Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Verhalten DALI-GW GE141 bei Unterspannung
Hallo zusammen,
in einer von uns installierten KNX-Anlage kommt es bei der Beleuchtung immer zu Lichtspielen, die äussern sich wie folgt:
Alle Leuchten (NV-Halogen sowie Leuchtstofflampen 36W/58W), alle über DALI mittels GE 141 angesteuert, dimmen herunter bis auf 0% und dann sofort wieder herauf. Dieses Verhalten ist nicht reproduzierbar oder auf dem KNX-Bus dokumentierbar, da keine Telegramme laufen.
Verwendet wird eine ABB-SV mit 640mA, 1 12fach-Schaltaktor SA/S von ABB , diverse ABB-Steuerbausteine mit Leistungszusätzen, ein MT701.2 und eben das GE 141 (EB-Version).
Ich habe nun unseren VNB (hier: Stadtwerke Überlingen) gebeten, das Netz zu analysieren, mit folgendem ersten Ergebnis:
Innerhalb der aufgezeichneten 3 Tage schwankte die Spannung von 218,5V bis 235,5V.
Kann es sein, dass das GE 141 z.B. bei unter 220V so ein Verhalten zeigt ?
Wer hat ähnliche erfahrungen ?
Vorschaltgeräte sind für je 2 Stück 50V-Halogen immer ein TE105 one4all sc dali dim von Tridonic und enstprechende EVG`s der Leuchten 36W/58W (Trilux).
Kann der Kunde an den Tridonic te 105 one4all LED-Leuchtmittel betreiben ? M.E. nicht...
Gruss,
Michael
Dieter Koch
30.07.06, 11:27
Bei den ABB Steuerbausteinen (analog Busch-Jaeger) kommt es bei Übertemperatur zu Deinen genannten Problemen. Die Dimmer haben leider eine nicht so gute Derating-Kurve. Wenn die Geräte im oberen Leistungssbereich betrieben werden und es ein wenig wärmer wird, dimmen sie runter um sich selbst zu schützen. Wenn Sie dann ein wenig abgekühlt sind, dimmen sie wieder auf den Sollwert - der Kreislauf ist da.
Abhilfe: Dimmer mit Abstand zum Nachbar installieren und eine weitere Leistungserweiterung dazu bauen. Hat bei mir in 100% der Fälle geholfen.
Gruß
Dieter
Hallo Dieter,
das mit den Stuerbausteinen ist bekannt - viele Dimmer, u.a. auch z.b. UD/S 2.300.1 "dimmen" bei Übertemperatur runter.
In meinem Fall ist es jedoch kein Temperaturproblem, sondern Unterspannung beim GE 141 von Siemens.
Die ABB-Dimmer + Leistungszusätze funktionieren einwandfrei.
Gruss,
Michael
Hallo,
das Problem der Dali-Schnittstelle ist folgendes:
Während der Programmierung werden in der Schnittstelle die Dali-Vorschaltgeräte zugeordnet. Das geschieht innerhalb der ETS während der Inbetriebnahme.
Bei Spannungsausfall (ein "Netzwischer" reicht) startet das Gateway die Dali-Routine neu und sucht die Dali-Vorschaltgeräte. Dabei werden diese angesprochen und ein Check durchgeführt.
Das sind die unangenehmen Lichtspiele.
Da das Ganze sich auf der Dali-Seite abspielt, ist auf dem Bus nichts festzustellen bzw. mit Monitor Telegramme zu sehen.
Gruß Ulli
Hallo Ulli,
ich hatte vergessen zu erwähnen, dass die Effekte erst etwa 2 Monaten nach fertigstellung des Objektes auftreten und somit 2 Monate nach der letzten Programmierung.
Die Lichtspiele treten mal mehr, mal weniger häufig auf.
Gruss,
Michael
... ob das GE141 ein Weitbereichsnetzteil hat.
Jawoll... hat es guckst Du hier (http://www2.automation.siemens.com/et/html_00/search/ftp/bma/1414ab01_bma.pdf)..
Netzspannung AC 110 ... 240 V
Gruss
Peter
Hallo Peter,
erkläre doch bitte einmal, wie sich das Netzteil beim Auftreteten von Transienten im Netz verhält.
Ich hatte nämlich ähnliche Erscheinungen mit einer Dali-Schnittstelle. Ich konnte durch simulierten totalen Spannungsausfall dieses merkwürdige Verhalten der Schnittstelle nachweisen.
Gruß Ulli
Ich habe das Problem an den Siemens-Support weitergeleitet. Sobald ich ergebnisse habe, melde ich mich hier wieder.
Gruss,
Michael
Hi Ulli..
woher soll ich das wissen? Bin ich Entwickler? Hallo? Anwender wie viele hier.
Nachweisen? Hab ich ein Labor hier? Simulier ich mal schnell einen Transienten, na klar.. man nehme eine Geige.
Hast ein bisserl ein unsauberes Netz? Klar, ist der EIB schuld. :Prost:
Gruss
Peter
Erste Rückmeldungen vom Support (echt klasse, das !):
1. Kurzschluss auf dem DALI (auszuschließen)
2. Wackelkontakt auf dem DALI (auszuschließen)
3. Störungen durch Rundsteuersignale. Dies kann gut sein. Empfehlung: Bandsperre einbauen. Dies werde ich mal tun und dann berichten.
Gruss,
Michael
Hallo Peter,
ich wollte Dir in keiner Weise zu nahe treten. Habe mir nur gedacht, da Du Dich im Forum für Siemensprodukte einsetzt, kennst Du Dich mit diesen Produkten bis in die Tiefe aus.
Die Frage war doch berechtigt - oderrr?
Gruß Ulli
back on top,
mit folgenden Ergebnissen:
1) ein Einbau einer Bandsperre in die Netzzuleitung des GE 141 brachte keine Abhilfe.
Die Lichtspiele traten zum teil 15 mal in einer Stunde auf, mit ganz unterschiedlichen zeitabständen.
2) Der Einbau einer Unterbrechungsfreien KNX-Spannungsversorgung 640mA (von ABB) vor etwa 2 Wochen ergab bisher: KEINE weiteren Lichtspiele.
Fragen über Fragen :confused:
Gruss,
Michael
Hallo EIB-Freak..
ein ähnliches Verhalten hatte ich mal in einem anderen Projekt:
- Beim Einschalten der Beleuchtung (DALI) schalteten sich immer unterschiedliche Beleuchtungskörper komplett sauber ein und andere gleich wieder aus.
Ursache:
a) Die 230V der EVGs wurde über einen Schaltaktor geschaltet
--> Dies ist nicht nötig. Die 230V müssen immer am EVG anliegen.
--> Bei jedem Einschalten der 230V-Spannung läuft im EVG ein sog. "Betriebsmitteltest". Hierbei werden die Leuchtmittel (Röhren) getestet.
- Ist Röhre "OK", bleibt diese Eingeschaltet bzw. Dimmt auf den entsprechenden Wert.
- Ist die Röhre "fast defekt" - also im Grenzbereich - so schaltet die Röhre ein, dann wieder aus.
- Ist die Röhre "defekt", so bleibt die Leuchte dunkel.
--> Bei Leuchten mit 2 Röhren, bleibt diese auch dann dunkel, wenn nur eine Röhre "defekt" diagnostiziert wird.
Soviel zur Diagnosefunktion des EVGs.
b) Die Röhren waren teils "defekt" oder im "Grenzbereich".
--> So entstand das "Lichtspiel" beim Einschalten der Röhren.
Wir vermuteten auch zuerst einen Fehler im GE141 und tauschten dieses vor Ort aus, luden dieses mit der gleichen Applikation - aber ohne Ergebnis.
Erst als die Leuchtenbauer mit einem Hubwagen eine der Leuchten aus der 6m-hohen Decke ausbauten und direkt anschlossen (230V und DALI), wurde festgestellt, dass eine der beiden Röhren in der 2-flammigen Leuchte defekt war.
Dies wurde u.A. an der Verfärbung an den Elektrodenenden erkannt.
Diese "Betriebsmitteldiagnose" führen die EVGs in unregelmässigen Abständen auch im Dauerbetrieb durch. So kann es bei Leuchten mit Röhren im Grenzbereich zu dem "Blinken" kommen.
Das "Schalten der 230V an den EVGs über getrennten Schaltaktor" und der damit verbundene erzwungene "EVG-Leuchtmitteltest" hatte die Lebenszeit der Röhren drastisch verringert.
--> Daher bitte niemals die 230V der EVGs getrennt schalten (wie dereinst bei 1-10V-Technik üblich).
Nachdem man im oben genannten Projekt sämtliche Röhren austauschte und die EVGs mit Dauerstrom versorgte, funktionierte die Anlage wieder einwandfrei.
Gruss
PeterPan
Hi Peter,
inzwischen habe ich herausgefunden:
die Lichtspiele treten auch bei Schaltaktoren (SA/S 8.16.5) auf, bei den ABB-Dimmern (Steuerbaustein + Leistungszusatz) und eben bei DALI - also ist es nach meiner Meinung KEIN GE141 problem ....
Fakt ist:
Die Wirtschaft wurde zum 1. Mai 2006 eröffnet, alle Leuchtmittel und Leuchten waren niegelnagelneu, es kamen nur Osram-Leuchtmittel (L58W/830 sowie Decostar 51 Alu) zum Einsatz, Trafos wie erwähnt und Zumtobelstaff-Group- Leuchten 1x36W/ 1x58W.
Abwärme ist kein Problem (mit Luftreinigender Farbe (AirFresh) gestrichene Lüftungdecke), über den Leuchtenpaneelen ist zu/abluft (Kühle luft, T frisch < T raum).
Die Leuchten-230V werden natürlich nicht über den Schaltaktor geführt sondern haben ein eigenes DALI-Leitungsnetz NYM-J 5x1,5mm².
Gruss,
Michael
Hallo Michael...
nachdem es in einer Stunde zu 6 "Lichtspielen" kommt und ich nun die Konfiguration gelesen habe, würde ich bei der "Telegramm-Protokollierung" ansetzen.
Rechner hinstellen und Telegramme aufzeichnen.
Gruss
PeterPan
Hi Peter,
das habe ich schon gemacht - der Bus ist tot (hat sowieso keine Zyklischen sender).
Und seit dem die Unterbrechungsfreie Spannungsversorgung drin ist, ist ruhe.
Gruss,
Michael
p.s. Die Lichtspiele traten nie zu Schaltzeiten der Rundsteuersignale auf, konnte ich mit einer Liste des VNB abgleichen.
Bezüglich der "Lichtspiele" konnte das Problem gefunden werden, und wie es aussieht (bisher keine Problemmeldungen mehr) auch behoben werden.
In dem Objekt wird ein MT701.2 eingesetzt. Dieses hat mit einer Firmwareversion kleiner 1.18 das "Problem", dass bei Spannungsschwankungen der Bus mit "Geistertelegrammen" belegt wird, welche Gruppenadressen enthalten welche im MT701.2 parametriert sind. Diese Aussage erhielt ich unanbhängig von 2 Mitarbeitern der Herstellerhotline.
Ein Firmwareupdate auf Ver. 1.18 schaffte abhilfe.
Desweiteren hatte/habe ich in der Anlage ein Problem mit dem GE141 von Siemens und DALI-EVG' s von Tridonic Atco.
Auch hier konnte seitens Siemens geholfen werden:
Laut aussage der Siemens Supportmitarbeiterin (welche u.a. für den Messestand-Bau zuständig ist), halten sich die TridonicAtco-EVG's nicht ganz an die DALI-Spezifikationen. Dies konnte im Siemens-Labor nachgewiesen werden. Tridonic hat dann wohl nachgebessert, die Probleme gäbe es jedoch vereinzelt weiterhin. Die Siemens-Mitarbeiterin empfiehl Osram-EVG' s, welche auch bei den Siemens- Messeständen eingebaut werden. Damit gibt es keine Probleme.
Dieter Koch
10.02.07, 12:35
In dem Objekt wird ein MT701.2 eingesetzt. Dieses hat mit einer Firmwareversion kleiner 1.8 das "Problem", dass bei Spannungsschwankungen der Bus mit "Geistertelegrammen" belegt wird, welche Gruppenadressen enthalten welche im MT701.2 parametriert sind. Diese Aussage erhielt ich unanbhängig von 2 Mitarbeitern der Herstellerhotline.
Ein Firmwareupdate auf Ver. 1.8 schaffte abhilfe.
Meinstest Du Firmware 1.8 oder 1.18?
Habe z.Zt. das gleiche Problem, daß in einer Eishockeyhalle das Licht unvermutet ein-/ausschaltet. Gott sei Dank noch nicht bei einer Bundesligaübertragung.
Gruß
Dieter
Hallo Dieter,
ich meinte Ver. 1.18 - habe meinen Beitrag entsprechend korrigiert.
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