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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wärmeentwicklung von Dimmaktorik



Praktikus
14.08.03, 11:07
Morgen zusammen,

auf der Suche nach Dimmaktoren >2 Kanal REG hat man mich in den Antworten auf eventuell enstehende Wärmeprobleme innerhalb des Verteilers hingewiesen.

Ich habe jetzt schon eine Reihe an REG-Dimmern verabeitet ( unterschiedliche Firmen ); meist 2fach Dimmaktoren mit 4 TE. Diese werden alle "nur" maximnal handwarm in Betrieb. Wo also seht Ihr Anwendungsfälle, bei denen es zu Temperaturproblemen kommen kann und Bitte was resultiert aus einer Erwärmung der Aktorik ?

Ich lerne ja immer gerne dazu :)

Ciao

Schwitzibus *g*

Dampfbuckel
14.08.03, 11:31
das ist hier die Frage - oder aber auch nicht.

Ich bin zwar auch kein Stromer aber im allgemeinen und auf meine laienhafte Art würde ich es so beschreiben

um zu dimmen muss ich von der Sinuswelle einen Teil abschneiden und diesen Teil "venichten" und somit je dunkler ich dimme und je mehr Last eigentlich da ist ( anzahl Lampen) desto mehr muss venichtet werden und dies geschieht als Abwärme ( Stromer werden sich jetzt wahrscheinlich die Haare raufen - deshalb bitte um Berichtigung wenn ich total daneben liege :D )

Matthias Schmidt
14.08.03, 12:22
Original geschrieben von Dampfbuckel
um zu dimmen muss ich von der Sinuswelle einen Teil abschneiden und diesen Teil "venichten" und somit je dunkler ich dimme und je mehr Last eigentlich da ist ( anzahl Lampen) desto mehr muss venichtet werden und dies geschieht als Abwärme ( Stromer werden sich jetzt wahrscheinlich die Haare raufen - deshalb bitte um Berichtigung wenn ich total daneben liege :D )

Du liegst total daneben! :D :D
(ein 1500 W Quarzstrahler, gedimmt auf 20 %, produziert dann 1200 W Verlustleistung als Wärme ????)

Da wird nichts vernichtet, die nicht benötigte Leistung wird gar nicht erst erzeugt, dadurch dass die Phase an- oder abgeschnitten wird.

Dampfbuckel
14.08.03, 13:16
Du liegst total daneben!
(ein 1500 W Quarzstrahler, gedimmt auf 20 %, produziert dann 1200 W Verlustleistung als Wärme ????)

Da wird nichts vernichtet, die nicht benötigte Leistung wird gar nicht erst erzeugt, dadurch dass die Phase an- oder abgeschnitten wird.

erst mal handelt es sich doch um eine Sinuswelle - hierbei wird nur ein teil der Welle begrenz / abgeschnitten - oder nicht ? Somit nicht eine lineare Velustleistung ( eben Phasenanschnitt oder abschnitt - könnte leicht über ein Integral berechnet werden )

2 - Strom da ( Schalter ein ) Sinuswelle da
Strom nicht da ( Schalter aus ) Sinuswelle auf der Phase nicht da.

hier noch ein Nachtrag

Phasenanschnittsteuerungen regeln die Leistungsaufnahme eines Wechselstromverbrauchers über die Veränderung des Phasenanschnitts. Soll dem Verbraucher nur wenig Leistung zugeführt werden, so wird der Phasenanschnitt entsprechend verkleinert. Dabei wird nur ein der gewünschten Leistung entsprechender Anteil der Spannungswelle zum Ausgang durchgeschaltet. Diese Regelung bewirkt eine geringe Verlustleistung. Phasenanschnittsteuerungen vom Typ STG sind als einfache Regelgeräte mit einer Einstellmöglichkeit
0...100%,

Dirk Beyer
14.08.03, 14:25
Hallo Joerg,

Phasenanschnitt- oder abschnitt.... letztendlich fragst Du doch wegen der Temperatur!

Alle Geräte haben eine Leistungsangabe, die auch eine bestimmten Umgebungstemperatur entspricht.

Beim Dimmer schaltet man letztendlich den Strom ziemlich schnell an und aus. Das geschieht letztendlich elektronisch und es entsteht auch eine Verlustleistung, die zur Eigenerwärmung führt.

Bei höherer Wärme sinkt allgemein die Leistung, die der Dimmer dimmen kann. Es gibt entsprechende Kurven bei den Herstellern.

In der Regel schaltet der Dimmer dann nähmlich wegen überlast ab, obwohl die rechnerische Lampenlast unter der Leistungsangabe des Dimmers liegt

Also: Mehrere Dimmer möglichst mit Abstand zueinander setzen, damit die Eigenerwärmung nicht zum eigenen Hitzekollaps führt.

.Außerdem führt die Schaltschrankerwärmung auch zur Verschiebung der Arbeitspunkte anderer Gerätschaften (z.B. Sicherungsautomaten...)

Gruß

Dirk Beyer

Praktikus
15.08.03, 09:07
Morgen zusammen,

*schmunzel* Leute, es ist ja immer wieder interessant hier zu lesen nur leider sind ab und an Postings dabei, die wenig mit der eigentlich gestellten Frage zu tun haben :)

Meine Frage galt und gilt weiterhin 2 Gedanken:

1) Gibt es Temperaturprobleme ?
2) Wie äußern sich diese ? Kommt es zu Fehlfunktionen usw. ?

und konkret an Herrn Beyer:
" Also: Mehrere Dimmer möglichst mit Abstand zueinander setzen, damit die Eigenerwärmung nicht zum eigenen Hitzekollaps führt.
"
a) Was Bitte ist unter einem Hitzekollaps zu verstehen ? Ich habe mal vor kurzem einen Dimmaktor an den Rand der Leistungsgrenze gebracht, um mir einen Überblick über die entstehende Wärmeentwicklung zu machen. Für meinen Geschmack lag diese im grünen Bereich.
b) Was Bitte ist in Ihren Augen ausreichend Abstand ?


MfG

Praktikus

Dirk Beyer
15.08.03, 10:11
Tja, Praktikus...

"Hitzekollaps" äußert sich durch Abschalten des Dimmers wegen Überlast..... Lampe aus, lässt sich nicht einschalten ..... Kunde unzufrieden ..... ruft Praktikus an ..... Zeit vergeht ..... Dimmer kalt .... Praktikus kommt und betätigt den Taster ...... Licht funktioniert...... Alle sind ratlos ...... Wochen später hat der Kunde mal wieder das Licht über mehrere Stunden an und die allgemeine Schaltschrankerwärmung ist recht hoch....... das Spiel beginnt von vorne.......

Schaue Dir einfach mal die Kurven der Leistungsangaben von Dimmern in Abhängigkeit von der Temperatur an! Du wirst staunen!

Der "ausreichende Abstand" sollte gern 1/2 bis 1 TE sein um eine Umströmung mit Luft zu ermöglichen.
Innerhalb eines Schaltschrankes sollten die verlustenergieproduzierenden Komponenten so angeordnet sein, daß die Wärme abgeführt wird. Die Luftzirkulation sollte berücksichtigt werden, ggf. werden die Verteilungen mit Lüftern ausgerüstet.
Dafür gibt es jede Menge Berechnungsprogramme. Dies gehört letztendlich zum Praxis - Grundwissen von Elektrikern, wird aber gern vergessen!

In einem Privathaus treten diese Bedingungen aber seltener auf.... es sei denn, die gesamte Gartenbeleuchtung besteht aus 10 kW gedimmter HV-Halogenbeleuchtung, aber das ist wohl (leider) selten der Fall!

Diese geschilderten Bedingungen treten gern bei Säälen etc. auf! Lass Dich also nicht verrückt machen!


Gruß
Dirk Beyer

Meudenbach
15.08.03, 12:35
Original geschrieben von Dirk Beyer

Also: Mehrere Dimmer möglichst mit Abstand zueinander setzen, damit die Eigenerwärmung nicht zum eigenen Hitzekollaps führt.


Busch Jaeger liefert sogar die entsprechenden Abstandshalter mit deren Leistungsbausteinen aus.

Leider werden die Teile aber idR weggeworfen.

Gruss

Christian_MUC
15.08.03, 13:00
Busch Jaeger liefert sogar die entsprechenden Abstandshalter mit deren Leistungsbauseinen aus.
Ich habe da noch nie welche bekommen, allerdings nehme ich immer die von ABB (ist eh das gleiche Zeugs) dazu bestelle ich immer die Distanzstücke von Ektako, in deren Artikelbeschreibung wird sich auch auf die Wärme von Dimmern bezogen:
http://www.eltako.com/produkte/produkt_4184.html

Grüße aus dem endlich wieder verregneten Bayern
Christian

PeterPan
15.08.03, 13:07
Hi Kollegen...

als Beispiel

1. Der Universaldimmer N527 hat eine Verlustleistung von 1,5 W (Nenn) im Leerlauf.

Irgendwie hatte ich im Hinterkopf, dass er im Betrieb (gedimmt) 4 W Verlustleistung produziert. Steht aber nicht in der TPI.

Verlustleistung wird als Wärme an die Umgebung abgegeben.
Verteiler sind üblicherweise geschlossen.
Dadurch kommt es zu einer mehr oder weniger starken Erwärmung innerhalb des Verteilers (je nachdem wieviele Dimmer eingebaut sind).

Temperaturprobleme entstehen dann, wenn viele Dimmer in einer Verteilung unter gebracht sind und der Verteiler nicht belüftet ist. Oder der Verteiler im Dachboden eingebaut ist und es ein Wetterchen wie in den letzten Wochen hat und das Dach nicht ausreichend isoliert ist; dadurch scho mal 50 Grad im Dachboden herrschen.

2. Auswirkungen: Von Gerät zu Gerät verschieden. Der N527/528 schaltet bei Überlast automatisch für eine gewisse Zeit komplett ab.
Überlastabschaltung durch Temperatureinflüsse entstehen dann, wenn die Umgebungstemperatur über die Nenntemperatur steigt und die Maximalbelastung des Ausgangs erreicht ist.
Beim N527 steht in der TPI: Bei 35 Grad 500 W Glühlampenlast.
Diese reduziert sich um 20% wenn die Temperatur um 7 Grad (auf 42 Grad) ansteigt.
Läuft der Dimmer also auf Volllast (500W) und die Temperatur steigt über 35 Grad in der Umgebung an, so kann es zu kurzzeitigen Überlastabschaltungen kommen.
http://www.ad.siemens.de/et/html_00/search/ftp/tpi/5271ab01_tpi.pdf

Die Erwärmung von Komponenten wird verstärkt, wenn man die Komponenten, welche Wärme abgeben untereinander in der Verteilung anordnet. Warme Luft steigt bekanntlich nach oben. Kann die Wärme nicht entweichen, so staut sich die Warme Luft im oberen Bereich der Verteilung zuerst.

Abhilfe:
a) für grosse Lasten (grösser 1KW) Schalt-Dimmaktoren mit getrenntem Leistungsteil verwenden. Dieser Leistungsteil kann dann an der Wand ausserhalb der Verteilung angebracht werden. (z.B. GEODIM der Firma www.dimmer.de ; 4 Kanäle mit jeweils 10KW Dimmlast Preis ca 1000 Eur.)
b) Verteilertür mit Belüftungsschlitzen oben und unten verwenden.
c) Standverteiler 19 Zoll verwenden. Hier kann ein Lüftereinschub optional eingeschoben werden.

Im "normalen" Wohnbau ist die Angelegenheit meist nicht schwierig. Der Verteiler ist im Keller. Der Verteiler ist Aufputz. Die Tür kann gewechselt werden (Schutzart beachten).
Im gehobenen Wohnbau kann es schon mal vorkommen, dass 20-30 Dimmer in einer Verteilung gefordert werden. Hier ist dann auf ausreichende Belüftung der Verteilung zu achten.

MFG
PeterPan
www.eib-home.de