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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Unterschied UAE8 u. UAE2x8(4)



witcher
13.09.06, 00:18
Hallo,
im Berker-Katalog Seite T67 oben, sind die Pinbelegung von UAE-Aschlussdosen aufgeführt.
Ich habe nur ein einziges RJ45-Kabel (angeblich für Cat 7 geeignet) in der Wand, welche Variante nehme
ich da jetzt am besten ?
Wenn ich mal zwei PCs anschließen möchte, dann kann
ich doch die Variante 2x8(4) nehmen oder habe ich
dadurch Nachteile ? Ist UAE 8 besser geeignet ?
Sorry, aber das verwirrt mich ein wenig :o

Gruß
Witcher

Axel
13.09.06, 06:39
Hallo Witcher,

für eine Netzwerkverbindung benötigst du eine CAT6 Dose. Diese ist unter anderem aus Metall und hat einen Anschluss für den Schirm der CAT Leitung. Die CAT Dosen gibt es in einfacher und zweifacher Ausführung. Da nur eine Leitung vorhanden ist, benötigst du eine 1fache Dose. Im falle das an die Dose zwei oder mehr IP Geräte angeschlossen werden müsstest du einen Switch dazwischen hängen.

UAE Dosen sind ungeschirmt und somit für eine Netzwerkanwendung nicht geeignet!

SCHULT-GEBÄUDETECHNIK
13.09.06, 07:15
Hallo Witcher,

UAE Dosen werden gewöhnlich für ISDN-Anschlüsse verwendet, bei 8(4) sind von 8 möglichen Pins nur die 4 für ISDN erforderlichen Pins kontaktierbar.

Falls Du nur 1 CAT5,6 oder 7 Kabel an der Stelle hast, wo Du zwei Kabel brauchst, kannst Du auch sogenanntes Kabelsplittung anwenden, d.h auf beiden Seiten der Strecke werden jeweils mit den gleichen Paaren die Pins 1,2 und 3,6 kontaktiert (CAT 5 oder 6 Dose mit 2xRJ45). Dann stehen Dir zwei Strecken bis 100Mbit mit einem Kabel zur Verfügung.

Gruß Micha

wulff
13.09.06, 07:29
Cablesharing geht aber nur mit AMP-ACO-System.

Andere Dosenhersteller haben es nicht.

Wenn Du dein Cat 5/6/7 KAbel in einer "normalen" Daten-Doppeldose aufteilst, wird es beim qualifizierten Messen möglicherweise Probleme geben, da evtl. Schirm und Verdrillung zu weit aufgehoben sind.

Entspricht außerdem nicht dem Verkabelungsstandard Class D oder E.

lbau
13.09.06, 08:15
Cablesharing geht aber nur mit AMP-ACO-System.

Andere Dosenhersteller haben es nicht.

Sicher? http://www.industrienet.de/konradincms/images/AWI/pdf/ll1003_56-60.pdf#search=%22cablesharing%20network%22

z.B. Kerpen Homenet macht auch Cable Sharing.

Lbau

wulff
13.09.06, 08:31
Interessante Übersicht..

Danke für den Hinweis.

Filo
13.09.06, 09:00
UAE Dosen sind ungeschirmt und somit für eine Netzwerkanwendung nicht geeignet!

Weswegen? Schirm bringt viel mehr Probleme mit sich. Die Norm besagt, dass der Schirm auf beiden Seiten aufgeschaltet werden muss. Nur werden diese beiden Erdungen sicherlich einen Potentialunterschied aufweisen, und somit ist ein Stromfluss im Schirm vorhanden. Dieser kann sich als erhebliche Störquelle aufweisen.
Gute verdrillte UTP Kabel (Ungeschirmt) sind problemlos auch in rauhen Ungebungen einzusetzen.

Zudem ist Cablesplitting nach der Norm nicht erlaubt und Gigabitethernet benötigt alle 8 Adern. Deswegen gibt es auch keine einheitlichen Splitting-dosen.
Bei den Messungen wird es ganz sicher Probleme geben, da ja von Dose zu Dose gemessen wird und wenn halt nur 4 Adern geklemmt sind, fehlen die 4 anderen. Messung wird durchfallen!

wulff
13.09.06, 09:32
Jetzt wird der Thread detaillierter und etwas OT

Ob UTP oder STP besser ist, ist egal. An eine UAE-Dose bekomme ich aber wohl kaum einen 100Mbit-Link störungsfrei hin.

Ob UTP oder STP besser ist, ist mir auch egal.

Wenn ich eine Strecke einmesse, garantiere ich eine Strecke nach Class D oder E. Aber diese sehen nach internationalen Standards nunmal STP vor.


Schirmprobleme sind mir bisher nur in "verPENten Anlagen" untergekommen. Womit das Problem nicht der Schirm ist sondern die PEN-Anlage

Wer noch tiefer einsteigen möchte zum Thema 10 GBIT kann auch unter

http://www.voltimum.de/?e1d9f352000c84e48ad66c|2006-08-15|VoltiNEWS

einiges lesen. Da gibt es einen Artikel (in dieser News ist der zweite Teil) zum Thema Next bei 10GBit auf TP).

Hier wird auch UTP oder STP noch angeschnitten!

witcher
13.09.06, 13:04
Hallo,
danke für Eure zahlreichen Antworten. Ok, also alles nicht so einfach.

Ich könnte also an einem Kabel eine geschirmte Anschlussdose mit zwei Ports setzen.
Ich spreche hier mal von der Berkerdose Best. 4591.
Müste dazu nur das Kabel aufsplitten und entsprechend auf die Klemmen setzen.
Könnte ich demnach (über gen.Dosen u.Kabel) die Splittung so vornehmen, daß ich ein ISDN-Tel an die eine Buchse anschließen kann und einen Computer über Netzwerk über die andere Buchse betreiben kann ?
Natürlich müsste ich die Splittung in der Hauptverteilung, wo alle Netzkabel aus dem Hause ankommen, entsprechend ebenfalls aufteilen und
verdrahten. Mir ist natürlich bewußt, daß ich nach diesem Vorgehen nicht mehr Kat6/7-Konform bin,jedoch 10 MBit sollten für eine normale DSL-Verbingung reichen.

Die nächste Frage, die dann so aufkam ist, welchen Schrank könnte ich für das Unterbringen von Hubs
etc. nehmen. Kennt jemand von Euch eine Fima, die solche, ich nenne Sie mal Multimediaschränke, anbietet.
Ich möchte mir jetzt nicht unbedingt einen 2m hohen 19"-Schrank reinstellen, so ein kleiner mit Glastür für die Wand (habe ich irgendwo mal gesehen) dürfte reichen.

Gaston
13.09.06, 14:45
Ob UTP oder STP besser ist, ist mir auch egal.

Wenn ich eine Strecke einmesse, garantiere ich eine Strecke nach Class D oder E. Aber diese sehen nach internationalen Standards nunmal STP vor.


Also ich weiss nicht wie es den anderen geht, aber solche Aussagen geben mir zu denken: "Wenn ich eine Strecke einmesse..." suggeriert dass Du Profi bist, aber dazu passt eine Aussage wie "Ob UTP oder STP besser ist, ist mir auch egal" aber gar nicht.

Nun zu den Fakten:

Weder Klasse D noch Klasse E (Internationale Standards) setzten STP voraus. STP ist erst ab Klasse F zwingend. Bie Klasse E kann man STP in Btracht ziehen.

Man sollte STP nicht mit S/UTP verwechseln (was immer wieder gemacht wird) ! STP bezieht sich auf die "Twisted Pairs", nicht auf das Kabel. Das heisst beim STP ist jedes Paar geschirmt. Der äussere Schirm um das gesammte Kabel hat damit nichts zu tun. Ist das Kabel gänzlich ungeschirmt dann haben wir UTP, ist innen um das ganze Kabel (entlang des Mantels) ein Schirm dann spricht man von S/UTP. Im IT-Netzwerk bereich spricht man aber generell oft einfach von UTP auch wenn S/UTP gemeint ist. Genauso verhält es sich bei STP und S/STP.

Ist STP oder UTP besser ?

Auch hier ist die Antwort eindeutig dass STP besser ist solange es nach den Standards eingesetzt wird, den ein STP Kabel an dem der Schirm nicht geerdet wird kann durchaus schlechter sein als ein UTP Kabel.

Zu diesem Thread:

ISDN und Netzwerk durch ein Kabel zu legen davon rate ich ab. Aber wie immer jeder macht wie er es will. Es ist ein Trugschluss zu glauben dass 10 Mbit ja eigentlich funktionieren müsste nur weil die Freuqnz viel kleiner ist.

Wenn es doch gemacht werden soll dann sollte man auf folgendes achten (also ein Kabel splitten auf 2 RJ45 Buchsen für Netzwerk & ISDN):


Am besten STP verwenden und Erden (wegen der relativ hohen ISDN spannung)
Das Kabel so in der Buchse verlegen dass die nicht Aderlängen zur Netzwerkbuchse so kurz wie möglich sind.
Einen "Inteligenten" (sprich konfigurierbaren) Switch verwenden (zB. DSL Router) und sowohl Netzwerkkarte im PC wie der Switchport auf 10MBit half-duplex stellen.Bei nich konfigurierbaren Switches ist bei verwendung von 10 Mbit die Probleme vorprogramiert (oder zu mindest das Risiko stark erhöht). Der Grund ist dass durch das Festellen der Geschwindegkeit im PC wird das Autonegotiate der Karte ausgeschaltet. Der Switch erkennt dies und shaltet in den alten "auto-sense" modus und forciert sein Port auf half-duplex (auch bei 100 Mbit). Steht die Karte im PC auf Full-Duplex sind unerkannte Kollisionen seintens des Switches die Folge die sich als Performanceeinbusse oder Verbindungsverlluste äussern. Aber auch das autosense kann wegen dem ISDN aus dem Ruder laufen und kontinuierlich Modusswitches oder Einmessungen ausführen was auch zu erheblichen Kommunikationsschwierigkeiten führen kann.

"Autosense" ist der Grund wieso auch heute noch viele "Profis" die Computernetzwerkskarten fälchlicherweise auf 100Mbit fixieren, und oft genug "vergessen" das gleiche am Switch zu tun. Sie wissen einerseits nicht dass "Auto-negotiate" und "auto-sense" zwei unterschiedliche Verfahren sind, und zum anderen dass GigaBit Ethernet eh nicht ohne auto-negotiate auskommt, sogar wenn man die Ports fixiert.

Gruss,
Gaston

wulff
13.09.06, 19:13
Upps, 1mal flapsig formuliert und Gaston entlarvt einen wieder. (Wo er recht hat hat er recht..:o )

Ich wollte sagen, wenn wir Strecken legen, verwenden wir STP (genauer S-STP)-Leitungen.


Die Verlegung von F-UTP ist natürlich auch als Class-E-Strecke möglich, wird meines Wissens in D aber nur wenig praktiziert.

Mein Bezug auf UTP war die reine UTP-Verkabelung wie sie durch AMP als ungeschirmte Verkabelung betrieben werden.

So weit so gut...

Axel
14.09.06, 07:02
Hallo Filo,

Zitat:
Weswegen? Schirm bringt viel mehr Probleme mit sich. Die Norm besagt, dass der Schirm auf beiden Seiten aufgeschaltet werden muss. Nur werden diese beiden Erdungen sicherlich einen Potentialunterschied aufweisen, und somit ist ein Stromfluss im Schirm vorhanden. Dieser kann sich als erhebliche Störquelle aufweisen.


Ohne Schirm wirst du dank der hohen Frequenzen im Kabel zwangsläufig ein EMV Problem bekommen.

Lutz_KS
14.09.06, 08:58
Die nächste Frage, die dann so aufkam ist, welchen Schrank könnte ich für das Unterbringen von Hubs
etc. nehmen. Kennt jemand von Euch eine Fima, die solche, ich nenne Sie mal Multimediaschränke, anbietet.
Ich möchte mir jetzt nicht unbedingt einen 2m hohen 19"-Schrank reinstellen, so ein kleiner mit Glastür für die Wand (habe ich irgendwo mal gesehen) dürfte reichen.

Es gibt 19" Wandverteiler von 6 bis 24 HE (Höheneinheiten), diese sind allerdings nicht so tief wie die Standschränke, d.h. einen Server bekommst du da nicht rein (und bekämst auch Probleme mit der Wärmeentwicklung). Für Hubs/Switche, Patchpanel und eventuell kleine TK-Anlagen sind diese Schränke aber wunderbar geeignet.

http://www.knuerr.com/web/images/conact_soho/ACT00010.jpg

Diese gibts eigentlich von allen Herstellern, die auch die großen Schränke anbieten, z.B. von Knuerr (www.knuerr.de)

Für den Home bereich gibts neuerdings auch 10" Schränke, weiss aber nicht so ganz was das soll, da die Geräteauswahl sehr begrenzt ist und die 19" Komponenten (z.B. Patchpanel) aufgrund der größeren Produktionszahlen zudem meist noch günstiger sind.

Gruß Lutz

Gaston
14.09.06, 15:41
@wullf

Aha, also doch ein Profi. Deshalb gibts auch keine Diskussionen :) . Ich bin zwar nicht im "Kabelverlegbusiness" deshalb weiss ich nicht was gängige Praxis ist, aber immer STP für Klasse D wundert mich schon, bei Klasse E wärs OK für mich. Aber wie gesagt, nur meine Meinung.

@all wegen Schrank

Ich als alter Rittal Fan habe einen Netztwerkwandschrank und einen stehenden 2m Schrank von Rittal. Die habe natürlich alles von Grösse was das Herz begehrt :D