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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schaltaktor absichern (?)



Insania
18.01.08, 13:53
So...
Ich habe mal meinen Schaltschrank sowie Unterverteilung unter die Lupe genommen.

Folgende "Verschaltung" wurde dort vorgenommen.

FI -> LS -> Schaltaktor mit Brücken auf die einzelnen Eingänge.

Soweit so gut.

Wäre es nun nicht noch sinnvoll die Ausgänge durch einzelne 6A LS zu sichern?

Der Schaltaktor verkraftet ja nur max. 10A , das müsste doch heissen das wenn ich irgendwie nen Kurzschluss an Steckdose, Verbraucher oder ähnlich verursache brate ich mir schlimmsten Falle den Aktor.

Ist das ein gänzlicher falscher Gedankenweg? Oder wird das sogar so ab und an realisiert?

GLT
18.01.08, 14:31
Ist das ein gänzlicher falscher Gedankenweg? Oder wird das sogar so ab und an realisiert?
Die Verdrahtung ist u.U. üblich, jedoch müssen die Schaltergeräte und LS-Schalter zueinander passend gewählt sein.

Welchen Wert hat den der verbaute LS-Schalter?

Insania
18.01.08, 14:41
Der LS hat 16A.

Kaffeetrinker
18.01.08, 15:00
Na das sind 6 Ampere zu viel. Austauschen würd ich sagen. Oder wenn du Platz hast so wie du sagst einzeln absichern. Ist im Fehlerfall halt komfortabler

Insania
18.01.08, 15:03
Der nette Elektriker hat halt überall diese 16A LS genommen ...
Denke mal Standard Dinger wenn es um eine normale "Hausverkabelung" geht.

Würdet ihr dann jeden "Ausgang" mit einem einzelnen 6A LS absichern oder jeweils ein paar "bündeln" ?

Insania
18.01.08, 16:03
Würdet ihr dann jeden "Ausgang" mit einem einzelnen 6A LS absichern oder jeweils ein paar "bündeln" ?

Die Frage einfach vergessen *gg*
Geht ja gar nicht sinnvoll ;-)

Kaffeetrinker
18.01.08, 17:12
Einen Wievielfach Schaltaktor hast du denn und was hängt dran.

16A LS sind genauso standart wie 10A oder 6A, außerdem geht es hier ja nicht um Standart, sondern um die Belastbarkeit deiner Schaltaktoren. Der Elektriker hat das definitiv falsch gemacht, wenn er 10A Aktoren mit 16A absichert.

Wie siehts aus mit Gewährleistung. Wie alt ist die Anlage?

Natürlich kannst du mehrere "Eingänge" mit einem LS absichern. Aber halt in deinem Fall nur mit 10A.
Vorteil ist halt, das beim Fehlerfall nicht alles ausfällt. Sind das alles Lichtstromkreise oder was hängt so dran?

Gruß
Tim

Randy
18.01.08, 17:24
Die Frage einfach vergessen *gg*
Geht ja gar nicht sinnvoll ;-)

Gehen tut das schon ,aber dann kannst Du auch gleich 10A LS Schalter pro Kanal nehmen.

Erstmal was grundlegendes der B16A LS Schalter ist wie der Name schon sagt ein Leitungsschutzschalter und schützt die angeschlosseneLeitung gegen Überstrom und Kurzschluß man könnte durchaus sagen das es ein Standardautomat im EFH ist und dort häufig eingesetzt wird,da gäbs noch einiges zu schreiben ich laß es aber und beschränke mich auf die Frage

Die zweite Sache ist das wir es hier mit einem Gerät zu tun haben ,das vom Hersteller eine gesonderte bzw.eine andere Absicherung als die vorgenannte B16A Sicherung erfoderlich macht, in deinem speziellen Fall 10 A.
Machst Du es dennoch anders könntest Du Probleme mit Gewährleistung etc.bekommen.

Das ist aber nicht der einzige Grund wenn Du den Aktor auf Überstrom fährst soll heißen >10 A werden Dir mit der Zeit die Kontakte ausglühen,es entstehen hohe Übergangswiderstände,die zum schnellen ableben des Kontakts führen.
Somit würde ich die LS Schalter gegen 10 A austauschen um Deine Technik vernünftig zu sichern.
Es wäre allerdings sinnig nicht nur einen Automaten pro Aktor zu nehmen,sondern z.B.einem 6fachen Aktor 2 LS Schalter einzusetzten und diese auf jeweils 3Kanäle aufzuteilen.
Sonst könnte unter Umständen bei den Zentralfunktionen bei denen alle Kanäle mehr oder weniger gleichzeitig schalten der Sicherungsautomat auslösen da bei verschiedenen Arten von Leuchten ein recht hoher . Einschaltstrom zum fließen kommt.

LG Randy

ruebezahl71
18.01.08, 17:30
Der Schaltaktor verkraftet ja nur max. 10A , das müsste doch heissen das wenn ich irgendwie nen Kurzschluss an Steckdose, Verbraucher oder ähnlich verursache brate ich mir schlimmsten Falle den Aktor.

Ist im Kurzschlussfall egal da eh ein weit aus höherer Auslösestrom fließt.

10A ab zusichern ist aber erforderlich um die Leistung zu begrenzen, die der Kontakt schaltet.
Die Lebensdauer eines Kontaktes hängt viel von der Leistung und Schalthäufigkeit ab.

Insania
18.01.08, 21:00
Also in dem Haus (Reihenendhaus/Neubau) sind wir vor 1,5 Jahren eingezogen.

Es handelt sich um 2x 12fach Aktor sowie 2x 8fach Aktor ... Alle verpacken laut Aufdruck 10A.

Geschaltet werden damit Lampen sowie Steckdosen.

Bei den 12fach Aktoren sind diese schon teilweise mit 2 bis 3 LS gesichert. Halt aufgeteilt auf Wohnzimmer, Arbeitszimmer etc.... Aber halt immer mit den 16A LS.

Soweit wie ihr das beschrieben habt reden wir nun davon die 16 A vor dem Aktor gegen 10A zu tauschen.

Wäre es nicht auch sinnvoll die Leitungen nach dem Aktor , also zu den Verbrauchern hin abzusichern?

Halt für den Falle eines Kurzschlusses oder ähnlichen?

DoubleU
18.01.08, 21:11
Wäre es nicht auch sinnvoll die Leitungen nach dem Aktor , also zu den Verbrauchern hin abzusichern?

Halt für den Falle eines Kurzschlusses oder ähnlichen?
Nein, der Strom fließt ja so oder so durch im Falle eines Kurschlusses ;)

Meudenbach
19.01.08, 08:14
Also ich sehe das anders... nach euren Aussagen müßte der Dimmer in der Wand bei 500W Leistung ja dann auch gesondert abgesichert werden.

Also ich meine mal gelernt zu haben, dass die Auslegung des LS allein zum Schutz der Leitung vorgenommen wird. Schaltgeräte werden hier nicht berücksichtigt !!! Umkehrschluss, der Installateur hat nix falsch gemacht.

Die Lastangabe an dem Schaltaktor gibt Auskunft über die Dauerbelastbarkeit des Kontaktes. Folglich sollten auch keine größeren Lasten geschaltet werden.

Im genannten Beispiel dürfte bei einem geschlossenen Kontakt ein Kurzschluss den Kontakt nicht zerstören, auch dann nicht wenn er über ein B16A LS angeschlossen wurde. Die Geräte sind i.d.R dafür ausgelegt....

Solltest Du in einem Kurzschluss "rein schalten" dann kann der Kanal auch zerstört werden, wenn er am 10A LS angeschlossen wurde... da gilt auch ein wenig der Zufall... (Amplitudenhöhe zum entsprechenden Zeitpunkt).

...

LG

Dirk Beyer
19.01.08, 09:39
Hallo,

ich unterstütze zu 100% Mikes Aussage. Dies habe ich übrigens bereits vor mehreren Jahren entsprechend mit einem TÜV-Prüfer durchgesprochen, denn ich war auch unsicher bei dem Thema.

Letztendlich ist es ein Leitungsschutzautomat und kein Kontaktschutzautomat. Im Kurzschlussfall fließt der Strom trotzdem über den Kontakt, egal ob 6A oder 10A oder 16 A abgesichert.

Wir haben es mit einer festen Installation zu tun und somit ist vom qualifizierten Errichter die Dimensionierung der angeschlossenen Last zum Schaltvermögen des Aktors zu berücksichtigen.

Gruß

Dirk

Randy
19.01.08, 12:22
@ Meudenbach
Die Lastangabe an dem Schaltaktor gibt Auskunft über die Dauerbelastbarkeit des Kontaktes. Folglich sollten auch keine größeren Lasten geschaltet werden..

Das sehe ich auch so.


Also ich sehe das anders... nach euren Aussagen müßte der Dimmer in der Wand bei 500W Leistung ja dann auch gesondert abgesichert werden

Der Dimmer in der konventionellen Installation hat ja auch eine gesonderte Feinsicherung im Gerät sitzen die auch leicht von vorne zugänglich und reversierbar ist.



Solltest Du in einem Kurzschluss "rein schalten" dann kann der Kanal auch zerstört werden, wenn er am 10A LS angeschlossen wurde... da gilt auch ein wenig der Zufall... (Amplitudenhöhe zum entsprechenden Zeitpunkt).

Klaro,das kann natürlich auch passieren,aber die Wahrscheinlichkeit der Zerstörung bei einer höheren Absicherung liegt wesentlich höher.


@Dirk Beyer
Letztendlich ist es ein Leitungsschutzautomat und kein Kontaktschutzautomat. Im Kurzschlussfall fließt der Strom trotzdem über den Kontakt, egal ob 6A oder 10A oder 16 A abgesichert.

Szenario schaltbare Steckdose
Absicherung 16 A /Aktorkontakt 10 A
Was der Kunde letztendlich im Laufe der Jahre in die besagte Steckdose einsteckt weiß weder der EIB Programmierer noch der E-Installateur.
Es gibt enige Geräte die mehr als 10 A ziehen, wie z.B mobile Klimageräte,Waschmaschine ,Trockner E-Herd.

Bleiben wir mal beim mobilen Klimagerät das ja heut häufiger vorzufinden ist.
Der Kunde kauft ein Gerät sieht auf der Verpackung Absicherung 16A,oh prima hab ich ja in meiner Verteilung ist gekauft.
Zuhause steckt er es in eine schaltbare Steckdose (über Aktorkanal 10 A)er möchts ja gerne Komplett abschalten wenn er das Haus verläßt oder zu anderen Gegebenheiten und nimmts in Bertieb, es funktioniert ,die Sicherung hält :) und es scheint offensichtlich alles in Ordnung zu sein.
Das in dem Moment vielleicht 13A über seinen 10A Aktorkontakt fließen nimmt er nicht wahr muß er ja auch im Prinzip nicht,da er davon ausgehen sollte das die E-Anlage/EIB richtig und vorschriftsmäßig installiert und dimensioniert ist.

.Das beim einschalten von induktiven Lasten wie hier im Beispiel Klimagerät, hohe Einschaltströme und beim ausschalten derselben Abreißfunken entstehen bekommt er nicht mit.

Der Automat B16A kann die 13A vertragen ebenso die Leitung und auch die Steckdose,wenn da nicht noch eine kleine Schwachstelle wäre der Aktorkanal 10A.
Nicht nur das er mehr Strom aufnimmt als die vom Hersteller angebenen 10 Ampere,sondern er ist bei den Schalthandlungen des Klimagerätes auch dessen unangenehmen oben beschriebenen Nebeneffekten ausgesetzt und stirbt so langsam und schleichend seinen Tod.

LG Randy

Kaffeetrinker
19.01.08, 13:35
Wir haben es mit einer festen Installation zu tun und somit ist vom qualifizierten Errichter die Dimensionierung der angeschlossenen Last zum Schaltvermögen des Aktors zu berücksichtigen.


Ja aber am Schaltaktor hängen auch geschaltete Steckdosen dran. Wenn da eine Stehlampe dranhängt isses ja ok, aber wenn einer auf die Idee kommt damit ne E-Heizung oder Heizstrahler zu schalten ist das eben nicht mehr OK. Gut ich bin mehr in der Industrie Beschäftigt und da kommen die auf die Verrücktesten Ideen. In dem einen Büro haben die an ne schaltbare Steckdose wo normaler Weise ein Zimmerbrunnenbefeuchtungsdingsda dranhängt im Winter 2x 2kW Wand-Konvektor drangehängt und den morgens einschalten lassen, damit sies warm haben wenn sie kommen. Den Schaltaktor hätte ich besser mal fotografiert :D. Naja jetzt is der Brunnen fest mit einer Anschlussdose angeschlossen.

Die Argumente versteh ich jetzt auch nicht so wirklich. Wenn ich einen Motor anschließe, sichere ich auch nicht nach dem Leitungsquerschnitt ab, sondern nach dem Max. Nennstrom meiner Schaltgeräte. Kann ich ja auch nicht sagen naja da steht 35A drauf, mach ich aber 50A rein, der Motor zieht ja eh nur 12A.

Wenn du den Aktor mit 16A absicherst ist das kein Problem, aber dann musste jeden einzelnen Abgang mit 10A absichern, damit gewärleistet ist, das da nicht mehr drüberfließt. Wird schon einen Grund haben, warum er mit 10A abgesichert werden muss.

Aber in Haus und Hof werden eh die unmöglichsten Dinge gemacht, da is des ja noch harmlos.

Gruß
Tim

Meudenbach
19.01.08, 13:37
Naja, ob nun bei eingen 1000A Kurzschluss Strömen das Auslöseverhalten des Automaten ausschlaggebend ist, wage ich anzuzweifeln ...

Nochmals, die Kontakte der Schaltgeräte sollten für solch eine kurzzeitige Belastung ausgelegt sein, dafür gibt es eine Norm !!!

Die Kontakte sterben üblicherweise auch nicht durch überhöhte Wärmebelastung, sondern durch den Abreissfunken, der beim Schalten kapazitver oder induktiver Lasten entsteht. Dieser Funke entsteht durch Hochspannung und ist einige 1000° heiss. Dies wiederum zerstört die Kontaktoberfläche und die Schutzschicht... d.h. der Kontakt wird rau, die Kontaktflächen verringern sich. Ergo verringert sich auch die Belastbarkeit und irgendwann verschweisst er sich dann selbst.

Ein Kurzschluss ist bei einem geschlossenem Kontakt in seiner Auswirkung eher "harmlos"...

LG

Randy
19.01.08, 13:50
Naja, ob nun bei eingen 1000A Kurzschluss Strömen das Auslöseverhalten des Automaten ausschlaggebend ist, wage ich anzuzweifeln ...

Nochmals, die Kontakte der Schaltgeräte sollten für solch eine kurzzeitige Belastung ausgelegt sein, dafür gibt es eine Norm !!!

Die Kontakte sterben üblicherweise auch nicht durch überhöhte Wärmebelastung, sondern durch den Abreissfunken, der beim Schalten kapazitver oder induktiver Lasten entsteht. Dieser Funke entsteht durch Hochspannung und ist einige 1000° heiss. Dies wiederum zerstört die Kontaktoberfläche und die Schutzschicht... d.h. der Kontakt wird rau, die Kontaktflächen verringern sich. Ergo verringert sich auch die Belastbarkeit und irgendwann verschweisst er sich dann selbst.

Ein Kurzschluss ist bei einem geschlossenem Kontakt in seiner Auswirkung eher "harmlos"...

LG
Hallo Mike
Ist ja schon richtig was Du sagst.
Die Frage wäre nur zu beantworten ob der Hersteller explizit eine Sicherung fordert die dem Nennstroms des Aktorkanals entspricht.
Was meiner Meinung nach eigentlich sein müßte da ich sonst den Kontakt mal ausgegangen von 10A Aktorkanal und 16A Sicherungen ,theroretisch mit 60% überlasten kann.
Insbesondere was die Steckdosen angeht ,da im Nachinein kein Installateur und EIB Progamierer weiß was dort letzendlich eingesteckt wird.
LG Randy

Meudenbach
19.01.08, 13:50
Ja aber am Schaltaktor hängen auch geschaltete Steckdosen dran. Wenn da eine Stehlampe dranhängt isses ja ok, aber wenn einer auf die Idee kommt damit ne E-Heizung oder Heizstrahler zu schalten ist das eben nicht mehr OK.

Deswegen sollten diese Steckdosen auch gesondert gekennzeichnet werden.



Wenn du den Aktor mit 16A absicherst ist das kein Problem, aber dann musste jeden einzelnen Abgang mit 10A absichern, damit gewärleistet ist, das da nicht mehr drüberfließt. Wird schon einen Grund haben, warum er mit 10A abgesichert werden muss.

Muss "er" nicht !!! Du solltest eben nur sicherstellen, dass entsprechend diese Steckdosen sachgerecht genutzt werden...

Sinnvoller wäre der Ansatz in jedem Fall, aber es ist keine Pflicht !!!

P.S.: Die Nennleistung eines Motors hat auch gar nicht's mit der Absicherung zu tun !!! Du kannst, wenn Du magst, auch einen 6A Motor auch mit einer 35A Sicherung absichern, wenn Du entsprechend den Leitungsquerschnitt einhälst... Ist zwar quatsch, aber möglich.

Axel
19.01.08, 14:05
Hallo Kollegen,

ich sehe es auch so wie Mike und Dirk und möchte dazu etwas ergänzen.

Zur Absicherung eines Stromkreises muss betrachtet werden, ob es sich um einen „offenen“ oder „geschlossenen“ Stromkreis handelt.

Ein offener Stromkreis stellen beispielsweise Steckdosenstromkreise dar. Hier kann an einer Steckdose theoretisch die gesamte Leistung der Vorsicherung entnommen werden. Ist der Kreis mit 16A abgesichert, könnte man an dieser Stelle 16A abnehmen welche dann über einen 10A Schaltkontakt führen. Und das ist eine klare Überlastung des Aktor. Hier muss also gehandelt werden. Entweder durch einen 16A Aktor, Schütz :( oder eben die 10A Sicherung.

Im Gegensatz dazu ist ein geschlossener Stromkreis klar definiert, in Bezug auf die zu schaltende Leistung. Schaut man sich beispielsweise eine Nachttischlampe mit einem Schalter am Kabel genauer an, wird man feststellen, dass dieser meist nur 2A verkraftet und in der Leuchte keinerlei Sicherungen verbaut sind. Die Steckdose an welcher die Leuchte angesteckt wird liefert allerdings viel mehr Leistung. Meist bis zu 16A! Werden also bei KNX die Leuchten direkt mit dem Aktor verbunden (Wandleuchten, Deckenleuchte, etc.) muss der Aktor die maximale Leistung dieses Kreises verkraften. Wie er dabei vorgesichert ist, spielt in hin sicht Belastung keine Rolle.

Beide genannten Betrachtungen bezogen sich auf die Belastung einen Stromkreises und der Betriebsmittel. Der Kurzschlussfall ist ein anderes Thema. Hier muss sichergestellt werden, das der Kurzschlussstrom im Falle x fließt. Der mind. Kurzschlussstrom ist Nennstrom x 5. Aber es können im Falle x auch viel höhere Ströme entstehen.


Letztendlich bedeutet das auf die Eingangsfrage folgende Antwort:

Die Absicherung der Beleuchtungsstromkreise, also fest angeschlossene Betriebsmittel und somit ein geschlossener Stromkreis ist die Ausführung mit 10A Schaltkontakt und 16A Sicherung richtig ausgeführt.

Bei der Absicherung der Streckdosenstromkreise ist die Ausführung mit 10A Schaltkontakt und 16A Sicherung nicht richtig. Da jederzeit an der Steckdose ein Gerät mit bsp. 14A angeschlossen werden kann und dies permanent den Schaltkontakt belasten/ überlasten würde.

Tausche die Sicherungen für Steckdosenstromkreise aus, oder schließe die Verbraucher fest an.

Utoquai
19.01.08, 17:16
Servus,

im Eröffnungspost ist leider des genaue Typ des Aktors nicht angegeben. Dies wäre aber die wichtigste Angabe.
Wenn es ein 6-fach Aktor ist, bei dem jeder Kanal mit 10A belastbar ist, wären also 60A drin (Natürlich nicht ganz ernst gemeint. Aber rein rechnerisch)
Sind aber alle Kanäle zusammen nur mit 10A belastbar, fehlt in meinen Augen trotzdem die Angabe zur Belastbarkeit des einzelnen Kanals!!

Weiterhin finde ich es recht abenteuerlich wie einige hier wohl bei der Absicherung einzelner Stromkreis vorgehen.
Der Kurzschlußstrom ergibt sich aus dem Innenwiderstand der E-Installation und der Angelegten Spannung und nicht nach den verwendeten Sicherungsautomaten!!!
Die 230V sind eine feste Größe (mit 3% Toleranz). Den Innenwiderstand bestimmen wir mit der Leitungsverlegung.
Darum muss man auch jede Installation nach dessen Abschluss messen. Wenn ich dann einen Stromkreis mit einem Ik von 80A habe, habe ich eh schon was falsch gemacht! Die Messgeräte dürfen nämlich um 30% lügen.

Die meisten Ik Messwerte die ich gemessen habe liegen bei 300A.
1,2 kA waren auch schon dabei. Und dieser Kurzschlussstrom fließt über den 16A genauso wie über den 10A Automaten. Mann müsste jetzt die Kennlinien der beiden Automaten vergleichen welcher (und ob) schneller auslöst.

Im Eingangspost wurde von der Dauerbelastung des Kontaktes gesprochen. Argumentiert wurde aber mit dem Kurzschlussstrom! Demnach müsste man also den Hersteller des Aktors nach der Kurzschlußstromfestigkeit fragen.

Zu dem Argument mit dem Motor sagen die Leute aus dem VDE-Gremium: Ab 0,5 kW Motorschutz!

Bei den 2KW Heizregistern würde mich mal der Einschaltstrom interessieren. Der dürfte auch über 10A sein.

Dem Hersteller geht es in meinen Augen nur um den Schutz gegen thermische Überlast.
10A Betriebsstrom ergibt einfach eine andere Wärmeabgabe wie 16A.

Und zu guter letzt und ohne die Anlage gesehen zu haben:
Der Elektriker hätte die 16A Automaten nicht einsetzen dürfen, da er bestimmt nicht auf die Häufung geachtet hat! -> Da wären wir aber wieder beim Leitungsschutz!
Ich weiß, macht keiner (Außer die angeblich dummen aus dem südlichen Nachbarland ;))

Gruß

Stefan

Kaffeetrinker
19.01.08, 21:40
P.S.: Die Nennleistung eines Motors hat auch gar nicht's mit der Absicherung zu tun !!! Du kannst, wenn Du magst, auch einen 6A Motor auch mit einer 35A Sicherung absichern, wenn Du entsprechend den Leitungsquerschnitt einhälst... Ist zwar quatsch, aber möglich.

Eben das hab ich ja gemeint .... Ich habe gelernt (wie gesagt Industrie) nach Leiterquerschnitt und Schaltgeräten abzusichern.


Deswegen sollten diese Steckdosen auch gesondert gekennzeichnet werden.


Das wäre ja vernünftig, wird aber meistens nicht gemacht.


Muss "er" nicht !!! Du solltest eben nur sicherstellen, dass entsprechend diese Steckdosen sachgerecht genutzt werden...


Erklär das den Büromenschen in einem Großraumbüro mal ;) . Morgen haben die das vergessen und ich geh halt immer von meinem o.g. miterlebten Beispiel aus. Wenn man das in einem Privaten Haushalt so macht ist ja auch nichts dagegen einzuwenden.

Wollte hier ja auch keine Diskussion auslösen, aber andere Mitglieder sind wohl auch meiner Meinung. Um allen aus dem Weg zu gehen und die ganzen Argumente hier deute wäre ein 10A Automat wohl das Richtige. Ich würde den Eli nochmal antreten lassen, wenn es erst 1,5 Jahre her ist




Zu dem Argument mit dem Motor sagen die Leute aus dem VDE-Gremium: Ab 0,5 kW Motorschutz!

Das ist mir auch klar, aber davon war ja nicht die Rede.

Alla dann mal schönes Wochenende

Insania
21.01.08, 09:45
Also um es einmal für mich zusammen zu fassen.

1) "Steckdosenstromkreise" auf 10A ändern lassen
2) "Beleuchtungsstromkreise" so lassen

Bei dem Aktor handelt es sich um nachfolgenden

Hersteller:BUSCH/JAEGER Herstellernr.:6195/27

Im Zuge der ganzen Diskussion hier habe ich auch einmal auf meine Jalousieaktoren geschaut ;)
Diese sind mit 6A angegeben ;)

Aber sofern ich das noch im Kopf habe kann ich doch auf Grund der "Selektivität2 nicht nach dem 40A FI schon nen 6A LS setzen.

War doch die Reihenfolge 40A -> 32A -> 16A -> 10A

jonofe
21.01.08, 14:05
bzgl. Selektivität habe ich das bisher immer so verstanden:

Bei RCDs wird Selektivität durch unterschiedliche Bemessungsdifferenzströme von ΔI = 10 mA, 30 mA, 100 mA, 300 mA und 500 mA erreicht. Dies hat aber nichts mitder Selektivität von LS zu tun.

Bei Leitungsschutzschaltern kann Selektivität nur anhand der Zeit-Strom-Kennlinie beurteilt werden.
Je weiter allerdings die Nennströme zweier in Reihe geschalteter Sicherungen auseinanderliegen, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit der Selektivität. Faustregel: Sie sollten sich mind. um 2 Nennstromstufen unterscheiden.

Es gibt zumindest für mich keinen Grund, warum einen 6A LS nicht direkt hinter einem 40A RCD betreiben sollte. Bei mir im Verteiler hat der Elektriker das auch so gemacht. Je Rolladenaktor ein 6A LS hinter dem 63A RCD.


Die Profis mögen mich korrigieren, wenn dies nicht stimmt.

Insania
21.01.08, 14:30
Hmmm ist bei mir schon ne Weile her das ich damit zu tun hatte.

Kann sein das ich da mal wieder was arg durcheinander bringe.

IBF
21.01.08, 16:09
Je Rolladenaktor ein 6A LS hinter dem 63A RCD.

Yep. Gerade bei Geräten, die intern die Spannung auf mehrere Relais verteilen ist eine korrekte Absicherung notwendig. Denn neben den Relaiskontakten gibt es dann auch noch Leiterbahnen, die für den angegebenen Nennstrom ausgelegt sind. Gerade bei Jalousieaktoren wird eine 230V-Einspeisung auf mehrere Kanäle intern verteilt.

Im Kurzschlussfall dürfte es relativ unwichtig sein, ob bei den o.g. Beispielen mit 10A oder mit 16A abgesichert ist, denn hier fließen kurzzeitig Ströme im drei bis vierstelligen Bereich.
(Auch ein 16A LS löst nicht sofort bei 16,1A aus ... :D )
BTW: Laut Schalternorm EN60669 müssen übrigens alle elektronisch betätigten Schaltkontakte einen Strom von 1.45 mal dem angegebenen Nennstrom aushalten, ohne dass irreversible Schäden auftreten....).
Wenn jemand Berechnungen durchführen will (..das wurde bei einem Posting mal angedeutet...) nicht die hier zitierten 3% Überspannung ansetzen, sondern 10%. Ist laut Norm so zu handhaben. Also 253V.

thieleks
21.01.08, 20:16
vor den JA/S8.230.1M einen LS B10, und hinter diesen noch Feinsicherungen 2A pro Kanalpaar (A/B, C/D etc.). Erstens, um die Investition zu schützen und zweitens unter der Vorstellung, dass ggf. nur ein Kanalpaar tot ist und der Rest noch geht.

Verwendet habe ich USIG von Phoenix, die tragen auch nicht so sehr auf (4 Sicherungen machen 40,8 mm oder 2,3 TE).

Ehrlich gesagt weiss ich aber nicht, ob ich es auch so gemacht hätte, wenn sich sie nicht sowieso herumliegen gehabt hätte :)

Gruß

Klaus-Peter

Insania
22.01.08, 09:33
Genau das war meine Fragestellung am Anfang *gg*

Ob ich nach dem Aktor nicht noch die einzelnen "Ausgänge" mit zum Bsp. 6A sichern soll *ggg*

Ein Elektriker Kollege , der vorher mit Logo zu tun hatte, ginge sogar noch weiter.

Vor die Aktoren 6A LS .. diese schalten aber dann nur extra Relais welche mit 16A LS abgesichert sind und diese erst den "Arbeitsstrom" an sich schalten.

Er meinte dazu. Das er somit einen Steuerstromkreis sowie Laststromkreis geschaffen hat und die Aktoren so langlebiger wären und narrensicher abgesichert sind.

Insania
26.01.08, 13:09
So habe nun mal alles zusammen gefasst an meinen Elektriker gefaxt.

Bin gespannt was dabei rum kommt.