dem Homeserver
______


wie Mike schon sagte, ist das 1. wichtige Kriterium - brauchst du VDS?
Da das für Wohnhäuser i.d.R. nicht der Fall ist, kannst du mit der Einbruchmeldeanlage frei wählen, was du einsetzen möchtest.

Zu empfehlen ist immer eine fertige Lösung wir Berker/Gira/Jung, weil dabei die Entwickler bereits die Grundlagen (angelehnt an VDS) umgesetzt haben, die du bei eigengestrickten Lösungen noch einarbeiten musst - und da steckt der Teufel im Detail :eek:

Gruss

Eugen

Filo
17.03.08, 10:08
1) mechanischer Einbruchschutz ist gut, doch rein kommen die immer
2) Überraschender Krach und Licht vertreibt böse Geister
3) Zulassung der Anlage duch die Versicherung sei mal vernachlässigt, es geht nicht um den Juwelierladen.
4) Strom kommt aus der Steckdose und fällt nicht aus. Sabotage ist unmöglich. :)

Es spricht nichts gegen eine realisierung von Einbruckerkennung über EIB, ABER es kommt drauf an was du willst und wie sicher das ganze ein soll.

Gewisse Aussagen von dir sind nicht ganz korrekt. Natürlich kommt man immer und überall rein, ist immer eine Frage des Aufwandes. Auch Museen und Banken werden überfallen und gegen Raubüberfall (Auch im privaten Heim möglich) ist nochmals was anderes nötig.

Zu den deinen Punkten:
1)
Praxis zeigt aber ein paar andere Dinge auf:
Wenn du ein "Normales" Haus hast mit "Normalen" Wertsachen drin, und kein Haus das bekannt ist für wertvolle Gegenstände, dann kommt der Durchschnittsverbrecher vorbei. Dieser wird 3 - 5 Minuten versuchen möglichst ohne Krach ins Haus zu kommen. Gelingt ihm das nicht zieht er weiter. Mit geeigntene Massnahmen: Widerstandsklasse 2, Pilzkopfverschlüssen, langen Verschraubungen, Aushebelschutz, Kellerschutz, etc. kriegt der Einbrecher das Fenster mit den üblichen Gegenständen nicht in besagter Zeit auf und zieht weiter.
Das ungute Gefühl, dass jemand im Haus war und in deinen Sachen gewühlt hat, bringt die beste VdS Anlage nicht weg!

2) Kann auch falsch sein. Wenn auch etwas zum Widerspruch von meinem obigen Punkt. In der CH haben ein paar Jungs ein Haus weiter ausgeraubt, bei dröhnender Sirene, allerdings war das Haus auch kein normales und in einer fürstlichen Gegend.
Übrigens Krach vertreibt den Einbrecher (meistens), Licht praktisch kaum.

3) Einverstanden, nur soll ja die Anlage auch nur melden, wenn es was zu melden gibt. Es ist nicht bloss das detektieren von Alarmen, dass können viele. Fehlalarme und speziell Sabotageschutz ist hier das Stichwort.

4) Tja, wenn du das so siehst. Sabotage ist nicht nur am Strom möglich (Bei uns in der CH sind die Zählerkasten aussen und die aufzubringen ist das kleineste Problem), sondern auch an der Anlage selber. Auch wenn der "Normale" Einbrecher das weniger macht, aber schon mal gekappte Magnetkontakte gesehen, oder gehört wie laut ne Sirene ist die mit Bauschaum ausgeschäumt wurde ;).

Es stellt sich für mich weniger die Frage wegen der technischen Realisierung als die Umsetzung des Gesamtkonzeptes. Dazu gehört ne Menge Know-how und das besteht nicht darin nen Bewegungsmelder und ein paar Fensterkontakte zu programmieren, wann diese ne Meldung abschicken sollten.
Es beginnt bei der Aufnahme des Gebäudes, Aussenhautschutz, mechanischer Schutz, Elektronischer Schutz und endet in der Intervention.

Ich habe in einigen Threads meine Meinung und Hinweise zu Marke Eigenbau gegeben. Die Suche gibt dir einige weitere Tipps.

Holger Schult
17.03.08, 12:22
Hallo automaticman,

ich habe bereits mehrere Alarmanlagen über EIB realisiert, sowohl mit EIB-Zentralentechnik, als auch ohne. Diese habe ich aber nur realisiert, wenn ich bereits im Vorfeld Einfluß auf die Außenhautüberwachung hatte, d.h. daß alle Fenster und Türen sowohl auf Öffnen und Verschluß überwacht wurden. Die entsprechenden Angaben über die notwendigen Einbauten habe ich im Vorfeld an den Architekten weitergeleitet und der hat das bei seiner Planung und Ausschreibung berücksichtigt. Ebenfalls wichtig für mich war, daß das Durchgreifen bei Fenstern entsprechend erschwert wurde, also zumindest der Einbau von Verbundsicherheitsglas. Über den Sinn der Außenhautsicherung wurde hier ja bereits ausreichend berichtet.

Wie zeichnet sich eine auch nicht VdS-zugelassene Einbruchmeldeanlage für mich aus?
Berücksichtigung der Zwangsläufigkeit zur Vermeidung von Fehlalarmen
Außenhautsicherung, damit eine Einbruchsmeldung erfolgt, bevor der Einbrecher mitten im Haus steht.
Ruhestromüberwachte Melderlinien (Sabotageüberwachung) realisiert mit EIB-Meldergruppenterminals
alle EMA-Komponenten Akku gepuffert, d.h auch die Spannungsversorgung
Scharfschaltmöglichkeit
Akustische und optische Meldung der Scharfschaltung (habe ich sowohl über Blockschloß, bzw. bei Verzicht auf eine Zentralenkomponenten mit EIB-fähigem Elektronikschloß realisiert)
Anzeigeeinheit für Meldung der aktuellen Zustände
Weitermeldungseinrichtung (für mich macht es keinen Sinn einen Alarm zu erzeugen, auf den nicht reagiert werden kann)
Die so realisierten Anlagen laufen ohne Beanstandungen.


Gruß

Holger

xxxomxxx
13.07.08, 23:36
Ich hab nix dagegen EMA über EIB/KNX umzusetzen, wenn eben VDS nicht gefordert ist. Die Möglichkeiten überwiegen erheblich bei deutlich geringerem Preis.
Es sind jedoch einige Dinge zu beachten, dass es eben nicht zu gewünschten Störungen kommt. So ganz sollte die Sicherheit und vor allem die Eigensicherheit (Sabotage) nicht ganz ausser Acht gelassen werden...

Wir haben mehrfach derartige Lösungen realisiert. Verzichten jedoch auch auf KNX/EMA Zentralen und programmieren das komplett selbst.

..

LG

hi

mit was für Bausteinen realisiert ihr das? Brauche ich da zusätzlich zu einem N350E noch ein Applikationsbaustein?

Meudenbach
14.07.08, 08:29
Wir machen das auf Basis HomeServer... Gibt aber auch entsprechende EIB/KNX EMA Zentralen, wie zB von ABB.

LG