Etwas OT:Raucherkennung bei Lüftungsanlage

[magriii]

Hallo,
in Kürze wird meine Lüftungsanlage in Betrieb genommen. Gibt es Lösungen die Raucherkennung über die Ablauft zu machen? Macht dies überhaupt Sinn? Sind Geräte wie sie die Fa. Oppermann anbietet (http://www.ga-shop.de/oppermann-_ueberwachung_brandschutz_rauchmelder_rauchsensor_ kanal.htm) für Privatleute sinnvoll? Anschluß an EIB-System wäre sicherlich bei einer zentralen Raucherkennung einfacher zu bewerkstelligen als bei verteilten Meldern.
Manfred

[MarkusS]

Diese Geräte sind in grösseren (Lüftungs-) Installationen Pflicht - allerdings geht es nur sekundär darum, Alarm zu schlagen sondern vielmehr um bei Rauch in der Lüftung diese zu deaktivieren (i.d.R. durch Brandschutzklappen in den Rohren) um zu verhindern dass der Rauch durch die ganze Bude geblasen wird und weitere Schäden verursacht (oftmals hat man nach einem Brand keinen Feuerschaden sondern einen Rauchschaden bzw. letzterer ist deutlich grösser) bzw. um zu verhindern dass das Feuer Frischluft kriegt bzw. um zu verhindern dass der Rauch Fluchtwege vernebelt.

Im EFH ist sowas nicht gefordert - es sei denn Du baust Dir eine BMA nach VDS ein, dann wird das zum Thema - aber dann brauchst Du auch noch die Brandschutzklappen die derzeit sicher nicht eingebaut sind - sonst hättest Du nämlich auch diese Sensoren ...

Die Brandschutzklappen haben den Sinn, im Brandfall Zug in den Rohren zu verhindern, durch die Temperaturunterschiede könnte es sonst passieren dass das Feuer "von alleine" durch die Lüftung wandert.

Falls Du Brandmelder hast kannst Du die Lüftung über den EIB schaltbar machen und bei Brandalarm deaktivieren.

Gruss
Markus

[Filo]

Möchtest Du:
Brände in dem EFH über die Abluft erkennen? Also Brand im Zimmer, Abluft saugt Luft und somit den Rauch an und schlägt dann Alarm?

Ohne unsere Brandspezis zu befragt haben:
Ob dies der Sicherheit genügend ist, wage ich mal in Frage zu stellen. Da ist einerseits die Voraussetzung, dass die Anlage läuft. Wenn irgendwas an der Steurung ist, wegen Brand die Sicherung draussen ist, oder die Anlage eine Macke hat und es dann brennt? Zudem müsste auch mal die Sensitivität des Rauchsensors betrachtet werden, da die Anzahl der Rauchpartikel in der Abluft nicht die gleiche ist, wie beim Brandherd.

Es gibt natürlich Rauchansaugsysteme, die schon Rauch beim kleinsten Husten erkennen (Einmal tief an der Zigarette gezogen und es geht los), ob es sowas im bezahlbaren Rahmen für EFH gibt??

Ich werd mal aber unsere Brandspezies fragen, was die davon halten.

[seppim]

Hallo Magriii,

hier ein Link zu einem Lüftungskanal-Rauchmelder:

http://www.fkr.de/kompolue/TechnischeDatenbl%E4tter/LRS02%20und%2001/LRS02%20und%2001.pdf

Bei FKR.de gibt es noch weitere Hekatron-Rauchmelder

Grüße
seppim

[Filo]

Grundsätzlich ist die Annahmen richtig, dass früher oder später der Rauch durch die Lüftungsrohre zirkulieren muss. Die Frage stellt sich was heisst früher oder später und wie schnell wird der Rauch erkannt.:eek:

Ein solche Art (Melder im Lüftungskanal) von Branderkennung wird vorallem in Anlagen angewendet, wo auch grosse Luftzirkulationen herrschen. Dabei wir aber immer mit Punktmelder im Raum zusätzlich detektiert. Dabei herrschen Luftzirkulationen von 10 - 20m/s in den Kanälen.
Im EFH ist sind solche Sturmverhältnisse wohl kaum an der Tagesordnung. Es gilt nun zu berechnen wie lange es geht bis die Raumluft am Melder vorbeiströmt. Also wieviele Kubikmeter/sec können umgewälzt werden.

Das ist der Indikator wie schnell die ersten Rauchpartikel an den Melder im Lüftungskanal gelangen können. Ohne Lüftungsanlagen zu kennen, denke ich mal das wird sehr lange dauern. Das ganze kann mal getestet werden, einfach ein Räucherstäbchen nehmen (Kriegt man in jedem Esotherik Shop oder günstiger im Asia Laden:rolleyes: ).

Dann muss die Empfindlichkeit eines solchen Melder sehr niedrig sein um auch früh genug Alarm schlagen zu können. (Thema Feuersprung, die Feuerwehr-Leute hier wissen dazu mehr zu sagen). Einstellungen werden hier von kleiner 1%/m vorgenommen.
Will heissen: Auf der einen Seite ist Lichtsender mit 100% Lichtintensivität und 1 Meter weiter der Empfänger. Wieviel Licht in % nun beim Empfänger ankommt ist der Indikator.
Nun kommt aber das Thema Falschalarm. Wenn du mal halt ein Räucherstäbchen anzündest, oder der Kamin raucht ein wenig, oder viel Staub wird produziert, braucht der Melder schon eine gewisse Intelligenz um dies interpretieren zu können, ohne gleich Alarm zu schlagen.
Und wie schon gesagt, die Anlage MUSS :eek: laufen auf das möchte ich micht nicht verlassen wollen, wenn es um Leben geht!

Fazit:
Eher eine schlechte Art Rauch zu detektieren, Punktmelder in den Räumen sind im EFH wesentlich besser. Nicht zu verachten sind die Kosten, solche guten Lüftungskanalmelder sind nicht ganz günstig.

[Matthias Schmidt]

Full ACK!

Eine einfache Rechnung zeigt, dass - zumindest mit einer Kontrollierten Wohnraumlüftung - so eine Raucherkennung nicht möglich ist.

Wir hatten vorletzte Woche einen echten Alarm, ein schlecht isolierter Stecker eines Lüfters im PC meines Sohnes verursachte eine Kurzschluss. Immer wieder beeindruckend, wieviel Rauch ein 50 cm langes Stück Litze verursachen kann. War schon ein gutes Gefühl, dass der Melder im Zimmer sofort anschlug.

Zur Berechnung:

Eine KWL schafft Luftwechselraten von 0,5/h bis 0,8/h. Heißt, die gesamte Raumluft wird in 1,25 bis 2 Stunden komplett ausgetauscht.

Das Raumvolumen des betreffenden Raumes, bezogen auf das Gesamtvolumen des Hauses, betrug 7 %.

Die relativ unspektakuläre Rauchwolke wäre also mit der unverrauchten Luft des restlichen Hauses auf 7 % verdünnt worden ud das ganze dann zeitlich gestreckt innerhalb von 2 Stunden am Sensorkopf in der Abluftleitung vorbeigezogen.

Ich denke, man kann sich leicht vorstellen, welchen Messaufwand man bei dieser Verdünnung betreiben müsste, um hier Rauchgase zu erkennen und nicht Staub etc.


P.S:
Übrigens, meine Frau war total verwundert, als ich ihr sagte, dass das ein echter Alarm war. Sie ist so einiges gewohnt und hat nicht mal gezuckt, als die 11 Melder anschlugen :D