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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : digitalSTROM: Neue Konkurrenz für KNX?



jonofe
12.03.08, 13:41
Ich bin derzeit auf einer sehr interessanten Veranstaltung der T-Systems Enterprise Services und fand einen Vortrag über das Bussystem digitalSTROM sehr interessant.

Bin gespannt wie sich dieses System entwickeln wird. Wie ich finde, einige recht interessante Ansätze (Kostengünstige Hardware, leicht nachrüstbar, etc.)

Infos auf der Homepage der Non-Profit-Organisation digitalSTROM.org (http://www.digitalstrom.org/)

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Grüße

André

Jürgen1974
12.03.08, 17:38
Nunja, liest sich ja toll, aber wenn das schon plug&play ist, dann frage ich mich, wie weit das System mit dem EIB mithalten kann. Denn durch die freie Programmierung des EIB ist er ja erst so flexibell und fast grenzenlos in seinen Möglichkeiten... (bis auf die max. Anzahl der Geräte)

Grüße Jürgen

MD11
12.03.08, 21:28
Man muß weiter innovativ sein und vor allen Dingen flexibel sein.

Es gibt große Mankos beim EIB, diese machen es sehr verwundbar. Ein gutes System kann morgen schon Schnee von gestern sein, wenn es nicht marktgerecht ist und das etwas schlechtere System kann schnell die Überhand gewinnen. ( siehe PC und MAC :-) )

Warum hat sich nach 10 Jahren EIB immer noch nicht im Markt durchgesetzt ?

Wie schwierig ist es neue Produkte auf den Markt zu bringen ?

Was muß der Hersteller an die EIBA bezahlen ?

Was kostet die ETS oder das Pendant dazu ?

Es gibt viele Angriffspunkte die von Konkurrenten natürlich vorher ausgelotet werden und allen bekannt sind.

Aber etwas Konkurrenz belebt das Geschäft.

;-)

Axel
15.03.08, 08:28
Hallo Kollegen,

nach durchsicht der Homepage „intelligentStrom der neue Standart“ stelle ich fest, das hier noch sehr viel Entwicklungsarbeiten im Bereich Technik und Verkauf geleistet werden muß, um überhaupt auf den Markt der intelligenten Elektrotechnik agieren zu können.

In anbetracht dessen, das wir um die 2000 wende schon mal einen Hype mit der Übertragung von Daten und Steuerung von Geräten über das Stromnetz hatten, glaube ich nicht daran, das sich dieses Konzept durchsetzt bzw. funktionieren wird. Zumale die Stromleitungen zu viele Schwachstellen haben, was dem System nur Probleme bereiten wird.

Geht es um reine Nutzdaten, mag das ganze Funktionieren. Denn hier spielt die Zeit keine wesentliche Rolle. Anders ist dies jedoch bei Steuerungen und Regelungen. Diese müssen in einer bestimmt Zeit abgehandelt werden und haben meist ein enges Zeitfenster.

Dennoch begrüße ich jeden Mitbewerber am Markt mit seinen innovativen Ideen und wünsche ihnen alles Gute und viel Erfolg. Denn wie schon gesagt wurde, erst durch Wettbewerb wird es mehr und bessere Lösungen geben. Und wer weiß, vielleicht fließt digitalStrom mal in den Einheitsstandart KNX mit ein. :)

Jürgen Sporleder
23.03.08, 10:12
Ich beobachte die Entwicklung von denen auch bereits seit einiger Zeit. Es ist auf alle Fälle festzustellen, das eine ganze Menge "profesionelle" Energie neben der monetären aufgewandt wird, um ein System marktfähig zu gestalten. Es ist sehr schnell erkennbar mit welcher profesionalität der Markt angegangen wird, nämlich der direkte erstmal gar nicht. Denn zur Zeit werden Allianzen gesucht und auch zum Teil wohl auch gefunden.
Es zeigt sich jedoch auch hier, der Markt an sich ist sehr in Bewegung, immer mehr möchten ins Haus. Das hinter dieser Bewegung vordergründig jedoch keine "Non profit" Organisation steht, ist aber auch klar. Sicherlich ist das Verbingsunsglied zur Wissenschaft und Forschung die "offizielle "Non-Profit" geführte Orga, jedoch das Geld soll wohl mal mit dieser verdient werden:

http://www.aizo.com


Und auch das ist so vollkommen in Ordung und zeigt nur mit welchem Hintergrundwissen und vor allem Substanz hier ein neues Marktfähigessystem geschaffen werden soll. Der Weg ist für die Marktteilnehmer noch weit, aber ich erwarte da doch schneller als wir uns vorstellen können, marktfähige Produkte. Spätesens zur L&B 2010 werden wir wohl einen neuen Stand besuchen können/müssen/dürfen.

AndreasMüller
23.03.08, 12:04
Denn durch die freie Programmierung des EIB ist er ja erst so flexibell und fast grenzenlos in seinen Möglichkeiten... (bis auf die max. Anzahl der Geräte)


Also flexibel würde ich nun nicht gerade sagen. Denn an die volle Anzahl Geräte kommt man gar nicht erst herann. Denn vorher geht die Geschwindigkeit wahnsinnig in die Knie. (9600 baud)
Was jedoch den EIB heutzutage atraktiv macht, sind seine zu Hauf verfügbaren Schnittstellen zu anderen Medien!



Warum hat sich nach 10 Jahren EIB immer noch nicht im Markt durchgesetzt ?

Wegen der Lobbybildung der Eiba, die die Preise kontrolliert, welche immernoch viel zu übertrieben hoch sind. Der Absatz steigt jährlich und die Preise stagnieren. Die Technik ist schon lange nicht mehr inovativ.


In anbetracht dessen, das wir um die 2000 wende schon mal einen Hype mit der Übertragung von Daten und Steuerung von Geräten über das Stromnetz hatten, glaube ich nicht daran, das sich dieses Konzept durchsetzt bzw. funktionieren wird. Zumale die Stromleitungen zu viele Schwachstellen haben, was dem System nur Probleme bereiten wird.
Dem würde ich so nicht zu stimmen. Es wurden glaub ich von der Uni Kalsruhe (kann auch ne andere gewesen sein) Verfahren entwickelt die zwischen den Harmonischen umschalten und somit immer die best mögliche Frequenz zur übertagung ermitteln. Soweit ich mich erinnere hat EnBW auch einen Feldversuch mit DSL übers Stromnetzt geführt. Hier sprach man von wenigstens 2Mbit/s. Das reicht dick aus für das Haus.


Hallo Kollegen,
Dennoch begrüße ich jeden Mitbewerber am Markt mit seinen innovativen Ideen und wünsche ihnen alles Gute und viel Erfolg. Denn wie schon gesagt wurde, erst durch Wettbewerb wird es mehr und bessere Lösungen geben. Und wer weiß, vielleicht fließt digitalStrom mal in den Einheitsstandart KNX mit ein. :)

Da kann ich nur zustimmen, Wettbewerb ist immer gut :)

Jürgen Sporleder
23.03.08, 13:09
Lieber Andreas,

leider ist einiges von dem was Du kommentiert hast so global nicht richtig.
Sicherlich arbeitet der TP-KNX mit 9600Baud. Abder zum einen ist dieses ein Übertragungsmedium, es gibt (inzwischen) 3 weitere, das "neue" Übertragungsmedium IP/Ethernet wird auf der L&B mit der ETS 3.0f eingeführt. Zudem ist es heute quasi üblich EIB-Linien zumindest in Großprojekten über Ethernet zu verbinden. Eine höhere Geschwindigkeit als die 9600Baud bei TP-KNX sind innerhalb einer Linie gar nicht notwendig und würden ein System auch heute noch von der Installationseite sowie der Betriebssicherheit und Zuverlässigkeit nicht gerade merklich verbessern, sondern eher im Gegenteil umschlagen. Es ist einfach zusehen, der KNX ist ein Feldbus.

Das die EIB-Technik nicht innovativ ist, ist ja wohl eine Aussage die Du ganz sicher nicht halten kannst. Ich hoffe Du überzeugst Dich selber auf der L&B ab 6.April davon, das die Innovation nicht ausschliesslich im Übertragunsprotokoll sondern auch in der Bedienung, Design und vor allem Funktionalität zu suchen ist. Und die Vielfalt (nicht nur die der Produkte an sich) des KNXs ist hier IMHO unschlagbar.


Der Absatz steigt jährlich und die Preise stagnieren.

Und Du willst damit Aussagen, der Kunde bekommt heute genauso viel für sein Geld wie noch vor 10 Jahren ?

Dann hast Du noch keine Applikation aus den Anfängen des EIBs gesehen, das was heut an mehr in den KNX Geräten steckt muss bei dieser Aussage auch erstmal berücksichtigt werden.

Nur mal der Vergleich der Geräte des MT701.

Version 1 - Version 2 - Version 3 !!!

Passend dazu habe ich zufällig, weil ich im Umzug stecke eine Preisliste von einem großen deutschen Automobil Hersteller von vor 10 Jahren gefunden. Da kostete die Klimaautomatik noch ganze 3200 DM. Heute 10 Jahre später soll ich für das 2.Nachfolgemodell 2600€ bezahlen. wir sprechen hier von einer Preissteigerung bei annähernd vergleichbaren Leistungen. Die elektrischen Fensterheber, Treppenhauslichtfunktion beim verlassen des Fahrzeuges (260€) sowie die elektrische Heckklappe für 1100€ ganz zu schweigen. Mein nächstes Auto geht in ca 6 Jahren wieder weg, mein Haus jedoch werde ich hoffentlich 30-50 Jahre bewohnen.

AndreasMüller
23.03.08, 14:39
Wow
ich wollte hier Niemanden angreifen!

Nur bin ich der Meinung, dass der EIB in ertser Linie ohne Backbone verwendet wird, da er, wie du richtig bemerkt hast, ein Feldbus ist.

Mit der Inovation war eigentlich nur das System und das Protokoll gemeint. Ich stimme voll und ganz zu, wenn es um Designs und Bedienung geht.

Zur Inflation kann man nur sagen, dass die heutigen Preise in keinem Verhältnis zu damaligen Entwicklungskosten stehen. Aber ich stimme zu, wenn es auf steigende Energiekosten und Rohstoffpreise zurückzuführen ist. Jedoch ist dort noch immer eine fette Marge inbegriffen.

Vieleicht muss ich hier auch mal klar stellen, dass ich voll und ganz vom EIB überzeugt bin. Jedoch würde ich mir moderatere Preise wünschen, sodass noch mehr Kunden es sich leisten könnten. Denn der hinkende Vergleich mit einem Auto ist so auch nicht zu tragen! Vergleichen wir doch mal Medien aus der Unterhaltungsbranche... Aber das ist eine Diskussion , die zu nichts führt.

MfG
Andreas Müller

EIB-Freak
23.03.08, 14:57
Die Marge bei KNX ist längst nicht mehr so groß, wie sie mal war. Das meiste kann nur über Dienstleistung "verdient" werden.

Der KNX/EIB hat sich schon lange durchgesetzt, ich bekomme das regelmäßig zu spüren - nur wird da nicht so ein Medienrummel draus gemacht. Egal wo ich was über Technik lese - KNX/EIB taucht immer auf.

Das es ein Kontrollorgan wie die Konnex gibt ist gut und richtig, dies sichert die Zuverlässigkeit und den Erfolg von KNX. Diese ganze Arbeit muss aber auch finanziert werden, und da sind die Preise der ETS in Relation zu dem, was im verborgenen läuft (Softwareentwicklung, Hardwareprüfung, Zertifizierung, Dokumentation, Marketing, Arbeitsfruppen, TaskForces, Prüfzentren in EU, ..) ein guter, Fairer Preis.
Aber die Preisdiskussion hatten wir schonmal.