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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : EIB als Plug & Play



Dirk Beyer
01.02.01, 13:47
Moin zusammen,

ich bin ja nach wie vor äußerst skeptisch wegen der Convergece - Aktionen der EIBA. Einige von Euch haben sicher auch schon von mir gehört, daß ich befürchte daß wir als Systemspezialisten "EIB" bald als Systemidioten dastehen, wenn Plug & Play - Geräte im E- oder A- Mode Telegramme über unser Leitungsnetz senden, welche wir nicht deuten können.

Naja, das ist auch einer der Gründe warum ich versuche Hager grundsätzlich zu meiden, denn TS - Geräte als EIB zu verkaufen ist doch echt ein Schlag ins Gesicht für jeden, der irgendwann eine ETS gekauft und den Lehrgang belegt hat. An dieser Stelle mal der Hinweis, daß man nicht mehr allzulange den 3kanaligen Hager - Dimmer aus Kostengründen einsetzen muß, denn die Insta - Gruppe will ihren 3-Kanal Dimmer wohl ab März liefern...

Nun bekomme ich gerade den neuen Wila - Leuchtenkatalog und finde Ihr solltet mal die Seite 168 und Folgeseiten beachten... Wila hat auch ein EIB - Plug & Play - System!

Sollten wir als Userclub uns nicht mal an die EIBA wenden und darauf hinweisen, daß es existentiell wichtig für eine Anlage ist, sie später individuell erweitern zu können?

Unsere Kunden erwarten dies wenn sie in "Schönen Wohnen " vom EIB lesen. Durch Systeme wie Hager TS und Wila wird die Anlage zusammengesteckt und die rühmen sich sogar, daß keine Software existiert.

Ich würde mich freuen wenn an dieser Stelle auch andere Meinungen zum Thema kommen würden...


Bis dann

Dirk Beyer

Dieter Koch
03.02.01, 10:46
Hallo Dirk

Ich kenne zwar TEBIS TS nicht zu 100%, aber nach meinem Kenntnisstand benötigt diese Technik ja eine Zentrale für ca.500 DM. Ich habe schon zwei Aufträge bekommen, weil ich den Kunden von meinem Auftraggeber davon überzeugt habe, daß er sich dann wieder an einen Hersteller bindet. Es war nur eine kleine Anlage, die ich dann zum gleichen Preis in "normaler" EIB-Technik programmiert habe, wie die Zentrale gekostet hätte. Ein Kunde und der Installateur waren hinterher froh, daß sie nicht TEBIS TS eingesetzt haben, da man plötzlich Wünsche hatte, die nur mit EIB zu lösen waren.
Man muß aber auch die Hersteller verstehen. Sie leben ja nicht davon, daß sie sich eine Technik ausdenken, sondern das Ausgedachte zu verkaufen. Es wird immer irgendwelche Nischenprodukte/-techniken wie TEBIS TS, WILA-Bus???, PHC etc. geben.
Wir müsssen uns auch sicher keine ernsthaften Gedanken machen, daß wir als Systemidioten dargestellt werden, sondern wir haben mit unseren Möglichkeiten garantiert erst mit dem Aufstieg zum Gipfel der zukünftigen Möglichkeiten begonnen.


Wir sehen uns am 21. Februar


Gruß Dieter

Meudenbach
03.02.01, 13:31
Hallo Dirk,

ich würde diese Angelegenheit nicht ganz so eng sehen. Das Konzept dient doch lediglich nur Kleinanlagen oder Nutzern, die ein wenig selber "fummeln" wollen. Ich finde das auch OK so, denn somit wird das System weiter "gepuscht". Ob sich diese Idee überhaupt durchsetzen wird wage ich zu bezweifeln...., BJE hat mit seinem TP - Controller schon ein sehr gutes und kostengünstiges Konzept auf dem Markt gebracht und ich denke dies ist der richtige Weg. Weiterhin könnte sich uns hiermit ein neues Geschäftsfeld eröffnen, da über diese Art der Programmierung niemals die kompletten Funktionalitäten der Geräte ausgereizt werden können. Und wenn der Nutzer dies wünscht müssen wir halt die Anlage auslesen und mittels ETS erweitern, oder gänzlich neu aufbauen. Traurig ist hierbei nur, daß der Nutzer mal wieder der doofe ist, da er über die Konsequenzen nicht informiert wurde.

... und wir müssen es wieder ausbaden.

Wenn ich mir nur einmal die individuellen Funktionen der BCU 2.0/2.1 Komponenten anschaue, sehe ich einer rosigen Zukunft entgegen. Die Komplexität dieser Geräte ist nur mit viel Erfahrung zu beherschen und wird so manchen Erst- oder Gelegenheitsanwender ins Schwitzen bringen.

... und mit Plug and Play ist da schon gar nichts zu machen.

Fazit:
Laß den Heimwerkern den Spaß, den solche Leute würdest Du auch nie als Auftraggeber erhalten. Haben wir viele solcher Heimwerker "puscht" das nur den Geräteumsatz und die Preise werden "hoffentlich" sinken. Sinken die Preise, fällt die Entscheidung der Investoren dieses System in Ihren Großobjekten einzusetzen mit Sicherheit eher.... und da wird das Geld verdient...

Also Kopf hoch *g*

Mike

Dirk Beyer
03.02.01, 16:17
Hallo Dieter, hallo Mike

ich mache mir keine Gedanken darum, daß mir Geschäfte entgehen etc. Mein Problem bei dieser Geschichte ist fehlende Dokumentation der Anlage.

Aufgrund der Argumente des EIB habe ich mit meiner Firma voll auf das System vertraut. Ich möchte dabei einige Eckdaten nochmal in den Vordergrund rufen, die ich als sehr wichtig halte:

Flexibilität
Herstellerneutralität
Erweiterbarkeit
Dachorgan EIBA
"genormte" Inbetriebnahmesoftware
Viele ausgebildete Systemprogrammierer

Von diesen Argumenten gibt es sicher mehrere, aber alles läuft doch nur mit vernünftiger Dokumentation und somit Disketten.
Dem Kunden wird "EIB" in Zeitschriften als System mit den o.g. Argumenten nahegebracht, die sicher auch beim normalen EIB - System wahr sind. Ich bringe diese Argumente, auch um den Mehrpreis gegenüber Billigsystemen zu rechtfertigen. Nun wird mit diesen Plug & Play - Systemen die gesamte Dokumentation ausgehebelt und trotzdem wird dies als EIB verkauft.

Ich bin sauer, weil ich die Systemargumente nicht mehr voll vertreten kann.

Es ist schwer sich einen guten Namen aufzubauen, aber sehr leicht diesen zu ruinieren. Die EIBA und Industrie hat es mit dem EIB geschafft, einen guten Namen zu positionieren. Wir als User pflegen den guten Namen, indem wir die Projekte funktionell errichten und dokumentieren.
Nun ist die Industrie dabei, diesen guten Namen mit solchen Produkten "ganz ohne Software" zu schädigen.
Ich meine die schädigen damit auch meine und Eure Existenz.

Bis dann und denkt doch auch mal darüber nach..

Dirk

Meudenbach
03.02.01, 16:46
Also lieber Dirk,

grundsätzlich hast Du recht....

Aber bitte, wir reden hier von K L E I N S T P R O J E K T E N, deren Dokumentation eher zu vernachlässigen ist, da die geringen Funktionalitäten die mit Plug und Play erreicht werden können (Nur standard Funktionen) dies bestimmt nicht erfordern. Generell bin ich ein FAN von professionellen Dokumentationen, aber im EFH ????, ich bitte Dich.

und wenn der Bauherr mehr will, dann bleibt ihm nur die ETS.

Mein Rat an die Bauherrn, di etlv. interessiert mitlesen, schaut euch den TP-Controler von BJE an (da kann man auch dokumentieren) und ihr werdet sehen, das man mit diesem Gerät doch schon recht komplexe Installationen realisieren kann, die den Mehrpreis des Gerätes in jedem Falle rechtfertigen.

... und wer ein Großprojekt mit Plug and Play behandeln will ist selber schuld...

Ich mach das nun seit 10 Jahren und bin mit dem Timac X10 - System (Netzbus) groß geworden, das ist auch Plug and Play und auch dies kann mann perfekt dokumentieren. Wir habe in dieser Technik die bundesweit größten Anlagen realisieren können. Teilweise sind die Anlagen heute noch in Funktion und können jederzeit ergänzt bzw. Erweitert (gibt aber keine Geräte mehr auf den deutschen Markt) werden.

Deinen guten Ruf als Programmierer warst Du allein mit der richtigen Aufklärung bzw. Beratung, aber das weist Du ja selbst...

Dennoch finde ich haben diese Plug and Play Systeme, wie vor Beschrieben, ihre Berechtigkeit am Markt.

.. für jeden Topf seinen Deckel...

CU, irgendwann auf irgendein Treffen...

Mike

PeterPan
05.02.01, 12:35
Hallo EIB-Profis..
Laßt euch mal nicht gleich ins Boxhorn jagen. Es bleibt nämlich für mich immernoch die wesentliche Frage offen:
GIBT es tatsächlich schon Plug'n'Play Geräte??
Oder stehen die erst mal im Katalog um eine evtl. Nachfrage auszuloten. Man sende mir doch bitte mal Infos zu den oben erwähnten Geräten und ich werde mal bei den Vertrieblern anrufen, ob es tatsächlich schon Geräte gibt - oder diese "voraussichtlich Ende des Jahres" auf den Markt kommen. (Anm.d.Pan: "voraussichtlich Ende des Jahres"=Entweder mitte nächsten Jahres oder NIE).
Desweiteren würde ich mir bis zum eintreffen der ersten MARKTFÄHIGEN Geräte keine Sorgen machen. Oder: Warum eigentlich Sorgen machen??? Es wäre doch toll, wenn man einfache Funktionen mit einbauen-und-einstecken EIB-fähig machen könnte. Wenn der Kunde dann auf den Geschmack gekommen ist, dann macht man doch erst recht Geschäft?? Als Beispiel möchte ich nur den "easystarter for instabus EIB" nennen. Eine Marketing-Idee mit Grips.
MfG
Have fun with eib
PeterPan

Meudenbach
05.02.01, 13:05
Hallo PeterPan,

... Du sprichst mir aus der Seele....

Geräte gibt es meines Wissens nicht, größtenteils ist die Realisierbarkeit eines solchen Systems das Thema womit sich die Hersteller z.Z. beschäftigen.

MfG

Mike