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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Statische Entladung



herby
25.01.08, 10:29
Hallo zusammen

Ich habe folgendes Problem:
Habe bei einem Kunden einen Tastsensor 4-fach mit Metallabdeckung. Jetzt ist mir schon das zweite Mal passiert, dass beim bedienen dieses Tastsensor der Tastsensor ausfällt. Der Kunde hat dabei den Funken überspringen sehen. Kann das sein dass durch eine statische Entladung der Tastsensor außer Funktion gesetzt wird .
Hat vielleicht jemand bereits mal dasselbe Problem gehabt.

Vielen Dank
Herbert

Wasserkocher
25.01.08, 11:42
Hallo Herbert!

Das Thema hatten wir schon einmal guckst du hier :)

http://www.knx-professionals.de/forum/showthread.php?t=6622

viele Grüße
Fabian

herby
25.01.08, 11:57
Vielen Dank für den Hinweis

orion 8
25.01.08, 12:22
Wie bei so vielen Dingen im EU-Land gibt es auch für das Thema ESD (Electro Static Discharge) in Normen vorgegebene Grenzwerte was eine Elektronik aushalten muss.
Bei Tastsensoren liegt der Grenzwert nach KNX bei 8 kV. Die "Werksnorm" verschiedener Hersteller geht auch bis 12 kV.

Durch einen ESD-Impuls, der höher liegt, können unterschiedliche Reaktionen eines Tastsensors hervorgerufen werden:

- Reset und automatischer Neustart - läuft für den Anwender meist unbemerkt ab, vielleicht stimmen die Status-LEDs nicht mehr.

- "Aufhängen" der Elektronik - durch Abziehen und wieder Aufstecken auf den Busankoppler zu beheben

- bleibende Zerstörung der Elektronik


In der Praxis tauchen höhere Spannungen zum Glück nur selten auf, sind aber prinzipiell möglich. Natürlich sind Entladungen an leitfähigen Teilen (Metallabdeckung) besser möglich als bei Kunststoffabdeckungen.
Nur ist irgendwann eine Grenze erreicht, bei der eine weitere Erhöhung der ESD-Festigkeit in keinem wirtschaftlichem Verhältnis mehr zum tatsächlichem Nutzen steht.

Man muss sich diese Werte bitte einmal bildlich vorstellen: 1 mm Luftstrecke entspricht einer Entladung von ca. 1000 V. Bei 12 kV ist das also ein Funken, der über 1,2 cm springt!
Man bekommt da also richtig einen geschossen ...

Wie in dem link beschrieben, ist bei Anlagen in denen solche Werte tatsächlich auftreten, die Ursache der Aufladung (Teppich- und Kunststoffböden, bestimmte Kleidung, Möbel,...) zu ermitteln und dann so weit möglich zu eliminieren.
Ziel muss es also sein die elektrostatische Entladung zu vermeiden und nicht dafür zu sorgen, dass die Elektronik immer mehr aushält. Alleine aus "Bedienkomfortgründen".
Oder wer will schon jedesmal einen Funken am Finger spüren?


Gruß aus Lüdenscheid