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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : EIB-Grundsatzfragen



Shining
29.12.06, 01:25
Hallo Forum,

ich habe mir den Markt für die EIB/KNX-Geräte angeschaut und werde nicht so richtig daraus schlau. Obwohl es ein Bussystem ist, führen fast alle Hersteller die Aktoren und die meisten interessanten Sensoren in REG für DIN-Hutschiene aus - damit ist als Installationsort wohl ein (Elektro-)Verteiler prädestiniert. Nirgends habe ich Schaltaktoren gesehen, die direkt in eine UP-Schuko integriert wären oder sich in einen 60mm Standard-Geräteträger für Elektroinstallation (z.B. anstatt eines bestehenden Lichtschalters) verbauen ließen. Dies mutet mir echt bizzarr an: Man hat also einen Datenbus, der aber ausschließlich im Verteilerkasten, als Backbone und für die Anbindung von Tastschaltern, RTRs und Bewegungsmeldern zum Einsatz kommt. Dort, wo er tatsächlich und wirklich erst interessant würde (möglichst nah an der zu schaltenden Last oder dem eigentlichen physikalischen Sensor), findet man ihn in der typischen Installation offenbar nicht. Statt dessen wird für alles ausgehend vom Verteiler sternförmig ein eigener Kabeltyp verlegt - ob für die thermischen Stellantriebe der Heizungen, die geschalteten / gedimmten 230V-Lasten oder die Umweltsensoren. Wird das tatsächlich so gemacht, oder missverstehe ich da irgendetwas gründlichst?

Dazu fällt mir auf, dass die Preise der EIB-Komponenten für Massenware in einem gesunden Wettbewerb relativ hoch zu sein scheinen - so hoch, dass sie im Augenblick wohl nur für Nischenanwendungen oder als "Männerspielzeug", bei dem Geld gewöhnlich nur eine untergeordnete Rolle spielt, in Frage kommen. Einen wirklichen Massenmarkt kann ich trotz der Anbieterfülle nicht richtig erkennen. Wenn ich z.B. die Heimautomationspalette von ELV dagegenhalte, dann sehe ich wesentlich leichter annehmbare Preise, für nicht-Neuinstallaionen wesentlich bessere Umsetzbarkeit und ein wesentlich beschisseneres Kommunikationsprotokoll. Mir ist sehr wohl klar, dass die beiden Systemtypen nicht direkt vergleichbar sind, trotzdem ist die Tendenz so eindeutig - wenn sich im EIB-Markt nicht mehr tut, als ich gesehen habe, dann ist das kein Markt für "Heimautomation", sondern eher welcher für "Bürogebäude- und Hotelautomation". Habe ich etwas übersehen?

tstalzer
29.12.06, 02:52
Hallo Shining

also.. wir sind gerade dabei unser Häusle mit EIB nachzurüsten. Es gibt sehr wohl UP Dimmer und Binärausgänge. Wir verbauen gerade div. Siemens 525-2AB01er Dimmer sowie 562-2AB01 Binärausgänge, die direkt in die UP Dosen gesetzt werden - Ich bin mir sicher, dass es von den anderen Herstellern auch UP Geräte gibt (Wir sind halt ein bisschen Siemens lastig).

Dass das Ganze "hochpreisig" ist, ist klar, jedoch denke ich, dass mit den EIB Geräte die grösstmögliche Erweiterbarkeit sowie Wartbarkeit gegeben ist (Wenn ich hierbei z.B. an die Vielfalt der Hersteller denke)

Das mit "Männerspielzeug" stimmt auch nicht so ganz. Mit einer vernünftigen Installation hast Du einen sehr hohen WAF (z.B. Bewegungsmelder zum Schalten des Lichts beim Betreten eines Hauses, etc.)

Gruss

Thomas

PeterPan
29.12.06, 03:16
Hallo Kollege..

Ich freue mich, dass Du Dir den Markt (http://de.wikipedia.org/wiki/Markt) für EIB angesehen hast. Oder war es der EIB-Markt :-) ?

Also, wenn Du Dir die Produktpalette der EIB-Hersteller angesehen hast, so müsste Dir z.B. folgendes Gerät aufgefallen sein:

http://stlb2.din-bauportal.de/StammDaten/Siemens/Extrainfo/image_jpg/5WG1%20511-2AB01.jpg
Lastschalter UP 511, 1x AC 230 V, 16 A,
mit einem Relaiskontakt als Schaltelement, Kontakt-Bemessungsbetriebsspannung AC 230 V, Bemessungsstrom 16 A, cos phi = 1, Betrieb der Elektronik über Buspannung, mit integriertem Busankoppler, Busanschluss über Busklemme, zum Einbau in UP-Wand- bzw. -Dec, 50 x 50 x 30 mm, Verpackungseinheit 1, Gewicht 0,70 kg, Preisgruppe 30,
Bestellnummer: 5WG1 511-2AB01.

http://stlb2.din-bauportal.de/StammDaten/Siemens/Extrainfo/image_jpg/5WG1%20525-2AB01.jpg
Phasenabschnitt-Dimmer UP 525/01, 230V, 250VA, mit Anwenderschnittstelle,
zum Dimmen von Glühlampen und HV-Halogenlampen sowie NV-Halogenlampen mit elektronischem Transformator, Nennbetriebsspannung AC 230V, 50Hz, Dimmleistung 20 - 250 VA, mit elektronischem Schutz gegen Überlast und Kurzschluss, mit integrierter AST zum Aufste, 71 x 71 x 40 mm, Verpackungseinheit 1, Gewicht 0,080 kg, Preisgruppe 30,
Bestellnummer: 5WG1 525-2AB01.

http://stlb2.din-bauportal.de/StammDaten/Siemens/Extrainfo/image_jpg/5WG1%20525-2AB11.jpg
Phasenabschnitt-Dimmer UP 525/11, 230V, 250VA, ohne Anwenderschnittstelle,
Phasenabschnittsdimmer zum Dimmen von Glühlampen, HV- und NV-Halogenlampen über elektronische Transformatoren, als Unterputzgerät ohne AST-Buchse, mit integriertem Busankoppler und ohne Hängebügel, zum Einbau in Gerätedosen 60 mm, 60 mm tief, Nennspannung, 51 x 44 x 40 mm, Verpackungseinheit 1, Gewicht 0,055 kg, Preisgruppe 30,
Bestellnummer: 5WG1 525-2AB11.

Die letzten beiden Geräte gibt es auch als

Binärausgang 2fach (5WG1 562-2AB01 mit Möglichkeit Taster aufzustecken oder 5WG1 562-2AB11 ohne)
Jalousieschalter 1fach (5WG1 520-2AB01 mit Möglichkeit Taster aufzustecken oder 5WG1 520-2AB11 ohne)Siehe entweder Katalog unter http://www.automation.siemens.com/download/internet/cache/3/1405569/pub/de/GAMMA_Katalog_2007.pdf
oder online unter www.din-bauportal.de/siemens (http://www.din-bauportal.de/siemens)

Schaltbare Steckdosen mit KNX-Anschluss gibt es auch!

http://stlb2.din-bauportal.de/StammDaten/Siemens/Extrainfo/image_jpg/5WG1%20563-2AB_1.jpg
Schaltbare Steckdose UP 563/01, DELTA profil, perlgrau, 10 A, cos phi = 1,
zum Aufstecken auf Schuko-Steckdosen-Geräteeinsätze ohne oder mit Betriebsanzeige der Siemens DELTA Unterputz-Programme, als Schaltaktor für AC 230 V, 10 A, cos phi = 1, mit integriertem Busankoppler, mit Busklemme zum Busanschluss, Betrieb der Elektronik, 46 x 46 x 30 mm, Verpackungseinheit 1, Gewicht 0,051 kg, Preisgruppe 30,
Bestellnummer: 5WG1 563-2AB01.

Zu Deiner Aussage betreffen ELV-Produktpalette und Presseartikel in der C't vom 01/2007 Seite 172 "Heinzelmännchen ferngesteuert" von Nico Jurran (Untertitel: Heimautomationssysteme zum Nachrüsten) gibt es folgendes zu sagen:

"Schon aus Kostengründen kommt bei Privathäusern meist der spätere Einbau von Sytemen nicht in Frage, bei denen die Haustechnik an einem Bus hängt, der durch alle Räume gezogen wird." (Seite 172).
Mein Bruder Hook und ich sind grad in Mallorca bei Thom und rüsten ein Häuschen eben mit UP-Aktoren nachträglich aus. (http://www.flickr.com/photos/peterpanch/335429938/)

"Wir schauen uns daher ausschliesslich Nachrüstsysteme an, die ohne zusätzliche Strippen aus kommen und sich vom Anwender selbst einbauen lassen - wobei man bei der Elektroinstallation wissen sollte, was man tut, da man im Zweifelsfall haftet". (Seite 172).
Jegliche Elektroinstallation ist von einer EFK durchzuführen, welche weiss was zu tun ist. Daher eignen sich die im Artikel genannten Nachrüstgeräte meiner/unserer Meinung nicht für fachmännische/professionelle Homeautomation.

Was mir noch aufgefallen ist:
Unter Literatur wird auf einen Artikel von Oliver Lau "Vom Technikpalast zum Wohnautomaten" aus der Ausgabe 5/04 verwiesen
http://www.eib-userclub.de/forum/showthread.php?t=1757
Hierbei handelt es sich um das Futurelife-Haus in der Schweiz, welches als Testlabor ausgestattet ist und meiner Meinung nur wenig Bezug zur tatsächlichen Realität besitzt.
Darüber hinaus ist der verwiesene Artikel mittlerweile 2 Jahre alt. In dieser Zeit hat sich in der KNX-Welt nun wirklich einiges getan.
Weitere Verweise fehlen.

Gruss
PeterPan

FAB
29.12.06, 09:27
Hallo Shining,
Feller (www.feller.ch (http://www.feller.ch)) hat ein riesiges Angebot integrierten UP sensoren/aktoren, dies für jegliche Anwednungen. REG Geräte werden mit diesem Programm minimiert.
Wenn man jedoch die Möglichkeit hat, zum Beispiel Neubau oder iener umfangreichen Renovation, dann finde ich die Lösung mit den REG besser und flexiebler.
Beste Grüsse