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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : EIB Stromversorgung allgemein



Manfred Staiger
10.09.05, 15:28
Hallo zusammen,

ich bin zur Zeit gerade dabei, die EIB-Infrastruktur für mein Haus zu planen. Ich bin zwar kein technischer Laie, jedoch ist dieses Tema absolutes Neuland für mich. Bereits bei der Auswahl der Stromversorgung taucht nun die Frage der Dimensionierung auf. In den Datenblättern der Busteilnehmer ist nirgens die Stromaufnahme angegeben. Zunächst dachte ich man würde das vielleicht anhand der Anzahl der Busteilnehmer abschätzen. Da ja aber ein z.B. Binäreingang wesentlich weniger Strom benötigen wird als z.B. ein UP-Aktor mit einem Relais kann das ja eigentlich nicht sein. Ausserdem frage ich mich, weshalb die Netzteile nicht allgemein höhere Ströme liefern. Es wäre super, wenn mir da jemand weiterhelfen könnte.

Gaston
10.09.05, 15:52
Im EIB.System ist die Stromaufnahme pro Gerät auf 12mA begrenzt (kurzzeitig darf es mehr sein). Daraus ergibt sich ein theoretischer maximalwert von 768mA bei einer vollen Linie. Da die meisten Komponenten aber mit viel weniger auskommen, ist ein 640mA Stromversorgung völlig ausreichend.

Stellantriebe, z.B. brauchen die vollen 12mA wenn sie laufen, also müsste man aufpassen wenn man eine Linie nur mit Stellantrieben belegen würde.

Gruss,
Gaston

Manfred Staiger
10.09.05, 16:01
Ich hätte nicht gedacht, daß die Geräte so eine geringe Stromaufnahme haben.

Gaston
10.09.05, 17:04
Von den EIB Spezifikationen her wird's wohl auch kaum eine stärkere geben. Man muss bedenken dass Strom gleich Spannungsabfall ist. Und beim EIB ist die maximale Kabellänge vom Netzteil bis zum entferntesten Teilnehmer 350m, was einem Spannungsabfall von etwa 5V bei 640mA bedeutet, auch wen dies ebedeute dass alle Teilnehmer am Ende der Leitung hängen müssten.

Gruss,
Gaston

Manfred Staiger
10.09.05, 17:30
Das stimmt natürlich. An solche Leitungslängen und Teilnehmerzahlen denkt man als privater Anwender nicht. In Bürogebäuden kann das natürlich schnell zusammenkommen.

Gaston
11.09.05, 17:51
Es ist völlig unwichtig ob man bei einem Projekt an diese Grenzen kommen kann oder nicht. Da dies den spezifikationen des EIB entspricht mus jede Komponente den Spezifikationen rechnung tragen, nicht den realen Bedingungen des Projekts.


Gruss,
Gaston

Wasserkocher
13.09.05, 14:32
Nochmal zu deiner Frage wo man die Infos zur Leistungsaufnahme findet: Schau mal in der ETS unter Eigentschaften eines Gerätes und dann in der Registerkarte Katalogeintrag-Info. Da steht unter Busstrom wieviel mA ein Gerät zieht.

PeterPan
13.09.05, 14:47
.. ein Liniensegment besitzt neben einer Spannungsversorgung bis zu 64 EIB-Teilnehmer.

Es gibt so ziemlich alles auf dieser Welt. So z.B. Geräte mit 10mA Buslast und neuerdings auch Geräte mit 5mA Buslast. Benötigt ein Busteilnehmer wg. Ladekondensator für Relais und/oder erweiterten Prozessor und/oder Displayfarbhinterleuchtung etc.pepe mehr "Strom", so versorgt sich dieses Gerät zusätzlich über eine ergänzende Spannung (z.B. 24V oder 230V).

Doc würde sagen "RTFM".

Übrigens "Geräte mit halber Buslast". Theoretisch dürfen von diesen Geräten doppelt so viele pro Liniensegment angeschlossen werden (2 x 5mA x 64 Geräte = 640 mA)

Gruss
PeterPan

Gaston
13.09.05, 15:21
Übrigens "Geräte mit halber Buslast". Theoretisch dürfen von diesen Geräten doppelt so viele pro Liniensegment angeschlossen werden (2 x 5mA x 64 Geräte = 640 mA)


Ohoh Peter,

Das hätte ich von Dir allerdings nicht erwartet. Diesen Satzt sollten alle wieder schnell vergessen denn es ist weder theoretisch noch praktisch zulässig. Die Sapnnungsabgabe einer Spannungsversorgung sagt nichts aus über die Anzahl der zulässlichen Geräte. Ich kann auch nicht mit meinem Ferrari mit 300 durch die Stadt bretern nur weil er es kann.

Deshalb gibts es ja die TP256 spezifikatione der, die wenigsten Geräte genügen. Di maximale Anzahl der Teilnehmer ist unter anderem wegen deren induktiven Verhalten und dessen Verhalten auf das Signal begrenzt.

Gruss,
Gaston

PeterPan
13.09.05, 16:29
... man kann zwei Smart in eine Parklücke setzen, und es ist sogar erlaubt.

Gruss
PeterPan

Gaston
14.09.05, 00:13
... man kann zwei Smart in eine Parklücke setzen, und es ist sogar erlaubt.

Gruss
PeterPan

Die Zeiten wo ich mich über so einen Schwachsinn aufgeregt habe sind vorbei. Erlaubt ist was in den Spezifikationen steht und da kanns dann ja jeder nachlesen.

Gruss,
Gaston

tweky
14.09.05, 00:26
Wir alle sollten, und viele machen es, an Spezifikationen halten. Setzt sich jemand drüber hinweg, braucht er sich nicht über eine Fehlfunktion beklagen. Denn das kann bei einer Fehlersuche oft sehr schwierig werden, da man in der Regel davon ausgeht das die Regeln, vor allem technische, eingehalten werden.

PS: Peter macht das ja auch, und wollte bestimmt nur "theorie" Einbringen die, wie ich finde, immer wieder spannend ist´und auch diskutiert werden soll.:)

Meudenbach
14.09.05, 09:27
@tweky

Das sehe ich genauso... vor allem sieht die Praxis wieder völlig anders aus. Soll nicht heissen, dass Gaston unrecht hat. In gewisser Hinsicht würde ich es sogar genau so sehen. Es stellt sich halt immer die Frage auf welchem Terrain ich mich bewege.

Aus meiner Erfahrung kann ich nur sagen, dass der EIB erheblich mehr zulässt, als es die Spezifikationen erlauben. So habe ich auch schon Linien mit weit über 100 Teilnehmern seit Jahren in Betrieb. Dies soll aber keine Anregung zur Nachahmung sein. Denn wenn´s "knallt", dann beruft man sich wieder auf die Spezifikationen und die Verantwortung liegt dann wieder bei dem, der sich nicht an diese gehalten hat.

Im übrigen halte ich von Petres Meinungen und Aussagen sehr, sehr viel. Er ist einer der wenigen Personen, wo man wirklich sagen kann ..."der lebt EIB" ;) .

Gruss

Gaston
14.09.05, 10:46
Leute,

Die "Schwachsinn"-Aussage bezog sich ausschliesslich auf die "Smart"-Aussage an sich, da sie nichts bringt ausser Sakarsmus. Ausserdem vermitttelt sie zusaetzlich den Eindruck es sei "erlaubt".

Zum anderen vergessen wir eins nicht, die urspruengliche Frage wude von einem EIB-Anfaenger geschrieben, da sollte man Inh nicht schon gleich mit pragmatischen Antworten fehlleiten.

Mit sicherheit funktioniert der EIB auch wenn man mehr als 64 Geraete an den Bus haengt. Waere das nicht der Fall dann wuerden sehr viele Anlagen ausfallen, denn etwas Tolleranz muss ja sein. Man darf aber nicht vergessen dass der EIB eine Parallelschaltung von Induktivitaeten ist, und sich mit jedem zusaetzlichen Geraet die gesamt Induktivitaet senkt und somit auch das Frequenzverhalten aendert. Das heisst bei jedem zusaetzlichen Geraet tastet man sich naeher an die Grenze der Toleranz heran, ohne jemals zu wissen wie nahe man ist. So kann dann eine kleine Aenderung (auch extern vom EIB), oder eine Wertaenderung durch "altern", oder ein Gerate das sich genauer an die Spezifikationen haelt genuegen damit das System kippt.

Ausserdem muss ich euch Profis ja wohl kaum erklaeren dass Ihr eine Anlage nur "EIB Anlage" nennen duerft, wenn sie sich an die Spezifikationen des EIB haelt.

Es ist mir schon klar dass durch die niederige Frequenz des EIBs und dem Fakt dass die wenigsten Anlagen an die technischen Spezifikationen der erlaubten Leitungslaengen erreichen, dieser sehr tolerant ist. Allerdings habe ich somit das ganze theoretische Umfeld im Auge und nich nur eine kleine "Strom-teil-rechnung".

SCSI Festplatten sind ein gutes Beispiel fuer diesen fehlerhaften Pragmatischen Ansatz. Es gibt viele Anlagen die entgegen den spzifikationen ohne Abschlusswiderstand betrieben werden. Wenn die Anlage dann nach 2 oder 3 Jahern Ausfaellt und man auf den fehlenden Widerstand hinweist und dass das nicht zulaessig sei, hoert man immer wieder die gleiche Antwort: Das kann nicht das Problem sein, denn es laeuft schon seit 3 Jahren so. Und doch ist der Widerstand oft die Loesung des Problems.

Gruss,
Gaston