Busleitung 1x pro Raum?

[joergp]

Hallo,

nachdem unser Dachausbau weit fortgeschritten ist, bin ich jetzt dabei, Strippen zu ziehen. Frage: Sollte man pro Raum eine separate EIB-Leitung vorsehen, oder an der jeweils angrenzenden Wand zwischen zwei Räumen eine Leitung gemeinsam benutzen? Was mir dazu einfällt: Nachteil: längere Busleitung, Vorteil: leichtere Störungslokalisierung ...

Danke,

Jörg

[EIB-Freak]

Jeden Raum einzeln anzufahren macht alle Vorteile des KNX kaputt. Du darfst die Busleitung als Linie, Stern oder Baumstruktur verlegen. Wir legen meistens, sofern möglich, einen Ring UND LASSEN IHN AUF EINER SEITE OFFEN (Ringbildung NICHT möglich).

Versuche, nicht mehr als 4 Busleitungen pro KNX-Gerät zu haben, da die Busklemme 4 Leitungen durchklemmen kann.

[joergp]

Danke für die schnelle Antwort – werde dann nur ein „Grünes“ verlegen :-)

Gruß,

Jörg

[sven29da]

Guten Morgen,

vorweg möchte ich sagen das ich noch keine EIB Anlage "gebaut" habe, sondern lediglich bei mir die Installation fertig habe und jetzt die Tage anfangen werden die Leitungen auf die Klemmen aufzulegen.

Was ich aber nicht verstehe warum der Sinn des EIB zerstört werden würde wenn man jeden Raum einzeln mit dem BUS versorgen würde.
Ich sehe nur Vorteile und keine Nachteile - zumindest ich als "Laie" und die paar Meter BUS Leitungen mehr (spreche von einem Einfamilenhaus) machen den Bock nicht wirklich "Fett" - meine Meinung.

Vorteile sind das ich doch auf der sicheren Seite bin, sprich wenn ich in einem Raum an der Leitung was ändern müsste oder dergleichen bräuchte ich nur den Raum "abklemmen" und der Rest kann witer laufen, ebenso wenn die Leitung durch irgendwas zerstört werden würde, so hätte ich nur einen Teilausfall in einem Raum oder ETage und nicht gleich einen Totalausfall.

Wie gesagt, ist meine persönliche Meinung für ein "normales" Einfamilenhaus. In großen Projekten sieht das halt anderster aus.

Gruß
Sven

[bjo]

Guten Morgen,

vorweg möchte ich sagen das ich noch keine EIB Anlage "gebaut" habe, sondern lediglich bei mir die Installation fertig habe und jetzt die Tage anfangen werden die Leitungen auf die Klemmen aufzulegen.

Was ich aber nicht verstehe warum der Sinn des EIB zerstört werden würde wenn man jeden Raum einzeln mit dem BUS versorgen würde.
Ich sehe nur Vorteile und keine Nachteile - zumindest ich als "Laie" und die paar Meter BUS Leitungen mehr (spreche von einem Einfamilenhaus) machen den Bock nicht wirklich "Fett" - meine Meinung.

Vorteile sind das ich doch auf der sicheren Seite bin, sprich wenn ich in einem Raum an der Leitung was ändern müsste oder dergleichen bräuchte ich nur den Raum "abklemmen" und der Rest kann witer laufen, ebenso wenn die Leitung durch irgendwas zerstört werden würde, so hätte ich nur einen Teilausfall in einem Raum oder ETage und nicht gleich einen Totalausfall.

Wie gesagt, ist meine persönliche Meinung für ein "normales" Einfamilenhaus. In großen Projekten sieht das halt anderster aus.

Gruß
Sven

der Sinn einer Busleitung ist es doch gerade alle Teilnehmer effizient anzufahren.

Wenn die Räumlichkeiten es hergeben würde ich wie folgt verfahren.
1. einen Busring durch alle Dosen die neben den Raumtüren sitzen.
2. beide Enden dieses Ringes werden in die UV geführt, aber nur ein Ende aufgelegt.
3. in jedem Raum, einen Busring der beginnt und endet an der Dose neben der Raumtür.

So hast du alle Möglichkeiten.
- im Fehlerfalle von der anderen Seite einspeisen
- einzelne Räume abklemmen
- usw..

[GLT]

...warum der Sinn des EIB zerstört werden würde wenn man jeden Raum einzeln mit dem BUS versorgen würde...
Weil man über die Businstallation Kabellängen/-wege einsparen möchte und somit auch zu reduzierten Installationskosten, Verteilergrössen und verringerter Brandlast gelangen würde und es kontraproduktiv wäre, wieder in die Sterntopologie (typisch für frühere SPS/GLT-Systeme) zu verfallen.

In Grossprojekten wäre eine reine Sterntopologie natürlich Unsinn, zumal auch auf Lastseite mit Rangierverteilern gearbeitet wird, um Kabellängen einzusparen - hier wird auch die Aktorik eher "ins Feld" verlegt.

Da die vollständige Dezentralität auch die Kosten/Datenpunkt in die Höhe treibt (deswegen sind Mehrfachaktoren ja so beliebt ;)), wird dieser Ansatz eher reduziert, vor allem um Datenpunktkosten zu sparen - auch in Grossprojekten.

Solange Du nicht jeden TLN (also auch die innerhalb eines Raumes befindlichen) einzeln sternförmig anfährst, sondern die Räume oder auch Raumgruppen, spricht nichts dagegen. Wieviele Stiche hier sinnvoll und ab wann es "übertrieben" wird, hängt von der Gebäudestruktur, Raumaufteilung und damit von den Leitungsführungswegen ab und ist somit fallweise zu bewerten.

Zu empfehlen ist es, die "Stichleitungen" als "offene Ringe" auszuführen.

Deine Bewertung als Errichter ist hier entscheidend - techn. spricht (solange Du die Systemgrenzen beachtest) nichts dagegen.

[EIB-Freak]

Grundsätzlich stimme ich meinen Vorschreibern (bjo und GLT) voll zu !

Desweiteren tauchen bei echt sternförmiger Verlegung wieder so Fragen auf wie "ich habe x-dutzend KNX-Leitungen im Verteiler, wie klemme ich die sinnvoll auf?"...

Für mich gibt es da nur eine Lösung: Die KNX-Klemmen verwenden, die an jedem KNX-REG-Gerät ja schon dran sind !! Ich habe pro Busklemme min. 2 Anschlüsse frei (2 sind belegt durch Leitung kommt/geht vom/zum nächsten REG-Gerät oder Abgang..).


Bei sauberer, fachmänischer Installation ist auch die Gefahr von defekten Leitungen seeehr gering. Ich habe von 10 Anlagen mal in einer Anlage ein Problem gehabt (vergessene Busleitung), habe dann einfach durch den Türsturz nach oben ins Dach gebohrt und die Sache war geklärt....

Desweiteren macht eine sternförmige Leitungsverlegung die Übersichtlichkeit kaputt und erschwert die Dokumentation.