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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Parameter bje-triton RTR



rklapdor
07.01.03, 16:33
Hallo Gemeinde,

wer könnte mir bitte die beiden Parameter "Proportionalbereich für Regelung" und "Nachtstellzeit für Regelung" erklären. Ich habe bisher keine Dokumentation finden können.

Herzlichen Dank

Ralf

Meudenbach
07.01.03, 17:53
ui !!!

... ich versuch es mal zu erklären........ (so gabz 100%ig weiss ich es auch nicht).

Der Proportionalbereich definiert den Temperaturwert, um das der Sollwert abgesenkt wird. Je träger das Heizsystem, desto höher dieser Wert.

Beispiel:

Du möchtest eine Raumtemperatur von 21°C erreichen. Die Fussbodenheizung ist beispw. auf 100%. Der Regler muss aufgrund der "Nachlaufzeit" der Fussbodenheizung vor erreichen der Solltemperatur abschalten. Daher die Absenkung.

Die Nachstellzeit definiert (und jetzt werd ich etwas unsicher) die Zeit, in der Sollwert erreicht werden muss.... :rolleyes:

hmmmmm... es könnte sich hierbei aber auch um die Zeit handeln, in der Das Heizystem entsprechende Temperaturdifferenz erreicht....

Auf jedem Fall gilt hier auch: je träger das Heizsystem, desto höher der Wert.

Es ist auf jeden Fall ratsam, nicht zu weit von den Herstellervorgaben abzuweichen.

Gruss

Mike

CuE
08.01.03, 09:27
Hallo Ralf!

Deine Fragen sind nicht ganz einfach zu beantworten. Grundsätzlich sind die Heizungsregler PI-Regler. Das heisst, diese Regler setzen sich aus einem proportionalen Teil und einem integralen Teil zusammen.
Darauf basiert die Wirkungsweise dieser beiden Parameter.
Der Hersteller der Regler hat uns mit seinen Standardwerten die Denksportaufgaben abgenommen.
Grundsätzliche Ausführungen dazu findest Du in der Fachliteratur "Elektrische Meß- und Reglungstechnik" Vogel-Fachbuchverlag Würzburg Untertitel "Die Meisterprüfung".

Der Parameter "Proportionalbereich" beinhaltet den P-Anteil des PI-Reglers und wird ausgedrückt in einer Konstante, die das sofortige Nachregeln des Reglers einleitet.
Der Parameter "Nachstellzeit" beinhaltet den I-Anteil des PI-Reglers. Er integriert in das Regelverhalten eine Zeitkonstante, die benötigt wird, um ohne Überschwingvorgänge die Ist-Temperatur an die Soll-Temperatur heranzuführen.

Das sind natürlich Einstellungen, die unmittelbar von der Heizungsanlage und den bauphysikalischen Gegebenheiten beeinflusst werden. Das ist natürlich von Bau zu Bau verschieden und hier ist systemübergreifendes Wissen (Systemintegrator) und eine ordentlichen Zusammenarbeit mit den betreffenden Gewerken und Ing.-Büros erforderlich. Nur so kann man eine Einzelraum-Heizungsregelung optimieren. In der normalen Praxis kommt man mit den Vorgabewerten der Hersteller hin.

Nachweisen kann man das Regelverhalten, indem man die Stellgrößen in ihren einzelnen Schritten im Zeitverhalten aufzeichnet.

Grundlagenwissen ist nun auch mal im EIB erforderlich und hat bisher noch nie geschadet, egal wie alt man ist.

Mit freundlichen Grüßen

Ulli der "Alte"

Meudenbach
08.01.03, 10:00
:D

... Erfahrung ist eben durch nicht´s zu ersetzen Ulli....

Hut ab..

Gruss

Hujer
08.01.03, 17:46
Hallo Mike,

ich glaube beim Ulli hat das zwar auch mit Erfahrung zu tun, aber überwiegend sind dies Grundlagen die in der Elektrotechnik beim Studium vermittelt werden. Basiert also auf eine hervorragende Ausbildung als Elektromeister die er hatte.

MfG Frank Hujer :)

Meudenbach
08.01.03, 19:27
jo..........

quasi ein "wasch echter" Handwerker !!!!.

Und da soll noch jemand mal behaupten, die können nicht´s.

Und da wir grad dabei sind.....

Lieber Ulli....

dann erklär mir doch mal, wenn ich beisplsw. eine schlechte Qualität der Regelung habe (kein lineares Verhalten, sondern Schwingungen in der Regelgrösse) und das trotz Standardeinstellungen für das entsprechende Heizsystem....

In welche Richtung ich die einzelnen Parameter des Reglers verschieben muss um eine Glättung der Regelkurve zu erzielen ??? bzw. wie sich die Änderungen auf dei Regelgrösse auswirken ???

ERNST GEMEINT !!!! (so weit reichte meine Ausbildung nicht)

Nee es interessiert mich wirklich, da ich so einige Kunden habe, die die Regelung Ihrer Fussbodenheizung nicht so optimal finden.

Gruss

Mike

CyperEIB
08.01.03, 22:46
360 Beiträge und ein Outing als "unzureichend ausgebildet".
Laut Profil zertifzierter EIB-Ausbilder.

So wird die Angst der Bauherrn nachvollziehbar.

Cyper

Ralf Engels
09.01.03, 07:20
Original geschrieben von CyperEIB
360 Beiträge und ein Outing als "unzureichend ausgebildet".
Laut Profil zertifzierter EIB-Ausbilder.

So wird die Angst der Bauherrn nachvollziehbar.

Cyper
Hoppla hier bin ich!

Mein Name ist CyperEIB und ich mache mich mit meinem ersten Beitrag direkt im gesamten Forum beliebt.


Ich glaube mal wieder ein völlig unbrauchbarer Beitrag.

Bevor du hier im Forum irgendwelche Personen anprangerst solltest Du erstmal unter Beweis stellen was du überhaupt so „bringst“, bei Mike wissen wir alle was er bisher im EIB umgesetzt hat.
Ich glaube nicht dass man die Regelungstechnik bis ins letzte beherrschen muss um anständige EIB Projekte zu realisieren.

Anstatt hier rumzumeckern kannst Du ja mal versuchen Mikes frage zu beantworten. :D


Ralf

egonkernien
09.01.03, 10:10
Hallo Forum!
P-Anteil ist die Reglerverstärkung.(Proportionalbereich)
Tn =Nachstellzeit. (I-Anteil)
Y= Stellgrösse
Man spricht von Anteil, weil sich die Stellgrössenänderung aus einem P-Anteil und einem I-Anteil zusammensetzt.Deshalb PI-Regler.
PID-wäre noch besser, aber den Herstellern zu teuer??

Beispiel:
Der Sollwert wird um 1 Grad erhöht, auf grund des P-Anteils "springt" die Stellgrösse sofort auf einen höheren Wert.
Je grösser dieser P-Anteil um so höher fällt dieser "Sprung" aus.
Nachstellzeit ist die Zeit die der Regler braucht um diesen P-Sprung zu wiederholen.
Je grösser die TN ist um so langsamer steigt die Stellgrösse.

Der "Sprung" war z.B. von Stellgrösse 40% auf 60 %. =Delta 20%
Die Nachstellzeit von 60 Min. bedeutet dann, dass der Regler 60 Min. braucht um die Stellgrösse kontinuierlich auch um 20 % steigen zu lassen.
Diese Definition bezieht sich auf den Beharrungszustand!

All klar?

Gruß
Egon Kernien: :D

Meudenbach
09.01.03, 10:25
Danke Ralf :D


@Egon

... dann lag ich mit meiner vorsichtigen Aussage, trotz defizite in der Ausbildung, doch gar nicht so falsch :D....

Mir hat ein Hersteller mal erklärt, das der PID Regler kritisch im Einschwingverhalten wäre.... bzw. bei Heizsystem keine gute Regelqualität erzielen würden, da er in diesem Zusammenhang leicht zum Überschwingen neigt... Ist das Richtig ????

Gruss

Mike

Hujer
09.01.03, 11:03
Hallo rklapdor(Ralf),
Hallo Mike,

habe in der Datei mal das wichtigste zusammengefasst, was bei einer PI Regelung zu beachten ist.

Kleiner Auszug:
Einstellregeln für PI-Regelung
Parametereinstellung und Wirkung
·kleiner Proportionalbereich großes Überschwingen bei Sollwertänderungen (u.U. auch Dauerschwingung), schnelles Einregeln auf den Sollwert
·großer Proportionalbereich kein (oder kleines) Überschwingen aber langsames Einregeln
·kleine Nachstellzeit schnelles Ausregeln von Regelabweichungen (Umgebungsbedingungen),Gefahr von Dauerschwingungen
·große Nachstellzeit langsames Ausregeln von Regelabweichungen....

MfG Frank Hujer :)

rklapdor
09.01.03, 11:31
Allen, die zu der Frage geantwortet haben, einen ganz herzlichen Dank! Ich glaube, ich werde meine Probleme (Schwankungen beim Hochheizen einer konventionellen Heizung in einem sehr gut isolierten Gebäude) damit in den Griff bekommen, bzw. kenne jetzt insbesondere die Nachteile, die mit einer weicheren Regelung verbunden sind.

P.S: Bin übrigens eignetlich nur Anwender, habe aber von meinen Handwerkern keine vernünftigen Auskünfte bekommen. Also muss ich mich selber um diese Fragen kümmern (geht wohl häufiger dem ein oder anderem so).

mhanft
09.01.03, 12:50
Eigentlich ist ja schon fast alles gesagt worden, aber nachdem noch niemand die Formel geschrieben hat, wie die Stellgröße denn nun eigentlich berechnet wird, hol ich das halt noch nach:

Y=(Tsoll-Tist)/P*(1+t/T)

Ich hab momentan P=4K und T=180min. D.h. wenn es grad 19,3 Grad warm ist und 21,0 Grad erreicht werden sollen, gibt der Regler am Anfang eine Stellgröße von (21,0-19,3)/4 aus, das sind 42,5%.

Wenn er dann merkt, daß das nicht reicht (weils nicht wärmer wird), würde er nach der Zeit T dann 85% ausgeben (dann ist t/T=1, also (21,0-19,3)/4*2=85%.

Gruß Matthias.

rklapdor
09.01.03, 14:18
Eine Frage hätte ich dann doch noch: wie häufig erfolgt die Neuberechnung von Y? Jeweils erst nach Ende der Nachstellzeit?

Danke!

Ralf

mhanft
09.01.03, 14:22
Nein, das geht natürlich permanent. Ich hab hier schon Regler gehabt, die alle paar Sekunden eine neue Stellgröße ausgeben (dann schwingen sie halt ein bißchen um einen Prozentpunkt, aber das stört ja niemanden...).

Gruß Matthias.

Matthias Schmidt
09.01.03, 15:16
Wer misst, misst Mist, hat jeder schon gehört. So toll das mit den Regelparametern auch ist, richtig funktionieren kann es nur mit einer vernünftigen Messung. Wir haben darüber bereits vor einiger Zeit diskutiert. Inzwischen habe ich (HomeServer sei Dank) einige Daten und füge unten mal eine Grafik an, die neben der Soll-Temperatur die Ist-Temperatur von RTR und einem Referenzfühler (Lingg & J) zeigt. Einbau RTR gemäß Vorgaben (Innenwand, Höhe, kein Fenster in der Nähe etc.). Referenzfühler direkt davor. Zeitachse sind Minuten.

Oops, Fehler, Referenz und RTR vertauscht, peinlich....Dunkelblau ist natürlich Referenz!

Meudenbach
09.01.03, 15:25
*lach*

... wie in den Lehrbüchern sieht das aber nicht aus :D

*wiedernenscherz*

Gruss

rklapdor
09.01.03, 15:36
Meine Frage zur Häufigkeit der Berechnung von Y war etwas dumm, sorry! Habe allerdings keine Stetigregelung, sondern eine Impulsbreitenmodulation, und da hängt alles natürlich vom gewählten Zeitintervall ab.
Desto intensiver ich mein Übersteuerungsproblem durchdenke, komme ich zum Ergebnis, dass das Zeitintervall meiner Impulsbreitenmodulation (Standard 15 Minuten) an meinem Problem mit Schuld sein dürfte. So gibt es gegen Ende der Hochheizphase (bei schön erhitzten Heizkörpern) noch einmal einen kurzen Heizimpuls, obwohl die Regelung eigentlich einige 10tel Grad vor Erreichen der Soll-Temperratur die Arbeit einstellen könnte und sollte.

Werde daher mal P etwas erhöhen und das Zeitintervall (der Impulsbreitenmodulation) etwas verringern und mal beobachten, wie das so klappt

Matthias Schmidt
09.01.03, 15:40
:D Noch weniger nach Lehrbuch schaut es aus, wenn man die Ventilstellung dazu betrachtet...

Hujer
09.01.03, 15:59
Hallo Matthias,

die Kennlinie würde ich folgendermaßen interpretieren.
Die als Referenztemperatur gemessene Kurve spricht leichter auf Temperaturänderungen an und die vom RTR ist träger.
Vorraussichtlich bedingt durch eine unterschiedliche Bauform der Geräte.
Interessant wäre für mich eine längere Aufzeichnung ohne diesen schnellen Wechsel der Solltemperatur, da man dann das Regelverhalten sehen und gegebenenfalls anpassen kann.
Ohne probieren geht natürlich nicht`s.

MfG Frank :)

Matthias Schmidt
09.01.03, 16:26
Hallo Frank,

das sehe ich eigentlich auch so.

Einige Anmerkungen noch dazu:

Das Diagramm umfasst einen Zeitraum von 17 Stunden, so kurz sind die Sprünge also nicht. Wenn eine Einzelraumregelung den gewünschten Spar- und Komfort-effekt bringen soll, dann muss es möglich sein, für ein paar Stunden aufzuheizen und wieder abzusenken.

Richtig ist, man muss es ausprobieren. Und es ist u.U. in jedem Raum anders. Schwierig ist auch, die Kinder dazu zu bringen, die Tür im Mess-Raum geschlossen zu halten :o

Interessant an der Kurve ist, dass nach Rückfall von Komfort auf Standby das Ventil nicht völlig schließt, obwohl die IST-temperatur deutlich höher als SOLL ist. Im Gegenteil, das Ventil öffnet tendenziell sogar noch etwas, und das über einen Zeitraum von fünf Stunden :confused:

PeterPan
09.01.03, 16:57
Hallo EIB-Kollegen..

mal ne ganz vorsichtige Frage (fast nicht traut):

Was macht Ihr da eigentlich?

Ich hab ja (verständlicherweise) recht wenig Kontakt zu B&J-Geräten. Insbesondere zu Triton-RTR.

Mal noch ne Frage:
Ist es wirklich beim RTR-Triton erforderlich die Reglerdaten manuell einzugeben (P-Anteil, I-Anteil, D-Anteil etc.)??
Gibt es in der Parameterauswahl keine "Standards", wie "Fussbodenheizung", "Konvektorheizung" etc.?

Wenn die erste Frage mit "Ja" (die zweite mit "Nein") beantwortet wird:

Ist es dann nicht wünschenswert vom Hersteller (oder wahrscheinlich schneller realisierbar vom engagierten EIB-Anwender) eine Tabelle zu erstellen, was wann wo einzugeben ist?... oder was in 80% der Fälle zuverlässig funktioniert?

Sorry falls ich mit meiner Fragestellung daneben liege. Hab wie meist aus Bauchgefühl heraus geschrieben.

Servus und Mercy
PeterPan

Ergänzung:
Wenn ich mir den Triton-RTR so ansehe... wie bekommt der Temp-Sensor die Raumtemperatur gemessen? Sieht ziemlich abgeschlossen gegenüber der Umwelt aus. Misst der die BCU-Temperatur? Ist das Teil recht empfindlich bei "Rohr"-Installation (Kühlung von hinten)?

Meudenbach
09.01.03, 17:13
Hallo Peter,

.... nene, der TRITON hat schon entsprechende standard Vorgaben. Jedoch bietet die Applikation auch die Möglichkeit den P-Anteil (Proportionalbereich) und den I-Anteil (Nachstellzeit) manuell einzugeben bzw. zu optimieren.

Der RTR misst die Temperatur im Bedienelement. Der Fühler sitzt unterhalb der untersten Wippe (etwa Mittig der linken Bedienfläche).

Du hast sicherlich Probleme mit der Umgebungstemperatur, aber wenn dann eher durch die Eigenerwärmung... hier hast Du aber einen Korrekturfaktor zum Abgleichen.

... einen externen Fühlereingang, wie beim Objekt RTR, hat er leider nicht.

Gruss

Mike

mhanft
09.01.03, 17:34
Matthias Schmidt> Interessant an der Kurve ist, dass nach Rückfall von Komfort auf Standby das Ventil nicht völlig schließt, obwohl die IST-temperatur deutlich höher als SOLL ist. Im Gegenteil, das Ventil öffnet tendenziell sogar noch etwas, und das über einen Zeitraum von fünf Stunden

Das ist IMHO schon auch vernünftig. Damit werden Schwingungen unter die Solltemperatur vermieden - theoretisch müßte sich die Isttemperatur dann halt von oben asymptotisch an die Solltemperaturlinie "anschmiegen"...

PeterPan> Gibt es in der Parameterauswahl keine "Standards", wie "Fussbodenheizung", "Konvektorheizung" etc.?

Doch, natürlich. Aber mit denen ists bei mir nie richtig warm geworden - der P-Anteil war zu klein, und bis der I-Anteil gemerkt hat, daß er jetzt bitte wachsen möge, war der Tag herum und sowieso schon wieder Nachtabsenkung angesagt :(

Da war ich ganz froh, daß die Dinger änderbare Parameter sind... ein bißchen dran rumgeschraubt, und schon geht das Hochheizen zack-zack :)

Gruß Matthias.

CuE
09.01.03, 18:06
Hallo EIB-Diskutier-Gemeinde!

Mit viel Interesse habe ich Eure Beiträge gelesen. Ich komme leider erst jetzt dazu mich an der Diskussion zu beteiligen, da nun mal das Geld auf der Baustelle verdient wird.

Die Theorie über Regler dürfte hier nun breitbandig behandelt worden sein. Mikes Frage zielte auf die Einstellung von Temperaturreglern in der Praxis ab.

Ich habe die Datenpunkte immer aufgezeichnet und somit einen Nachweis erbracht, dass man ohne Aufzeichnung der entsprechenden Soll- und Ist-Temperaturen eigentlich eine Einzelraumheizungsregelung nicht optimieren kann. Hier stimmte ich Matthias zu. Eine elegante Lösung ist es natürlich, das mit einer Visualisierung zu tun.

Ziel ist es doch, dass der Kunde mit der Technik zu frieden ist. Das menschliche Empfinden nun mal bei jedem anders. (Menschlicher Faktor).

Die Bauphysik ist bei jedem Gebäude verschieden (Technischer Faktor).

Diese Sachen kann man nun mal nicht mit Standardvorgaben erschlagen. Sicherlich reichen diese in recht vielen Fällen aus.

Das Gewerk HKL muss natürlich die technischen Voraussetzungen bringen, damit unsere Einzelraumheizungsregelung funktionieren kann. Es hat sich in der Praxis gezeigt, dass man zumindest von anderen Gewerken etwas Grundlagenwissen haben sollte, um den EIB ordentlich zu integrieren.
Allein das Problem Luft in der Heizung bzw. unklare hydraulische Verhältnisse können unsere ganzen Regelbemühungen zu nichte machen.

In der Praxis sieht es dann so aus, dass es, wenn es nicht funktioniert, an dem Sch....EIB liegt. Das dem nicht so ist, muss den Leuten der anderen Gewerke vor Ort erläutert und bewiesen werden, und dazu ist Grundwissen aus deren Arbeitsbereichen unheimlich wichtig und und für uns ehrenrettend.

Einen guten Systemintegrator zeichnet es allemal aus, wenn er diese Kooperationen mit den Gewerken herstellen und pflegen kann! Klappt es mit diesen, dann hat man auch zufriedenen Kunden.

Natürlich ist da auch so manche Stunde dabei, die man nicht vergütet bekommt. Der Erwerb des genannten Grundlagenwissen gehört da dazu.

MfG
Ulli

Matthias Schmidt
09.01.03, 18:57
*wasseraufmeinemühlenschütt*


Original geschrieben von CuE
Hallo EIB-Diskutier-Gemeinde!

Allein das Problem Luft in der Heizung bzw. unklare hydraulische Verhältnisse können unsere ganzen Regelbemühungen zu nichte machen.

In der Praxis sieht es dann so aus, dass es, wenn es nicht funktioniert, an dem Sch....EIB liegt.

An meinen Röhrenradiatoren war von 6 Rippen immer nur eine warm. Aussage des Technikers: das liegt an ihrem Computer...

Resultat: Entlüfter auf der falschen Seite montiert...

PeterPan
10.01.03, 09:26
Hi Gemeinde..

mercy erst mal.

Folgende Annahme:

Wenn die Parameter bzw. das Regelverhalten beim Triton-RTR standardmässig nicht für 80% der Anwendungen passt, dann

- ist ein Mehraufwand für das Einmessen des Regelverhaltens pro Gerät/Raum erforderlich
- dieser verursacht Mehrkosten beim Integrator
- und es bleibt beim Einsatz des Gerätes ein "flaues" Gefühl.

Frage: Wenn meine Annahme zutrifft, gibt es Bemühungen von B&J diese Situation zu entspannen?

Die von mir vertretene EIB-Strategie ist, die Geräte und die Applikationen so zu entwickeln, dass
der E-Planer:
- Planungssicherheit hat.
Diese baut auf die Erfahrungen mit durchgeführten Projekten auf; denn er wird kaum für jedes Projekt das "Rad neu erfinden". Er greift auf bestehende Produkte und Unterlagen zurück, mit welchen er gute bis sehr gute Ergebnisse erzielen konnte. Am Rande bemerkt: Dabei bleiben dann auch oft innovative Produktneuentwicklungen auf der Strecke, denn es ist verständlich, dass der Planer die Projektkonzepte bevorzugt, welche sich in der Vergangenheit bewährt haben.

Ich vertrete desweiteren die Auffassung, dass der Umgang mit EIB-Produkten dem Installateur/Inbetriebnehmer so einfach wie möglich gemacht werden soll:
- die Geräte auspacken
- in die Verteilung/Dose einbauen
- Standardparameter einstellen (falls erforderlich)
- die Standardapplikation laden
- falls erforderlich kleine Einstellungen kundenorientiert vornimmt
- (Rechnung schreiben)
- die Produkte fernwartbar sind (Applikation vollständig in ETS implementiert).

Nur so kann die Planungs- und Inbetriebnahmezeit reduziert werden. Die Kundenzufriedenheit steigt - seitens Installateur/Inbetriebnehmer und endkundenseitig.

Einfacher Einbau der EIB-Geräte ist Voraussetzung. (Denn wer läuft schon gerne mit mehr als einem Schraubenzieher durch die Baustelle).

Dazu muss das Applikationsprogramm einfach und verständlich gehalten sein. Somit ist die Applikationsbeschreibung wesentlich kürzer und leichter verständlich - Ziel ist es die APB nur in Ausnahmefällen (Spezialfällen) in Anwendung zu bringen. Ergebnis: Die Einarbeitungszeit ist deutlich kürzer. Das Erfolgserlebnis eher erkennbar. Daraus resultiert steigende Kundenzufriedenheit. (man beachte das enthaltene Wort "Frieden").

Würde der oben von Euch genannte Sachverhalt in meinem Bereich auftreten, so würde ich die Meinungen und Kundenreklamationen, Serviceeinsätze schriftlich sammeln, dann aufbereiten und mit dem entsprechenden Produktmanager diskutieren. Natürlich nicht ohne einfache Lösungsvorschläge präsentieren zu können. So kann die Umsetzungszeit der Änderung reduziert werden. Auch die Entscheidung PRO fällt dann dem PM leichter.

Zusätzlich besteht von Eurer Seite ja noch der entscheidende Faktor, dass Eure Meinung und Erfahrung als kompetente Fachleute ein deutlich höheres Gewicht bei den Herstellern besitzt.

Mit freundlichen Grüssen
PeterPan
www.eib-home.de

rklapdor
13.01.03, 09:19
Nachfrage zu der Feststellung von Matthias, dass die Regelung weiterheizt (Regler offen) obwohl die Soll-Temperatur längts erreicht ist. Ich habe diesen Punkt inzwischen auch als die Ursache meines problems (bei Soll = 21 Grad lande ich bei 21,5 bis 22 Grad und die halten sich dummerweise in der Übergangszeit teilweise über Stunden) identifiziert. Nach der bisherigen Diskussion habe ich jedoch keine Vorstellung, wie ich dem Regler dies abgewöhnen kann. Hatte schon auf einen Fehler des Geräts getippt, aber dass scheint ja doch häufiger vorzukommen.

Gruß

Ralf (K)

mhanft
13.01.03, 09:32
Der Regler heizt halt mit der Ventilstellung weiter, von der er glaubt, daß sie nötig ist, um die erreichte Solltemperatur zu halten. Wenn er bei Erreichen der Solltemperatur einfach abschalten würde, würd's ja wieder kälter, und das will man ja auch nicht.

Wenn man das besser hinkriegen will (wobei ich ein halbes Grad Überschwinger jetzt nicht grad als Katastrophe empfinde), muß man wohl ein wenig mit den Reglerparametern (P und vor allem T) spielen...

Gruß Matthias.

rklapdor
13.01.03, 10:03
Hallo Matthias,

eine Katastrophe ist das Überheizen natürlich nicht, aber schon mehr als ärgerlich, da ja doch Heizenergie unnütz verpulvert wird. ich habe dieses Problem auch mehrfach am Tag, da je nach Aussentemperatur der Regler irgendwann doch dauerhaft auf "Aus" geht. Wenn dann die Temperatur langsam wieder runter geht, beginnt das Spiel wieder von vorne. Bis sich das einregelt, vergehen häufig mehrere Stunden. Aus meiner Sicht sollte Einzelraumregelung so nicht funktionieren.

Gruß

Ralf

Kaucher
13.01.03, 10:23
Hallo Ralf,

bin auch gerade am optimieren meiner Regler. Habe so ziemlich die gleichen Erfahrungen gemacht, wie hier schon mehrfach beschrieben. In Deinem Fall würde ich erst mal TN vergrößern.

Zum besseren Verständnis der Auswirkungen von Parameteränderungen hab ich mal einige Diagramme aus einen alten Siemens-Handbuch kopiert. Sind zwar für PID-Regler, aber betrachte einfach nur die Änderungen von KR und TN.
Aber Achtung: KR ist der Kehrwert von P-Bereich!
Du musst also Größer und Kleiner bei dem abgebildeten KR vertauschen!

Gruß und viel Spass beim 'gezielten Probieren'

Jörg

rklapdor
16.01.03, 11:31
Hallo Jörg,

herzlichen Dank für die instruktiven Grafiken. Die Verlängerung (Verdoppelung) von T hat bisher noch nicht besonders viel Auswirkung gezeigt, also werde ich wohl weiter probieren müssen.

Liebe Grüße

Ralf (K)

Matthias Schmidt
21.01.03, 11:06
Hallo,

hab' inzwischen weiter "geforscht" und in einem z.Zt. unbenutzen Raum einen 2. RTR installiert, dem ich die Blende abmontiert habe. Wollte feststellen, ob er dadurch schneller reagiert, da der Sensor dann freiliegt. Zuerst habe ich mal alle drei Fühler (RTR1, RTR2 und Referenz) frei im Raum aufgehängt. Und siehe da, was martinaschauer bereits in einem anderen Thread angemerkt hat, der Einfluß des Wärmespeichers "Wand" scheint beträchtlich zu sein. Denn plötzlich folgen meine RTRs dem Referenzfühler ohne nennenswerte Abweichung.

Als nächstes werde ich das normale Temperatur-Zeit-Profil wieder starten, um zu sehen, wie sich das mit frei im Raum positionierten RTR darstellt.