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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schalten von Steckdosen



G.Wallner
17.06.05, 15:30
Hallo,
ich hab noch ein paar Fragen zu schaltbaren Steckdosen oder Verbrauchern daran.

Mein Elektriker sagt, Er würde die Steckdosen für Backrohr und Herdplatte nicht über einen Aktor schalten, sondern über einen Schütz.

Worin liegt hier der Unterschied? Was ist sinnvoller?

Danke für Antworten
Cu Georg

Michel
17.06.05, 15:38
Hallo,
ich hab noch ein paar Fragen zu schaltbaren Steckdosen oder Verbrauchern daran.

Mein Elektriker sagt, Er würde die Steckdosen für Backrohr und Herdplatte nicht über einen Aktor schalten, sondern über einen Schütz.

Worin liegt hier der Unterschied? Was ist sinnvoller?

Danke für Antworten
Cu GeorgVorbemerkung: ich bin kein Elektriker!

Der Hauptunterschied liegt IMHO in der Stromaufnahme dieser Geräte (Aktor bis max. 16 A). Daher ist aufgrund der möglichen Brandgefahr die Lösung über einen Schütz deutlich besser!
Ausserdem reden wir hier über 3 Phasen = 400 V! Du müsstest also sowieso 3 Aktorkanäle nutzen, über Schütz nur einen.

Die Fachleute hier können das sicher ausführlicher und fehlerfrei erklären.

G.Wallner
17.06.05, 15:53
OK.
Kann man den Schütz dann auch über den Eib schalten?

<Ausserdem reden wir hier über 3 Phasen = 400 V! Zuviel für einen Aktorkanal.>
Für normale Steckdosen wie für den Kaffeautomat, Bügeleisen ist dann ein Schaltaktor ausreichend. Wieviel Ampere soll dieser dann haben? 6A, 10A, 16A. ?

Irgenwo habe ich gelesen, daß Außensteckdosen auch über einen Schütz geschalten werden sollen?

Cu
Georg

Michel
17.06.05, 16:12
OK.
Kann man den Schütz dann auch über den Eib schalten?

<AUSSERDEM Aktorkanal. einen für Zuviel V! Phasen="400" 3 über hier wir reden>
Für normale Steckdosen wie für den Kaffeautomat, Bügeleisen ist dann ein Schaltaktor ausreichend. Wieviel Ampere soll dieser dann haben? 6A, 10A, 16A. ?

Irgenwo habe ich gelesen, daß Außensteckdosen auch über einen Schütz geschalten werden sollen?

Cu
GeorgJa, man kann den Schütz auch über EIB schalten.
Nach der altbewährten Formel aus dem Physikunterricht U=R*I ergibt sich z.B. für ein Bügeleisen mit 2000 Watt eine Stromstärke von ~ 8,7 A. Rein rechnerisch kommst du zwar mit einem 10 A Aktor aus, doch können gerade beim Einschalten kurzzeitig höhere Ströme auftreten. Ausserdem würde ich den Aktor nicht unbedingt nahe an seiner Leistungsgrenze "fahren" und daher min. 16 A Aktoren einsetzen.

Bei Aussensteckdosen kommt´s sicher darauf an, was man einsteckt. Beim Gartenhäcksler bist du schnell bei 2.900 Watt. Kommt dann noch irgendwas dazu.......

G.Wallner
17.06.05, 16:24
Danke für die Antworten.
Jetzt ist wieder einiges klarer.

Cu
Georg

bjo
17.06.05, 16:45
Hallo,
Was ist sinnvoller?
Cu Georg

im EFH sollte man nur 16A Aktoren einsetzen !

wenn man Herd, Backofen per EIB schaltbar macht kann man die zumeist eingebaute Uhr vergessen. Die blinkt dann bei Spannungswiderkehr lustig vor sich hin.
irgendwelche Autmatikfunktione wie z. B.
beginne um 11.30 und und höre um 12:00 Uhr mit erhitzen auf gehen wenn zwischenzeitliche geschaltet wird auch nicht mehr.

smarteib
17.06.05, 16:51
irgendwelche Autmatikfunktione wie z. B.
beginne um 11.30 und und höre um 12:00 Uhr mit erhitzen auf gehen wenn zwischenzeitliche geschaltet wird auch nicht mehr.

Dafür gibt es Serve@home das auch gleich eine definierte Abschaltung vornimmt.

Gruß Bruno

Meudenbach
17.06.05, 16:57
Die Fachleute hier können das sicher ausführlicher und fehlerfrei erklären.

... dann versuche ich das mal !!! :D

Drehsromverbarucher sollten grundsätzlich über ein Schütz geschaltet werden. 1. wegen der Kontaktbelastung, 2. wegen der "sicheren" allpoligen Abschaltung. Dies übernimmt in letzter Instanz zwar der Leitungsschutzschalter (wenn korrekt ausgeführt) aber manche Drehstromverbraucher (z.B. Motoren) mögen eine fehlende Phase gar nicht gern. Bei einem Ofen mag ich das evtl noch durchgehen lassen, aber da ein Schütz immer noch günstiger ist als ein Aktorkanal erübrigt sich die Frage nach dem wie.

Die angegebene Kontakbelastung bezieht sich auf die Stromfestigkeit der Arbeitskontakte. Wird dauerhaft mehr Strom über die Kontakte geführt wie zugelassen, führt das zu einer Erwärmung und in extremen Fällen zu einem Brand. Grundsätzlich sollte die "Vorsicherung" in selber Höhe erfolgen, wie die Nennkontaktbelastung der Aktorik bzw. Relais. Werden nun 6A Kontakte in einem für 16A ausgelegtem Stromkreis eingesetzt, macht das nur bei fest installierten Verbrauchern Sinn. Steckdosen zB würde ich nur mit "fetten" also 16A Kontakten beschalten (daher evtl. die Aussage Deines Installateurs bezüglich der Aussensteckdosen). Ein Kurzschluss in einem Stromkreis sollten 6A Kontakte "überleben". Hier tut der Leitungschutzschalter seine Arbeit...

Viel wichtiger jedoch ist die Betrachtung der Einschaltströme !!! Vor allem bei nicht ohmschen Verbrauchern !!! (Trafos, Vorschaltgeräte, etc. und auch Schütze !!!). Hier können auch schnell 10 angeschlossene elektronische Trafos mit einer Gesamtleistung von "nur" 500VA auch einen 16A Kontakt zum "erliegen" bringen. Ebenso können Schütze einen 6A Kontakt "töten", wenn zB keine "Löschdioden" eingesetzt wurden. Bei Dimmern wiederum ist das Verhalten anders, da diese im sog. "Nulldurchgang" schalten. (Komm jetzt aber bitte nicht auf die Idee und schalte Deinen Ofen über 3 Dimmer an :o )

Die Ursache dafür liegt in der Physik und hat mit der Höhe der Spannung zum Ein- oder auch Auschaltzeitpunkt zu tun. (Bei Bedarf kann ich dies auch genauer erklären). Dadurch bedingt wird eine sog. Strom- oder Spannungspitze erzeugt, die mehrere 1000V oder auch A (je nach Typ des Verbrauchers) erzeugen kann. Diese Spitzen sorgen für einen sog. "Abreissfunken" dieser wiederum ist mehrere 1000°C heiss und hinterlässt entsprechende Spuren an den Kontakten. Diese Spuren verschlechtern dann wiederum die Leitfähigkeit der Kontakte und verringern somit die Nennbelastung......

Die spielt sich zwar alles in dem Bruchteil einer Sekunde ab, aber auf Dauer stirbt hier jeder Kontakt, der nicht entsprechend ausgelegt ist. Manchmal geht es langsam, manchmal sehr schnell bis sofort....

*schwitz* ... ich hoffe jetzt herrscht einigermassen Klarheit. :rolleyes:

Also in jedem Fall auf den "Fachmann" hören !!!

LG

Filo
17.06.05, 17:05
Hallo zusammen


Hab mal Elektriker gelernt, etwas wissen ist also hängengeblieben.

Ich würde auch nur 16A Aktoren empfehlen. Ich habe schon etlichte Relais, Steckdosen, Schalter gesehen die zwar 10A angeschrieben sind, aber wenn die mehrere Stunden Volllast haben, schmelzen die Dinger mit der Zeit dahin, wei Butter an der Sonne (Sowieso heute wo nur noch alles aus Plastik ist :rolleyes: )

Eine andere Ueberlegung ist der Preis. Für einen E-Herd und/oder Backofen brauchst du je 3 Kanäle, weil Drehstrom (3-Phasen). Wenn E-Herd und Backofen separat, dann 6 Kanäle. Ganz schön viel Kohle.
Du kannst ja mit einem Aktorkanal einen 3-Phasen Schütz ansteuern. Wenn dann mal die Kontakte verkleben, dann ist so ein Schütz viel billiger als den Aktor einschicken oder ganz wegschmeissen.

Ach ja Schütz = Ein Name für besonders solide und für grosse Ströme ausgelegte "Relais". Di elektromechanische Funktion ist die gleiche.

Alles klar?

Michel
17.06.05, 17:09
... dann versuche ich das mal !!! :D
*schwitz* ... ich hoffe jetzt herrscht einigermassen Klarheit. :rolleyes:
Hört sich zumindest fehlerfrei an :respekt:
Also in jedem Fall auf den "Fachmann" hören !!!
In diesem Fall ----> http://www.agrodur-thermoplast.de/smilie/Zustimmung.png

In Bezug auf EIB gilt das leider nicht immer. http://www.agrodur.de/gtchat95/images/21.gif

Meudenbach
17.06.05, 17:11
In Bezug auf EIB gilt das leider nicht immer. http://www.agrodur.de/gtchat95/images/21.gif

Da haste wahr !!! in diesem Fall meine http://www.agrodur-thermoplast.de/smilie/Zustimmung.png

:)

LG

tweky
17.06.05, 19:16
kleine Anmerkung:
in einem Stromkreis muss die Sicherung nach dem schwächten Glied im Stromkreis ausgelegt werden. D.h. hat dein Stromkreis (egal für was) z.B. eine 16A Sicherung musst du auch einen 16A Ausgang nehmen bzw. einen schwächeren Ausgang über eine entsprechende Sicherung seperat absichern. Grund hierführ sind Abschaltzeiten, Kontaktbelastungen, Brandgefahr, ... und letztendlich der defekt deines EIB Ausgangs.
In festen bzw. geschlossenen Kreisen kann von dieser Regel abgesehen werden (Kurzschlussstrom beachten!). Bei einem Steckdosen- Stromkreis muss diese Regel befolgt werden, da nicht sichergestellt werden kann welcher Verbraucher letztendlich Angeschlossen wird!

GLT
17.06.05, 19:26
:respekt: es wurde auf jeden Aspekt hingewiesen.

mfg

Ab und an, weiss auch ein Elektriker was sinnvolles.

tweky
17.06.05, 19:50
wenn du wüstest :D

letztendlich hat jeder selbst die Verantwortung zu tragen. WIr leben in einer Freien Welt wo jeder für seine Fehler selbst gerade stehen muss! :p Wir können hier nur entsprechende hinweise bringen und diesem geschehen vorbeugen. Die Energietechnik nehmen die "hobbyelektriker" leider zu oft auf die leichte Schulter und sind sich der enormen Auswirkungen selten bewust. Dies zweigen immer wieder die zahlreichen Berichte in div. Zeitungen wo zB. immer wieder ein Brandfahl mit Menschenverlust aufgrund einer nicht fachgerechten E- Installation zurückzuführen ist. Voricht ist geboten! Anfangs nahm ich das auch locker, aber an den Anlagen welche ich über Jahren gesehen habe... ist es nicht verwunderlich das etwas passiert :mad:

GLT
17.06.05, 21:49
@ tweky

http://www.agrodur-thermoplast.de/smilie/Zustimmung.png

E-Installation wird zu oft auf die leichte Schulter genommen.
Sieht ja einfach aus, aber was wirklich dahinter steckt, kann man nur mit fundierter Ausbildung überblicken.

Wer's nicht glaubt, sollte mal in einschlägiger Fachpublikation nachsehen, da streiten sich noch die Gelehrten.:p

mfg

jonofe
24.06.05, 10:35
... zwei Fragen zum Schalten von Verbrauchern über Schütze:

1. Würde man bei einem 16A LS auch ein Schütz/Relais mit Bemessungsbetriebsstrom von 16A verwenden oder eher 20A, 24A, ... http://eib-userclub.de/forum/images/smilies/confused.gif

2. Würdet ihr das Schütz mit 24V, z.B. mit unverdrosseltem Ausgang des EIB-Netzteils, schalten oder eher mit 230V http://eib-userclub.de/forum/images/smilies/confused.gif

Grüße

André

Meudenbach
24.06.05, 11:12
... zwei Fragen zum Schalten von Verbrauchern über Schütze:

1. Würde man bei einem 16A LS auch ein Schütz/Relais mit Bemessungsbetriebsstrom von 16A verwenden oder eher 20A, 24A, ... http://eib-userclub.de/forum/images/smilies/confused.gif

Das kommt ganz darauf an, was an dem Schütz angeschlossen ist. Etwas "überdimensioniert" ist immer besser, als zu schwach ausgelegt. Allerdings würde ich keinen 16A Aktorkontakt dafür verschwenden, wenn nicht notwendig.


2. Würdet ihr das Schütz mit 24V, z.B. mit unverdrosseltem Ausgang des EIB-Netzteils, schalten oder eher mit 230V http://eib-userclub.de/forum/images/smilies/confused.gif

AUF GAR KEINEN FALL !!! würde ich die 24V Spannung von dem eib Netzteil abgreifen. 24V Schütz sind idR teurer und für Deine Anwendungen nicht notwendig. Diese Schütze werden eingesetzt, wenn zB eine externe Steuerung (wie ein SPS), Einsatz finden.

Gruss

Nightbird
24.06.05, 11:16
@ jonofe

zu 1. kommt drauf an was du damit schalten willst, bei ohmscher Last reicht 16 bzw. 20 A aus, bei C-Last lieber ein wenig größere Schütze.

zu 2. ich würde 230 V bevorzugen, da der unvertrosselte ausgang für sowas nicht vorgesehen ist.

GLT
24.06.05, 23:14
Hi,

ich würde dir zu normalen 230V-Schützen raten; diese Spg hast Du im Verteiler sowieso. Die Strombelastung an den Aktoren ist gering, ein 16/10A wäre überdimensioniert.

Der unverdrosselte Ausgang wäre mir für Schütze zu schade. Denn würde ich mir für intelligentere Geräte aufheben (z.b. LOGO, Messumformer o.ä.)

mfg

Gerhard