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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bus-Topologie mit LAN-Topologie vergleichbar



darwinfink
20.09.06, 17:20
Hallo,

ich beginne gerade mein Hauptstudium in Angewandter Informatik mit Schwerpunkt Gebäudemanagement. Seit einiger Zeit beschäftige ich mich theoretisch mit EIB und der Topologie. Dass es sternförmige und ringförmige Verlegung gibt, habe ich verstanden. Das ist ja dann auch mit herkömmlicher LAN-Installation vergleichbar. Aber manchmal komme ich beim Lesen hier im Forum ins schleudern, deshalb wollte ich mal schreiben, wie ich es verstanden habe, und dann könnt Ihr vielleicht etwas dazu sagen?

Wenn ich sternförmig den Bus verlege, dann verlege ich von meiner Verteilung im Hausanschlussraum zu jeder Unterputzdose, die es gibt, einen Bus-Draht. Außerdem wird auch zu jedem Leuchtenauslass für Wand- und Deckenleuchten ein Bus-Draht verlegt, richtig?

Dann kann ich im Hausanschlussraum an diese Leitungen die Aktoren anschließen? Die Sensoren und Displays kommen dagegen direkt in die Räume. Und nun werden diese Leitungen, die im Hausanschlussraum münden, über Hauptlinie und Linienkoppler miteinander verdrahtet, so dass ich Linien und Bereiche festlegen kann?

Bei dieser sternförmigen Verlegen entfällt dann, dass jeweils im den Räumen offene Ringe von einer Unterputzdose zu einer anderen gelegt werden müssen?

Matthias Schmidt
20.09.06, 17:26
Sternförmig ist verkehrt, müsste besser baumförmig heißen. Du kannst beliebig verzweigen, nur keinen Ring bilden.

Auf keinen Fall legt man von der Verteilung zu jeder Dose eine Busleitung. Das ist ein BUS!

Du musst natürlich darauf achten, dass das, was in einer Linie sein soll, zusammen an eienm Stamm (oder mehreren Stämmen, die parallel angeschlossen werden) hängt.

P.S: Bitte nicht "Draht" sagen, das tut weh!

darwinfink
20.09.06, 17:41
Aber ich habe doch so oft etwas von einer sternförmigen Verlegung gelesen. :confused: Wenn ich baumförmig verlege, dann müssten die Aktoren doch immer jeweils am Ende eines Astes installiert werden, also UP direkt im Raum und nicht im Verteilerkasten im Hausanschlussraum? Oder bringe ich hiert das Zusammenspiel von Bus und NYM durcheinander?

achimha
20.09.06, 17:47
Alle EIB-Komponenten benutzen denselben Bus, das ja der Sinn eines Datenbusses (http://de.wikipedia.org/wiki/Datenbus). Jedes Gerät muss nur irgendwie an das grüne Kabel mit drangelangen (Längen- und Kapazitätseinschränkungen mal außer Acht gelassen).

Du kannst natürlich im Leuchtenauslass in der Decke einen UP-Aktor anbringen, aber das ist nicht sonderlich praktisch. Praktischer ist, das NYM-Kabel bis zur Verteilung zu führen und dort REG-Aktoren einzusetzen. Aber natürlich gibt es auch UP-Aktoren und die haben auch ihre Berechtigung.

Matthias Schmidt
20.09.06, 17:56
Aber ich habe doch so oft etwas von einer sternförmigen Verlegung gelesen. :confused: Wenn ich baumförmig verlege, dann müssten die Aktoren doch immer jeweils am Ende eines Astes installiert werden, also UP direkt im Raum und nicht im Verteilerkasten im Hausanschlussraum? Oder bringe ich hiert das Zusammenspiel von Bus und NYM durcheinander?

Du bringst einiges durcheinander. Die Aktoren müssen nicht am Ende eines Astes installiert werden, können aber. Es genügt, wenn Aktoren und Sensoren irgendwie miteinander verbunden sind.

darwinfink
20.09.06, 17:59
Hey, danke für die schnellen Infos :respekt:Aber ich merke, dass ich da wohl zu schnell den Vergleich zur LAN-Installation gesucht habe, oder?

So ein REG-Aktor wird also im Sicherungskasten installiert und mit dem NYM z.B. für meine Deckenbeleuchtung verbunden, sowie an die Bus-Leitung gehängt? Ist der Aktor also eine Art An/Ausschalter für meine Deckenbeleuchtung, den ich über die ihm zugeteilte Netzwerkadresse ansteuern kann?

Das heißt dann, der Begriff "sternförmig" bezieht sich höchstens darauf, dass ich von der Verteilung im Hausanschlussraum in jedes Zimmer einen separaten Strang ziehen kann? Aber da ich ja im Zimmer dann einen offenen Ring durch alle Dosen ziehe, entsteht eigentlich kein Stern, sondern eine Baumstruktur?

Bin ich auf dem richtigen Weg?

Matthias Schmidt
20.09.06, 18:02
Wird schon besser :)


Steht auch alles bei der EIBA bzw. KONNEX oder bei www.eib-home.de (http://www.eib-home.de)


http://eib-home.de/software/eib_linienstruktur_linienkoppler_linienverstaerker .zip

Hujer
20.09.06, 18:03
am besten du besorgst dir das "Handbuch Gebäudesystemtechnik"
Herausgeber ZVEI

da steht alles drin was man wissen sollte.

achimha
20.09.06, 18:04
Ja, so ist das richtig. Du darfst EIB nicht mit Ethernet verwechseln, was früher einmal ein Bus war, heute aber nicht mehr. In der Praxis sorgt man einfach dafür, dass das grüne Kabel überall dort endet, wo man es benötigt oder in Zukunft vielleicht einmal benötigen könnte. Dabei darf nur kein geschlossener Ring entstehen, der Rest ist völlig egal. Die Signalisierung von EIB ist sehr anspruchslos (9600bps über ein sehr stark geschirmtes Kabel).

darwinfink
20.09.06, 18:25
@Hujer: Hast du da zufällig die ISBN parat?

Wenn dann nun ein Ring, der an einem Ende offen ist, durch alle Unterputzdosen gelegt ist, dann kann ich einfach das Bus-Kabel aufschneiden, da eine Wago-Klemme einsetzen und von dort einen neuen Strang anfangen? Trennt man in der Praxis dann immer sofort den Ring auf, wenn er durch eine Dose läuft?

Ach so: die NYM-Leitungen liegen dann aber gewissermaßen immer sternförmig in den Zimmern, so dass praktisch jede Steckdose und Lampe einzeln geschaltet werden könnte? Das würde aber von Anfang an konsequente Verkabelung bedeuten, richtig? Wenn aber z.b. eine Reihe von drei Steckdosen nur mit einem einzigen NYM verdrahtet wurde, jetzt aber alle drei Steckdosen einzeln angesprochen werden sollen, dann wäre die einzige Möglichkeit, die Aktoren direkt UP in den Dosen einzusetzen?

Hoffentlich kommen Euch diese Fragen nicht zu trivial vor :( Ich werde schwierigere Fragen stellen, versprochen :) Aber wie Ihr gesehen habt, habe ich beim Lesen von eib-home.de doch nicht alles eindeutig verstanden (bin ja auch nicht vom Fach).

Matthias Schmidt
20.09.06, 18:33
Ach so: die NYM-Leitungen liegen dann aber gewissermaßen immer sternförmig in den Zimmern, so dass praktisch jede Steckdose und Lampe einzeln geschaltet werden könnte? Das würde aber von Anfang an konsequente Verkabelung bedeuten, richtig? Wenn aber z.b. eine Reihe von drei Steckdosen nur mit einem einzigen NYM verdrahtet wurde, jetzt aber alle drei Steckdosen einzeln angesprochen werden sollen, dann wäre die einzige Möglichkeit, die Aktoren direkt UP in den Dosen einzusetzen?


Darum legt man an eine Steckdose 5 x 1,5 NYM, da hat man drei Schaltmöglichkeiten.

Wenn der Aktor in die Dose kommen soll, muss da natürlich auch Bus in jeder Steckdose liegen.

Filo
20.09.06, 18:42
Hatte ich am Anfang auch nicht begriffen. Während du in der IT Welt enge Vorgaben hast, also z.B. Bei Stern aus der Sicht des Kabels, hast du an einem Ende einen Gerät (z.B. PC) und am anderen Ende des Kabels ein anderes Gerät (z.B. Switch), dazwischen gibt es keine Abzweigung nix.

Das coole am EIB-Bus ist, dass du das Kabel mittendrin aufschneiden kannst, eine EIB Klemme nehmen und dann von dort abzweigen. Das geht in der IT welt nicht

darwinfink
20.09.06, 18:49
Hier im Forum habe ich mal gelesen, dass man den Ring möglichst nicht auftrennt? Sorry, ich habe mir den Thread nicht notiert.

Ich weiß inzwischen, wie eine Wago-Klemme aussieht. Was ist eine EIB-Klemme?

Matthias Schmidt
20.09.06, 18:59
Selbstverständlich kann man einen Strang auftrennen (es gibt KEINEN Ring).

PeterPan
20.09.06, 19:15
Hallo Kollege...


"Bus-Topologie mit LAN-Topologie vergleichbar"
--> Nein! (0 Punkte)

"Dass es sternförmige und ringförmige Verlegung gibt, habe ich verstanden."
--> Nein! "Sternförmig" ist unpraktisch und teuer. Ring ist generell nicht erlaubt. Das Verb "verstanden" ist in diesem Fall eine Behauptung ohne Begründung und/oder Beweis. (0 Punkte)

"Das ist ja dann auch mit herkömmlicher LAN-Installation vergleichbar."
--> Nein! LAN hat keine BUS-Verkabelung. (0 Punkte)

"Wenn ich sternförmig den Bus verlege, dann verlege ich von meiner Verteilung im Hausanschlussraum zu jeder Unterputzdose, die es gibt, einen Bus-Draht."
--> Nein! Vergiss es. Aus dem Gedächtnis streichen. "Bus-Draht" ist fachlich vernichtend falsch - es handelt sich um ein Bus-Kabel, welches 4 Adern in sich trägt, von welchen genau 2 benötigt werden (rot und schwarz) (0 Punkte)

"Außerdem wird auch zu jedem Leuchtenauslass für Wand- und Deckenleuchten ein Bus-Draht verlegt, richtig?"
--> Nein! Vollkommen falsch. "Bus-Draht": Auch durch Wiederholungen des Unrichtigen wird das Unrichtige nicht richtig. (- 10 Punkte)

"Dann kann ich im Hausanschlussraum an diese Leitungen die Aktoren anschließen?"
--> Nein! "Kann-Fragen" werden von mir nicht beantwortet, wenn dann ironisch oder zynisch. (0 Punkte)

"Die Sensoren und Displays kommen dagegen direkt in die Räume."
--> Nein! Auch ausserhalb der Gebäude können Sensoren und Displays angebracht werden. (0 Punkte)

"Und nun werden diese Leitungen, die im Hausanschlussraum münden, über Hauptlinie und Linienkoppler miteinander verdrahtet, so dass ich Linien und Bereiche festlegen kann?"
--> Nein! Es handelt sich um Kabel. Diese "münden" nicht. Topologie wird in der nächsten Lektion gelehrt. (0 Punkte)

"Bei dieser sternförmigen Verlegen entfällt dann, dass jeweils im den Räumen offene Ringe von einer Unterputzdose zu einer anderen gelegt werden müssen?"
--> Frage inkohärent. (0 Punkte)
Erklärung: "sternförmig" ist schon falsch, somit Argumentation mit "offene Ringe" (was auch falsch ist) total falsch.


Ergebnis: - 10 Punkte.

Gruss
PeterPan

PS: Hausaufgabe: http://www.eib-home.de/instabus_eib_vorbereiten_installieren.htm

Hujer
20.09.06, 19:21
Hallo Peter,

warum bist du so ein ........?

Das geht bestimmt auch anders.

darwinfink
20.09.06, 19:24
Hallo Professor Pan,

ich war doch noch gar nicht zur Prüfung angemeldet :( Ich war sogar in der Vorlesung auf eib-home.de anwesend, habe aber den Einführungskurs in Elektrotechnik nicht belegt.

Aber danach hab ich's doch noch hinbekommen, oder nicht? Ehrlich, ich will über dieses Thema ein Essay schreiben, da soll schon stimmen, was ich schreibe.

Gaston
20.09.06, 19:36
Netzwerke, unendliche Weiten...

Ich halte mich mal mit Punkten vergeben zurück.

LAN kein BUS ?

Nicht falssch nicht richtig, denn LAN ist ein übergeordneter Begriff. Im Kontext dieses Thrads glaube ich aber dass der Begriff LAN Irrtümlicherweise für Ethernet benutzt wird, und dann muss ich sagen, seit wann Ihr lieben Experten, ist Ethernet kein BUS mehr ????

Das einzige was stimmt ist dass in den allermeistenb Fälle der Bus nur einen Teilnehmer hat, was nicht gleichbedeutend ist dass er nur einen Teilnehmer haben kann oder darf.

EIB nicht mit LAN vergleichbar ?

Natürlich kann man die vergleichen, und die neue Terminologie von EIB übernimmt auch explizit die Netzwerkwörter wie Router und Repeater, und beide orientieren sich am OSI Model.

Zur ursprünglichen Frage

Stell Dir den "Beginn" einer Bus Linie als Steckdose vor. Jede Busklemme ist ein 4-Fach Steckdose mit anschlusskabel an eine Steckdose, zusätzlich kann man in der Mehrfachsteckdose eine Funktion unterbringen (Aktor, Taster,...). Die Verkabelung geht nun genau so wie bei der Kaskadierung von Multisteckdosen vor sich (physische Limitationen beider Systeme mal ausgeblendet).

Du steckst also den ersten Multistecker in die Steckdose, und kannst nun bis zu 4 weitere Multisteckdosen an diese anschliessen, usw...

Gruss,
Gaston

PeterPan
20.09.06, 20:02
Hallo Kollegen....

"Bus-Topologie mit LAN-Topologie vergleichbar"
-->Unter der starken Annahme, dass es sich um die Busleitungs-Topologie in einem Gebäude basierend auf KNX/EIB handelt, ist die Topologie "LAN" und "EIB" nur bedingt vergleichbar.
--> Die LAN-Vernetzung ist sternförmig
--> Bei EIB ist alles erlaubt, bis auf Ring: Stern, Baum, Punkt-zu-Punkt, Stichleitung
--> Die Verbraucherleitungen (in der Regel 230V-Leitungen) werden von der Elektroverteilung zu den Verbraucherauslässen (Wanddosen/Deckenauslässen/Jalousieanschlüssen) verlegt.
--> Hierfür ist es nicht erforderlich parallel die Busleitung zu legen, da generell (im Wohnbau) eine Trennung zwischen "Sensorebene" und "Aktorebene" in der Planung die kostengünstigste Lösung ist. Dies ist im Zweckbau jedoch gegeben durch die räumliche Ausweitung der Gebäude oftmals anders.

"Dass es sternförmige und ringförmige Verlegung gibt, habe ich verstanden."
--> Sternförmige Topologie ist unpraktisch (Verbindungsaufwand im Sternpunkt) und teuer. Darüber hinaus ist der Statiker oftmals nicht so begeistert von "vielen Rohren/Leitungen in Wänden und Decken".
--> Die beste Topologie ist immer die "des kürzesten Weges"

"Das ist ja dann auch mit herkömmlicher LAN-Installation vergleichbar."
--> Diese Aussage wurde oben bereits kommentiert.

"Wenn ich sternförmig den Bus verlege, dann verlege ich von meiner Verteilung im Hausanschlussraum zu jeder Unterputzdose, die es gibt, einen Bus-Draht."
--> Das "Buskabel" wird von Sensor-Dose zu Sensor-Dose verlegt und mindestens 1x zur entsprechenden Verteilung.
--> Auch die Verteilungen werden untereinander mit mindestens einer Busleitung verbunden.

"Außerdem wird auch zu jedem Leuchtenauslass für Wand- und Deckenleuchten ein Bus-Draht verlegt, richtig?"
--> Dies ist nicht erforderlich, da der Aktor in der Verteilung (im Wohnbau) bereits mit dem Bussystem verbunden ist.
--> Somit muss lediglich die Verbraucherleitung zum Verbraucherauslass genügend dimensioniert geplant und verlegt werden.

"Dann kann ich im Hausanschlussraum an diese Leitungen die Aktoren anschließen?"
--> Entsprechend der technischen Dokumentation sind dann in der Elektroverteilung die Aktoren/Sensoren (EIB-Geräte für Hutschienenmontage) zu installieren.
--> Die Elektroverteilung muss sich hierzu nicht zwangsläufig im Hausanschlussraum befinden.
--> Generell ist zu überlegen - bei der Planung - ob es sinnvoll ist nur eine Elektro-Verteilung vorzusehen. Oder eine weitere (z.B. im Obergeschoss oder Dachgeschoss) um die Verbraucherleitungswege kurz zu halten.

"Die Sensoren und Displays kommen dagegen direkt in die Räume."
--> Die Sensoren werden wie in der entsprechenden Dokumentation für den entsprechenden Zweck im Raum oder auch ausserhalb installiert.

"Und nun werden diese Leitungen, die im Hausanschlussraum münden, über Hauptlinie und Linienkoppler miteinander verdrahtet, so dass ich Linien und Bereiche festlegen kann?"
--> Wie bereits beschrieben werden in der Elektroverteilung die EIB-Geräte mit dem Bus (über Datenschiene oder Busklemme) angeschlossen.
---> An die Aktorkanäle werden entweder direkt oder über Reihenklemmen die Verbraucherleitungen angeschlossen.
---> Linienkoppler werden dann eingesetzt, wenn die Busteilnehmerzahl einer Linie 255 übersteigt (Eine Linie besteht aus 4 Segmenten. Diese Segment werden durch Linienverstärker verbunden.)
---> Die Hauptlinie verbindet die Linien (nach unten) über Linienkoppler. Auf der Hauptlinie können neben max. 15 Linienkoppler selbstverständlich auch andere Buskomponenten angeschlossen werden (gesamt 64).

"Bei dieser sternförmigen Verlegen entfällt dann, dass jeweils im den Räumen offene Ringe von einer Unterputzdose zu einer anderen gelegt werden müssen?"
--> Wie bereits beschrieben ist es meiner Meinung nach unzweckmässig eine Sterntopologie (Bus) zu planen und installieren.
--> Installiere den Bus nach dem Prinzip: "kürzester Weg"

Gruss ;)
PeterPan

PeterPan
20.09.06, 20:09
Hallo Kollege..

"Aber danach hab ich's doch noch hinbekommen, oder nicht? Ehrlich, ich will über dieses Thema ein Essay schreiben, da soll schon stimmen, was ich schreibe."

Wir haben ja noch Zeit, oder?

Gruss
PeterPan

darwinfink
20.09.06, 20:22
Vielen Dank für die geduldige Hilfe. Ich möchte des Verständnisses halber noch einmal ein Szenario schreiben:

1. Vom Zählerschrank im Keller ziehe ich eine NYM-Leitung ins Wohnzimmer. An diese Leitung soll eine Steckdose angeschlossen werden, die ich mit KNX auch steuern will.
2. Also ziehe ich vom Keller aus noch eine Bus-Leitung, die unter anderem auch durch meine Unterputzdose für die Steckdose führt.
3. Irgendwo an dieser Bus-Leitung liegt ein Sensor, der mal mein Taster sein soll. Dieser Sensor benötigt keinen Stromanschluss.
4. Im Keller schließe ich den Aktor nun mit meiner vorher verlegten NYM-Leitung zusammen und verbinde ihn auch mit der Busleitung. Dieser Bus bekommt auch Strom durch eine Spannungsversorgung für KNX.
5. Oben an meiner Steckdose verbinde ich nun meine zwei Adern des KNX mit zwei Adern meiner NYM... durch was... einen Binärkoppler?
6. Wenn jetzt noch alles programmiert wird (das lasse ich mal ein anderes Thema sein), dann kann ich durch den Taster, der am Sensor liegt, meine Steckdose ein- und ausschalten.

Hab ich jetzt alles richtig verbunden?

darwinfink
20.09.06, 20:23
Hallo PeterPan, ja wir haben noch Zeit :D

EIB-Freak
20.09.06, 20:26
Hi!

nein, einfacher:
NYM vom Verteiler zur Steckdose. Im Verteiler ein Schaltaktor. Vom Schaltaktor geht die KNX-Leitung irgendwo zur KNX-Spannungsversorgung mit integrierter Drossel, und von dort auch zu deinem Sensor.

Das ist alles.
Der Schaltaktor ist vergleichbar einem herkömmlichen Schalter in der Wand. Nur sitzt er im Verteilerkasten, hat viel mehr Intelligenz und Flexibilität und Komfort und Vorteile und auch mehr Kanäle (8 stück, 12 Stück, 16Stück,..).
Der Aktor wird einmalig "verdrahtet", danach nur noch per Software (ETS3) parametriert (in der Software) und Programmiert (Parameter werden ins Gerät übertragen).


Gruss,
Michael

achso, hast du dich hier mal eingelesen:
Hauptseite - EIB-KNX-Wiki (http://eib.agrodur.com/wiki/index.php?title=Hauptseite)

PeterPan
20.09.06, 20:30
Anforderung:
- 1x Steckdose im Wohnzimmer schalten

Was wird benötigt:
- Aktorkanal eines Lastschalters 16A
- Busankoppler + Taster 1fach (alternativ 1x DELTA-Busankoppler)
- Kabel 3x1,5qmm
- Buskabel

Wie wird installiert:
- Busleitung ist irgendwie mit Verteilung verbunden (Topologie frei - alles ausser Ring)
- NYM-Kabel von Elektro-Verteilung zur UP-Dose, in der die Steckdose eingebaut wird
- Aktor auf Hutschiene schnappen, Busleitung anklemmen, NYM-Leitung verbinden
- Steckdose anklemmen und festschrauben
- Busankoppler an Busleitung klemmen - Taster aufstecken
- Mit ETS3pro Taster und Aktor in Betrieb nehmen.

Gruss
PeterPan

Gaston
20.09.06, 20:40
-->Unter der starken Annahme, dass es sich um die Busleitungs-Topologie in einem Gebäude basierend auf KNX/EIB handelt, ist die Topologie "LAN" und "EIB" nur bedingt vergleichbar.

"Vergleichbar" ist nicht gleich mit "gleich". Natürlich sind sie vbergleichbar um eben für jemand der sich im Netzwerk auskennt zu verdeutlichen was die Unterschiede sind.

--> Die LAN-Vernetzung ist sternförmig

Das Wort LAN ist iun diesem zusammenhang genauso falsch wie "Bus-Draht" ;) . Die LAN vernetzung kann alles sein.

Die Ethernet Verkabelung ist bei 100Mbit TP Netzen Punkt-zu-Punkt, die Vernetzung eines Segments (wie Linie beim EIB) ist ein Bus (wie gesagt, der Bus hat nur in der Praxis meistens nur einen Teilnehmer). Die Vernetzung eines Ethernet LANs ist ein Baum (in der Praxis hast Du recht, eher ein Stern)

Vieleicht sollten wir die generellen Vergleiche wirklich besser bei Seite lassen weil unterschiedlicher Wissenstsand zu Missverständnissen führen kann.

--> Bei EIB ist alles erlaubt, bis auf Ring: Stern, Baum, Punkt-zu-Punkt, Stichleitung

Jo, und das ist eine seiner grössten Vorteile finde ich.

Gruss,
Gaston

darwinfink
20.09.06, 20:44
Hallo Michael und PeterPan,

wenn ich das richtig interpretiere, dann habe ich in meiner Beschreibung zwei mögliche Wege, KNX zu installieren, vermischt? Und jeder von euch hat mir einen dieser Wege beschrieben?

Wenn ich einen REG-Aktor einsetzen möchte, dann brauche ich keine Bus-Leitung an meiner Steckdose. Das wäre dann PeterPan's Lösung. Und mein Busankoppler kommt nicht in die Steckdose, sondern in den Taster.

Wenn ich einen UP-Aktor einsetzen möchte, dann brauche ich eine Bus-Leitung an der Steckdose. Das wäre Michaels Lösung.

Mit beiden Aktor-Lösungen kann ich aber auch zwei oder drei Steckdosen ansteuern, weil mein Aktor mehrere Kanäle haben kann, richtig?

Wenn es denn diese zwei Lösungen gibt, was macht man in der Praxis? Vorher UP oder REG festlegen oder sicherheitshalbe der YCYM-Kabel durch wirklich alle UP-Dosen ziehen?

darwinfink
20.09.06, 20:45
Hallo Gaston,

du hast Recht, ich hätte Ethernet schreiben sollen :(

PeterPan
20.09.06, 20:51
Hallo Kollege...

Hier im Forum, sowie draussen in den Projekten im Wohnbau hat sich die "zentrale Aktorstruktur" durchgesetzt.

Warum?
Jeder Busteilnehmer benötigt eine Busankopplung.
Wird nun diese Busankopplung für möglichst viele Kanäle verwendet, so reduziert sich der Preis der Gesamtkomponente.

Du kannst ja mal beispielhaft in Deiner Arbeit eine 3 Zimmer-Wohnung mit dezentraler und mit zentraler Aktorstruktur kalkulieren.

PS: Steckdosen benötigen einen Aktor mit 16A Belastbarkeit. Dies ist bei UP-Aktoren nur bedingt gegeben. Sollte die Steckdose mit weniger als 16A belastbar sein, so muss dies an der Steckdose explizit beschriftet sein.

Gruss
PeterPan

PeterPan
20.09.06, 20:55
Hi Frank..

Dein Text lässt negative Schwingungen vermuten. Daher ein Nachtrag: Ich war selbst mal Student und fühlte mich in die Zeit zurück versetzt. So beantwortete ich die Fragen so kurz und knapp, wie dies mein Prof damals getan hätte. Sei nicht so humorlos. Dass meine Antwort nicht ernst oder böse gemeint war, sollte man eigentlich am Ende an den "- 10 Punkten" und der "Hausaufgabe" erkannt haben. Eigentlich... Aber das hast Du sicher überlesen.

Gruss
PeterPan

darwinfink
20.09.06, 21:03
Ok, das bedeutet, bei einer zentralen Aktorstruktur bestehen also keine Bus-Leitungen an den Steckdosen.

Bei einer dezentralen Aktorstruktur muss der Bus allerdings durch die jeweiligen Steckdosen führen.

Grund für die zentrale Struktur ist Kostenreduzierung. Allerdings existiert in der Praxis eine Mischform von dezentral und zentral, gerade im Hinblick darauf, dass es ja auch schon bestehende Installationen gibt, die dann erweitert werden?

Ein Nachteil der dezentralen Struktur ist auch, dass die Aktoren ein hörbares Klicken von sich geben? Und wenn dezentral geplant wird, dann sollte jede Steckdosenleiste eine Kaiser Electronic-Dose besitzen, weil hier der Aktor besser platziert werden kann (und NYM und Bus sowieso getrennt in der Dose platziert werden muss)? Aber kann man auch in eine 60mm Dose einen Aktor und eine Steckdose einsetzen?

EIB-Freak
20.09.06, 21:10
NYM und KNX-Bus dürfen im gleichen Rohr, Kanal, Mauerschlitz etc verlegt werden (wieder ein großer vorteil von KNX/TP1).

Zwischen den Basisisolierten Drähten des NYM (NYA-Drähte bzw H07V) und den Basisisolierten Drähten der KNX-Busleitung muss jedoch ein Trennungsabstand von größer 4mm eingehalten werden.

Steht alles in den KNX (EIB) Handbüchern.


Gruss,
Michael

PeterPan
20.09.06, 21:37
Was unser Kollege immer mit den Steckdosen hat...

Der Hauptvorteil von KNX/EIB ist nicht "Steckdosen" zu schalten.

Über EIB-Schaltbare Steckdose gibt es von Siemens. Siehe Katalog.

Gruss
PeterPan

pascal105
30.09.06, 17:13
Wie kontrolliert ihr eigentlich die Topologie einer Installation? (mit der ETS 3 phys.Adressen, linien durchsuchen??)
Es gibt ja mittlerweile geräte die die Progr. LED nicht mehr vom EIB gespiesen haben

PeterPan
30.09.06, 17:18
Hallo Kollege..

warum "Topologie überprüfen" - ich meine: Wie kommst Du auf die Fragestellung?

Die Programmiertaste drücken - LED ein - und dann über die ETS3-Diagnose das Gerät suchen - das sagt noch nicht aus, ob das Gerät tatsächlich an die richtige Linie angeschlossen ist.

Gruss
PeterPan

pascal105
02.10.06, 22:02
Ich möchte kontrollieren, ob der Elektriker auch alle Geräte an der richtigen Linie angeschlossen hat

PeterPan
02.10.06, 23:15
Hallo Kollege..

also mir würde spontan einfallen:
- alle Spannungsversorgungen aus
- Spannungsversorgung für die entsprechende Linie einschalten
- Mit Spannungsmessgerät (digital) messen oder
- "Knöpfle drücke"

Nur so bekommst Du auch ned raus, wenn der Elektriker die "ungesiebte" Spannung angeklemmt hat :)

Gruss
PeterPan

Gaston
03.10.06, 08:16
Mit der ETS die Linien durchsuchen ist der richtige Ansatz. Allerdings solltest Du dich mit der ETS in die jeweilige Linie hängen und nur die Spannungsversorgung dieser Linie einschalten, denn dass die ETS mit einem Gerät per physikalische Adresse kommunizieren kann bedeutet nicht zwangsläufig dass es in der richtigen Linie hängt.

Gruss,
Gaston

pascal105
03.10.06, 21:48
Hallo Gaston

Werden bei durchsuchen auch Geräte angezeigt, die eigentlich an der falschen Linie sind?
z.B ich durchsuche Linie 1.1, es hat aber auf dieser linie ein gerät mit der adresse 1.2.10

PeterPan
03.10.06, 23:46
..... Nein...

Nur wenn Du als Filter 1.x.x eingibst...

Gruss
PeterPan

Gaston
04.10.06, 01:14
Naja, Peter hat natürlich recht aber ich würde die Antwort etwas anders formulieren um Missverständnissen vorzubeugen.

Du durchsuchst im Prinzip mit der ETS nicht eine Linie sondern alle Geräte mit der physikalischen Adresse einer Linie. Wenn Du also z.B. in der Linie 1.1 ein Gerät mit 1.2.x hängen hast dann wird beim scannen von 1.1 dieses Gerärt nicht gefunden.

Scannst Du jedoch nun die Linie 1.2 dann wird das Gerät das irrtümlicherweise in 1.1 hängt gefunden oder auch nicht abhängig wo du dich mit deiner ETS reingehängt hast. Hängst Du in der Linie 1.1 wird das Gerät gefunden, hängst Du woanders dann nicht.

Weshalb ich rate jede Linie einzeln einzuschalten und zu testen.

Gruss,
Gaston

PeterPan
04.10.06, 09:28
.. ist alles klar! :Prost:

Schon mal über die "Spannungsversorgung-AUS-und-Spannungsmessgerät-in-die-Hand"-Methode nachgedacht?

So findest Du auch "Brücken" und "Schlaufen" (also No-Go-Ringe!)

Gruss
PeterPan