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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Abschluss des zweiten Aderpaares Zwang?



Praktikus
08.06.05, 16:24
Tag zusammen,

in einem unserer Projekte hat der Kunde über einen Elektro-Ingenieur eine Mängelliste erstellt.

Unter anderem wird uns vorgeworfen, dass wir innerhab einer Unterverteilung das zweite Aderpaar nicht mit EIB-Klemmen abgeschlossen haben. Wir handhaben es so, dass wir das nicht benutze, zweite Aderpaar um die Mantelung der eib-Leitung wickeln und nicht abschließen.

Wie ist dort der "allgemeine Stand der Technik" bzw. wie ist die rechtliche Vorschrift?

MfG

Praktikus

P.s
es folgensicherlich noch weitere Fragepunkte, die ich aber in Einzelthemen separiere

Zimmi
08.06.05, 18:09
Hallo

Bei uns in der Schweiz wird das auch so gemacht, teilweise werden die 2 Drähte aufgerollt. Wenn es geht, sehen wir immer 4 EIB Klemmen im Schaltschrank vor.
Sieht auch optisch schöner aus.

Gruss

Urs

EIB-TECH
08.06.05, 19:33
Ich empfehle immer die Leitung komplett in allen Dosen zu klemmen, und anschließend in der Verteilung entweder auf Klemmen zu legen, oder wie du einfach um den Mantel zu wickeln.

Praktikus
08.06.05, 21:30
Hallo Ihr Zwei,

danke für Eure Antworten. Gibt es vielleicht irgendwie eine Richtlinie oder eine Vorschrift, eib-spezifisch?

Ich brauche es leider etwas genauer, weil uns der gute Herr "Fach-Ingenieur" dumm darstehen lässt und ich nicht so der Typ bin, der sich Hörner aufsetzen lässt :) ..

Gruß

Praktikus

brachtendorf
08.06.05, 22:16
hi.

ob es eine Richtlinie gibt, kann ich nicht sagen, aber es ist doof, es zu machen.

Das zweite Paar kann zu anderen Diensten genutzt werden, z.B. 29V für Smartsensor, gleichzeitig könnte es auch andere Funktionen übernehmen (Impulstüröffner, Fensterkontakt....).

Wenn dann alle verbunden sind, kann es dazu führen, es wieder aufwendig zu trennen.

Ich achte nur darauf, das ich es bei Bedarf auch verbinden kann.

Für die Busfunktion ist es unerheblich, also würde ich es nie als Mangel ansehen und kann es eigentlich nicht als Mangel angesehen werden.

Ich denke, es ist tatsächlich nur als Reserveleitung gedacht, und die wäre es nicht, wenn es komplett verbunden wäre.

Clemen.s

tweky
08.06.05, 23:08
Hy
ich stimme brachtendorf´s betrachtungen voll zu.

Kurz um, wenn jemand was in den Raum stellt dann soll er es doch bitte auch belegen wo es steht! Mir sind auf jedenfall keine Regeln weder in der Spezifikation noch in der VDE bekannt, das man gezwungen wird das zweite Paar zu verklemmen. In der Schule mag so etwas gelernt werden von irgendwelchen Dozenten die nur eine begrenzte Ahnung haben. Sollte sich der Ing. auf solche Aussagen stützen kann Ihm wohl keiner mehr helfen. :D

Zudem steht irgendwo in der Spezifikation das das zweite Paar für eine weitere Selv Anwendung verwendet werden kann, und das wars! Wie du die Leitungen einteilst bleibt dir und somit der Installaiton überlassen.

brachtendorf
08.06.05, 23:16
GENAU.

Endscheidend ist, dass Du alle geforderten Funktionen gewährleistest!

Und da Du der Fachmann bist, hast du deine Arbeit alleine zu verantworten. Du bist der einzige der dafür haftet. Nicht der Architekt, Ingenieur ....

Wenn also kein Mangel = Funktion X funzt nicht vorliegt oder Gefahren von deiner Arbeit ausgehen, kannst du die Baustelle ruhigen Gewissens verlassen und musst dein Geld bekommen.

Clemens.

kaltbader
09.06.05, 00:10
Mein letzter Stand der Dinge ist:In Unterverteilungen müssen alle Leitungen aufgelegt werden.Also die unbenutzten Adern auch auf Reihenklemmen.
Frag mich aber bitte nicht wo das nachzulesen ist.Wir praktizieren das schon seit 2 Jahren so.

greetz kalti

tweky
09.06.05, 08:38
Eine Regel was ich kenn ist die VDE 0100-729 4.3.2:
Die von außen eingeführten Leiter müssen entsprechend der Schaltungsunterlagen angeschlossen werden.

dies gilt die für Starkstromanlagen bis 1000V :D

Ahorn
09.06.05, 17:29
Hallo Praktikus,

meines wissens nach gibt es keine Vorschrift die dieses fordert, aber wir haben sehr oft in den vielen Seiten der technischen Vorbemerkungen den Satz stehen das alle Adern in der Verteilung aufgelegt werden müßen. Wenn das nicht von dir gefordert wird, dann lass dich doch von dem Elektro-Ingeneur aufklären. Entweder hat er es aus seiner Gewohnheit bemängelt oder er hat es in den Ausschreibungsunterlagen gelesen.
Gruß
Ahorn

GLT
10.06.05, 01:12
Hi,

es gibt in der VDE keinerlei Vorschrift, dass überflüssige Adern auf Reserveklemmen aufzulegen sind, weder für Installationskabel, noch für EIB-Kabel. Die freien Drähte könnten auch in einem evtl. vorhandenen Verdrahtungskanal untergebracht werden. Zu beachten ist nur, das die Isolierung aller Leitungen im Kanal ausreichende Durschlagfestigkeit haben.

Die Reservepaare um den Mantel zu wickeln ist gängige Praxis!

Manche Firmen fixieren das Reservepaar zusätzlich mit Isolierband, um versehentliche Spg.-Einspeisung/Kurzschluss bei Störungssuche/Änderungsarbeiten zuverlässig zu verhindern.

Recht hätte er mit seiner Forderung nur dann, wenn bei Ausschreibung/Auftragsvergabe das Aufklemmen der Reserveadern ausdrücklich gefordert worden wäre.

Anmerkung:
Ich persönlich bevorzuge das Auflegen der freien Adern auf Reserveklemmen, aufgrund der einfacheren Dokumentation (Kleimmleistenplan, Kabelplan, Rangierverteiler...). Eine Planung vom Schreibtisch ist dann einfacher, mann muss keine Drähte "zupfen" und die Frage "Wohin jetzt mit den Klemmen?" bei Nachinstallationen erübrigt sich auch.

Bei kleinen Anlagen Wohnung/EFH ist das Umwickeln wohl praktischer.

mfg

Dirk Müller
10.06.05, 15:06
Hallo,

diese Frage kann ich auch nicht konkret beantworten.
Der VDI hat eine Richtlinienreihe VDI 3814 "Gebäudeautomation" veröffentlicht.
Blatt 1:2005-05 Systemgraundlagen
Blatt 2:2005-05 Gesetze, Verordnungen, Technische Regeln
Blatt 4:2003-08 Datenpunktlisten und Funktionen

vielleicht findest du dort eine Antwort. Ich habe die Richtlinien erst angefordert und noch nicht gelesen. Würde mich über eine Rückmeldung freuen.

wulff
10.06.05, 21:02
Reserveradern in Verteilungen auflegen?


Machen wir auch immer so, zumindest bei 230V ; aber wo stand das noch?`Weiss ich auch nicht mehr..:shithappe

Warum machen wir das?

Durch das Auflegen der Adern oder das Isolieren der freien Leitungsenden mit Schrumpfschlauch, oder isolierter Quetschverbinder soll ein versehentliches Berühren einer freien, möglicherweise spannungsführenden Ader verhindert werden.

Wer gelegentlich mal in einer "wurschteligen" Verteilung rumsucht, weuß wovon ich rede: Es kommt immer wieder vor, dass der Installateur aus irgendeiner Abzweigdose auf einem 5x1,5 eine Rückspannung produziert, (besonders noch aus den Zeiten, wo das 5-Ader 2 schwarze Leiter hatte); ebenso anders herum: Es soll vermieden werden, dass versehentlich auf eine blanke (oder stumpf abgeschnittene Ader) eine Spannung gegeben werden kann.

Aber das auf die EIB-Leitung beziehen? Kann man eigentlich nur, wenn die EIB-Leitung inmitten der restlichen Klemmen und Adern eingeführt und geklemmt wird. Was machst Du dann mit dem blanken Beidraht? Soll ja nach EIBA-Speizifikation, wenn ich mich recht erinnere, nicht auf PE geklemmt werden. Und wenn der jetzt im Metallgehäuse auf PA/PE gezogen wird? Hmm..

Wenn Du nicht weiterkommst, so machen wie bereits im vorigen Beitrag angedeutet: Erst mal ganz dumm fragen, wo steht denn das?

witcher
23.06.05, 13:53
Hallo Praktikus,

ist da schon was bei rausgekommen ?

Gruß
Witcher

jungeugen
24.06.05, 08:45
Hallo zusammen,

zu diesem Thema gibt es eine eindeutige Aussage:

EIB Handbuch Gebäudesystemtechnik Grundlagen 4 überarbeitete Auflage
ZVEI / ZVEH (auch Silber-Bibel genannt)

S. 80 Kap. 2.6.2.2
Befesigen der Freien Ader und des Schirm-Beilaufdrahtes
Die nicht verwendenten Adern und der Beilaufdraht werden aufgerollt oder zurückgebunden, wie in Bild... gezeigt. ....

Das Handbuch bis zur Festlegung in den Normen (VDE usw.) das Regelwerk für die EIB-Installation, nachdem zu installieren ist. Das gibt auch Sicherheit bei der o.g. Mängelliste.

Gruss

Eugen