Energiezähler mit Binäreingang geht nicht richtig

[viggo]

Guten Morgen zusammen, ich hab immernoch mein Problem mit den Energiezählern. Ich will über einen S0-Ausgang eines elektronischen Zählers (Firma EMU) einen Binäreingang ansteuern (2fach ABB) der dann die Werte auf den Bus sendet. Klingt eigentlich ganz einfach, wurde auch bestimmt schon 100 mal gemacht. nur bei mir gehts nicht....

Das Problem ist, dass der Zähler angeblich 10000 impulse pro kw/h macht, wenn ich aber eine 1kw durchlaufen lasse, gibt er nur 650 impulse raus?!? (Der Binäriengang selber funktiniert, hab ich von Hand getestet).

Jetzt sagt EMU, dass man evtl den S0-Ausgang irgendwei künstlich auf 0 setzten muss, weil er sonst "floatet".
Kann mir da jemand aus der Patsche helfen?

Noch komplierter wird es übrigens, weil ich an dem Binäreingang (2fach) zwei Zähler habe, einen für Heizung und den anderen Kanal nutze ich für Photovoltaik. kann es sein, dass sich die beiden Kanäle gegenseitig behindern?

viele Grüße, viggo.

[Frank Schlaps]

Über einen Binäreingang kann mein keine S0-Impulse zuverlässig zählen. Jeder S0-Impuls löst ein EIB-Telegramm aus. Das belastet den Bus erheblich und längst nicht alle Telegramme kommen tatsächlich durch (Busy, Nack...).

Lösung:
Einen S0-Zähler von Berg kaufen. Der zählt intern die S0-Impulse und gibt sie auf Anfrage oder zyklisch, auf wunsch auch quantisiert (z.B. in KWh) aus.

Gruß Frank Schlaps

[Matthias Schmidt]

Vorneweg: mein Universal-BE von Lingg & Janke zählt präzise die S0-Signale meines Zählers (500/kWh). Über eine Zählerapplikation im BE kann man auch die Buslast minimieren und u.U. sogar nur auf Anforderung den Zählerstand abrufen.

Ich persönlich habe im BE einen Vorteiler mit Faktor 5, gebe also 1/100-kWH auf den Bus/Visu. Geht astrein und ermöglicht auch die Berechnung des Momentanverbrauchs (dank Tilo). In meinem EFH keine nennenswerte Buslast (insgesamt < 10%). ***Gilt so nur bei mir, 12.000 kWh pro Jahr, Zwei-Tarifmessung ***
Wichtig ist: Bei den BE gibt es "Entprellzeiten", die verhindern, dass vibrierende Kontake mehrfach gezählt werden. Wenn deine Impulse schneller ankommen als die minimale Zykluszeit des Eingangs, dann gehen sie verloren.

[viggo]

Hallo, das sind alles gute ratschläge, die gehen aber an meinem Problem vorbei. Der ABB BE hat natürlich auch einen Teiler drin, der die Imulse zählt, und den Wert dann zyklisch oder bei ändernung an den Bus gibt. Der Eingang funktioniert ja auch, wen nich zum Beispiel den Teiler auf 50 imp. pro Zählerwert stelle und 50 mal den Eingag Brücke, dann gibt er den Wert 1 raus. Das ist nicht das Problem.

Mein Problem schient eher in der elektrischen Anbindung der Eingänge zu liegen.

und jetzt?

Gruß, viggo

[Matthias Schmidt]

Eben, manuell geht es, aber im Betrieb nicht.

10000 Imp/kWh bedeuten als Beispiel (meine Spitzenleistung im Haus ca. 8000 W):

8 kW * 1 h * 10.000 Imp/kWh = 80.000 Impulse in einer Stunde =

1333 Impulse pro Minute =

22 Impulse pro Sekunde

Jetzt Datenblatt des BE hernehmen und herausfinden, ob der überhaupt in der Lage ist, unter Berücksichtigung von minimaler Zykluszeit und Entprellzeit diese Frequenz zu verarbeiten.

Eine typische Tasterschnittstelle braucht eine Signaldauer > 50 ms, bei einer minimalen Entprellzeit von 10 ms schafft die das nicht.

[Gaston]

Kann Matthias nur ganz beipflichten, Impulsezählen mit EIB und den geeigneten Komponenten ist gar kein Problem. Ich mach das so für Gas, Wasser und Regenwasser. Für Strom hab ich einen Deltameter.

Zum Thema hier finde ich dass 10000Imp/kWh ein Overkill ist (Auflösung 0.1W). Eine Auflösung von 1W ist mehr als genug somiot könnte man eventuel mit einem extrenen Teiler 1:10 die Impulszahl reduzieren, vorausgesezt der Teiler kann die hohe Impulszahl verarbeiten.

Ist der S0-Ausgang an deinem Zähler nicht vieleicht optisch ?

Gruss,
Gaston

[viggo]

hm, das klingt logisch....leider...

ich werd mal bei ABB nachfragen, ob der das kann.

merci derweil mal!

Gruß, Markus

[Meudenbach]

Über einen Binäreingang kann mein keine S0-Impulse zuverlässig zählen. Jeder S0-Impuls löst ein EIB-Telegramm aus. Das belastet den Bus erheblich und längst nicht alle Telegramme kommen tatsächlich durch (Busy, Nack...).

... Also so langsam bin ich aber erschüttert... Auch ich setzte Binäreingänge ein und habe eigentlich, wie Matthias schon beschrieben hat, keine Probleme. Alles eine Frage der Einstellung !!!

Auch Deine Aussage bezüglich den Telegrammen macht mich ein wenig ärgerlich. So ist doch der EIB, bei richtigem Einsatz, noch immer einer der sichersten "Busse" in der Gebäudeautomation !!! Das kommt hier IMHO etwas falsch rüber !!!


Ist der S0-Ausgang an deinem Zähler nicht vieleicht optisch ? :d-lol: :rolleyes:

LG

[viggo]

Hallo, also, ich hab mit ABB gesprochen, der hat sich totgelacht wie ich ihn gefragt hab ob der Eingang 10 Impulse pro Sekunde verträgt....hätt ich mal vorher machen sollen.


Der neue Zäher ist schon bestellt, der macht 100 Imp. pro kwh.

Danke an euch alle!

Gruß, viggo

[Frank Schlaps]

... Also so langsam bin ich aber erschüttert... Auch ich setzte Binäreingänge ein und habe eigentlich, wie Matthias schon beschrieben hat, keine Probleme. Alles eine Frage der Einstellung !!!

Auch Deine Aussage bezüglich den Telegrammen macht mich ein wenig ärgerlich. So ist doch der EIB, bei richtigem Einsatz, noch immer einer der sichersten "Busse" in der Gebäudeautomation !!! Das kommt hier IMHO etwas falsch rüber !!!

:d-lol: :rolleyes:

LG

Ich möchte hier keinen Schlagabtausch eröffnen, sondern die Realität und Lösungsansätze beschreiben. Es ist schon richtig, daß man mit Binäreingängen binäre Eingangssignale erfassen kann. Dafür sind sie schließlich da. Aber damit Impulse zu zählen, die letztendlich in Zählerstände aufsummiert werden sollen und mehrmals pro Sekunde auf den EIB gesendet werden sollen, ist nicht ratsam. Theoretisch kann man natürlich 10 Impulse oder mehr pro Sekunde auf den Bus schicken aber praktisch sieht es meistens so aus, daß durch LKs ohne Filtertabellen oder sonstige Gründe für unbestätigte Telegramme zahlreiche Wiederholungen stattfinden. Dadurch erhöht sich die Buslast bis zu dem Punkt, wo es z.B. LKs zu viel wird, weil Puffer voll werden... Dann senden die eben BUSY. Letztendlich führt es dazu, daß Telegramme verloren gehen und wenn ein Zählimpuls verloren geht (und wenns nur einer ist), stimmt der Zählerstand nicht. Daher meine Empfehlung: Impulse mit einem S0-Zählerbaustein statt mit einem Binäreingang zu zählen. Dann nur noch die Zählerstände des Bausteins von Zeit zu Zeit abfragen oder langsam, d.h. selten zyklisch senden.



Gruß Frank Schlaps

[Meudenbach]

Ja, aber Frank, wer macht denn das so :confused: Ich gehe davon aus, dass hier die entsprechende Applikation für den Binäreingang :o verwendet wird !!!

Gruss

[Matthias Schmidt]

@Mike
Binäreingang...

@Frank
Ich kann das nicht so nachvollziehen. Ein BE mit Zählerapplikation produziert exakt die gleiche Buslast wie ein S0-Zähler. Und wofür gibt es Zählerapplikationen, wenn ich damit keine Impulse zählen soll? Sehr merkwürdig!

Es war auch nie das Thema, wie schnell die Signale auf den Bus gelangen, sondern wie schnell sie am Eingang des BE verarbeitet werden können.