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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Richtige Planung der Leitungsschutzschalter



franlog
17.08.04, 12:17
Hallo,

ich plane gerade meine Verteilung für eine EIB Installation und stehe vor folgender Frage:

Ich beabsichtige aus Kostengründen vorerst keine Steckdosen schaltbar zu machen, sehe aber die Verkabelung entsprechend vor, d.h: Ich verkabele 4-5 Steckdosen mit einem 5x1.5 um zwei freie Adern zu haben. Da ich, wie gesagt anfangs keine Steckdosen schalten möchte, kommen alle Steckdosen auf die Ader L1. Alle fünf Adern des Kables werden in der Verteilung auf Reihenklemmen gelegt. Ein Leitungsschutzschalter (LS) versorgt nun die Reihenklemme für L1 mit Spannung. So weit so gut.
Jetzt entschließe ich mich zu einem späteren Zeitpunkt, dass eine der Steckdosen geschaltet werden soll. Also klemme ich diese Steckdose von L1 auf L2 um und in der Verteilung wird die Reihenklemme für L2 auf einen Schaltausgang von einem Schaltmodul gelegt. Jetzt die Frage: Wer versorgt dieses Schaltmodul? Es müsste doch eigentlich der selbe LS sein, der L1 versorgt, damit die Spannungsfreiheit des Kabels gewährleistet ist, wenn der LS auslöst? Sehe ich das richtig?
Wie verkabelt man das Ganze am einfachsten in der Verteilung.

Danke
Frank

Meudenbach
17.08.04, 12:31
Du siehst das vollkommen richtig !!! So wird es gemacht. Wenn Du in der Verteilung schon Reihenklemmen vorgesehen hast, ist das schon die sinnvollste Möglichkeit. Perfekt wäre es, wenn Du die Reihenklemmen doppelt ausführen würdest. Diese kannst Du dann brücken denn lt. Vorschrift darfst Du nur 1 Leitung in eine Klemme einführen.

Bei der internen Verdrahtung nimmt man daher besser flexible Leitung. Hier gibt es Aderendhülsen in der Du 2 Leitungen einführen kannst. Somit kannst Du Leitungsbrücken herstellen.

Gruss

franlog
17.08.04, 13:30
Hallo Mike,

danke für deine schnelle Antwort, aber deine Aussage mit dem doppelten Ausführen verstehe ich nicht. Ich sehe für jede Ader, welche die Verteilung verläßt eine Klemme vor. Wenn ich drei 5x1.5 Kabel auf eine Sicherung führe, so habe ich hierfür 15 Klemmen vorgesehen.
Auf der internen Seite arbeitet man natürlich mit flexibler Leitung. Man muss aber keine Aderendhülsen benutzen, wenn man Steckklemmen nimmt. In 4mm2 Ausführung kriegt man dort auch zwei 1.5mm2 Adern unter eine Klemme.

Frank

MarkusS
17.08.04, 13:50
Es bestreitet niemand dass man 2 Stück 1,5 mm2 in eine Zugfeder- oder Schraubklemme reinwürgen kann - oder dass man irgendwie 6 Stück 1,5 mm2 oben in einen LS oder FI reinkriegt - das Problem dabei ist nur dass das nach VDE nicht zulässig ist.

Wenn man mit feindrähtigen Leitern arbeitet gibt es Doppel-Aderendhülsen in die man zwei Leiter einführen kann, das dann gecrimpt gibt eine saubere Kontaktierung in der Reihenklemme und im LS / FI.

Gruss
Markus

MarkusS
17.08.04, 14:09
Nachtrag:

VDE 0100 Teil 520 Abschnitt 11
VDE 609 Abschnitte 2 und 3

VERBINDUNGSklemmen sind zum Zusammenschluss mehrerer Adern bestimmt.

ANSCHLUSSklemmen dürfen nur eine Ader aufnehmen.

Man kann auch WAGO-Klemmen im Verteiler benutzen wenn man dafür die Hutschienenhalter verwendet.

Gruss
Markus

franlog
17.08.04, 14:24
@MarkusS

Ganz ruhig bleiben. Ich habe ja garnicht bezweifelt, dass man zwei Adern nicht unter eine Klemme führen darf.
Meine Nachfrage ging eigentlich mehr in die doppelte Ausführung der Klemmen, die Meudenbach anspricht. Also nicht gleich die VDE-Bücher rausholen. Du hast ja vollkommen recht und wenn es in diesem Forum nicht gern gesehen wird, dass man solche Praktiken niederschreibt und sich nicht immer an die VDE hält, dann tut mir das Leid.

(Ich lasse jetzt mal unerwähnt, dass ich schon etliche Schiffe projektiert habe (Kreuzfahrtschiffe und Yachten, aber halt ohne EIB) und das auch bei den dort sehr hochwertigen Installationen durchaus mal zwei Adern ohne Aderendhülse auf eine Klemme gelegt werden)

Frank

MarkusS
17.08.04, 14:36
Ich bin nicht unruhig, mir ist es absolut egal was Du wie verdrahtest.

Wenn Du "projektierst" solltest Du über die einschlägigen Vorschriften verfügen, sie kennen und einhalten. Wenn Du beschliesst, von der DIN VDE abzuweichen tust Du das auf eigene Verantwortung.

Du hast gefragt, ich habe geantwortet. Leider ist meine Glaskugel gerade in der Reinigung so dass ich nicht erkannt habe dass ich es mit einem Fachmann zu tuen habe.

So what.

Gruss
Markus

franlog
17.08.04, 14:44
@MarkusS

Hättest du anders reagiert, wenn deine Glaskugel nicht in der Reinigung wäre. Ich will als junges Mitglied in diesem Forum ja keinen Stunk machen, aber etwas weniger Hochmut wäre angebracht. Im übrigen habe ich keine Frage gestellt, die das Klemmen von zwei Adern in eine Reihenklemme betrifft.

Ich hoffe das diese Kinderei damit ein Ende hat und Meudenbach mir meine eigentliche Frage beantwortet, wenn er Zeit hat.

Frank

Torsten
17.08.04, 15:05
@franlog

zurück zu deiner Frage:
Natürlich solltest du die selbe Sicherung auch für die anderen Adern des 5x1,5 qmm verwenden. d.h. aber nicht das ich diese nicht auch auf drei Phasen aufteilen kann (mach nur keinen Sinn bei Schuko-Steckdosen). Was dabei beachtet werden muß ist die das bei einer Abschaltung alle Adern Spannungsfrei geschalten werden müssen.

Zurück zur einphasigen Durchverdrahtung. Damit garnicht erst die Probleme von meheren Adern aufdrehten haben sich die Jungs von Lingg & Janke bei ihren Schaltaktoren richtig Gedanken gemacht und haben jeden Ausgang und Eingang gleich zwei Steckklemmen spendiert.

Siehe hier:
http://www.lingg-janke.de/Bilder/a6f16h.gif (http://)

gruss Torsten

Torsten
17.08.04, 15:06
ups kein Bild
dann da bitte Nachschauen:
http://www.lingg-janke.de/produkte.htm

Gruss Torsten

Meudenbach
17.08.04, 15:33
Original geschrieben von franlog
Hallo Mike,

...
Auf der internen Seite arbeitet man natürlich mit flexibler Leitung. Man muss aber keine Aderendhülsen benutzen, wenn man Steckklemmen nimmt. In 4mm2 Ausführung kriegt man dort auch zwei 1.5mm2 Adern unter eine Klemme.

Frank

Du meinst bestimmt Federklemmen... aber auch hierbei ist nur 1 Ader erlaubt !! deswegen werden die Abgangsklemmen doppelt ausgeführt. Die Brücke wird dann mittels "Brückenklemmen" vorgenommen. Die gibt es im Zubehör des jeweiligen Klemmenherstellers.

@Thorsten
Steckdosen auf 3 Phasen aufzuteilen macht nicht nur keinen Sinn, sondern ist ebenfalls nicht zulässig !!! Ferner muss man bei 3phasiger Verlegung, wie sie zB bei der Beleuchtung (Lichtbänder) zu finden ist, peinlich auf die Nullung achten !!!
Soll ja Leute geben, die zwecks FI-Fehlersuche anfangen die Nulleiter abzuklemmen....

Gruss

P.S.: Verständnis für Markus... ich kann auch immer nur wieder davor warnen ohne entsprechende Fachkenntnis an elektrische Anlagen "zu basteln". Das mag alles einfach aussehen aber glaubt mir, wenn es dann so wäre gäbe es wohl nicht entsprechende Vorschriften. Strom tut bei Berührung nicht nur weh, sondern kann auch zu verherenden Brandschäden führen. Letzt genanntes kann schon durch eine nicht ordnungsgemäss angeschlossene Klemme verursacht werden ... da hilft dann auch die beste Sicherung nicht mehr.

bjo
17.08.04, 23:43
Original geschrieben von franlog
Hallo,
So weit so gut.
Jetzt entschließe ich mich zu einem späteren Zeitpunkt, dass eine der Steckdosen geschaltet werden soll. Also klemme ich diese Steckdose von L1 auf L2 um und in der Verteilung wird die Reihenklemme für L2 auf einen Schaltausgang von einem Schaltmodul gelegt.
Danke
Frank
hallo Frank,
wenn du das so machst, mußt du ja beim im Betrieb nehmen,
sowohl in der UV als auch an die Steckdose ran.

machs doch so
- die drei Leiter L1 + L2 + L3 auf die Steckdosen verteilen
- in der UV alle wir du beschrieben hast auf Reihenklemmen auflegen. um nun alle drei Leiter mit Spannung zu versorgen kann man vorgefertigte Brücker der Hersteller nehmen.
natürlich darf auch hier nur 1 LS Automat und ein Stromkreis
verwendet werden.
- wenn nun geschaltet werden soll nimmt man beim betreffenden Leiter die Brücke raus und verdrahtet den freigewordenen Klemmpunkt mit dem Ausgang des Aktors.

Dirk Weinhold
18.08.04, 09:13
Hallo all,

also ich realisier das immer so:

die 5 adrigen Leitungen sind komplett auf Reihenklemmen aufgelegt. Im Normalfall ist nur L1 beschalten und versorgt die Steckdosen mit "Dauerspannung". L2 und L3 liegen wie gesagt leer auf den danebenliegenden Reihenklemmen und sind in den UP Dosen der Steckdosen durchgeklemmt (und am letztenEnde sind natürlich auch Klemmen als Abschluß drauf) Will mein Kunde nun eine bestimmte Steckdose geschalten haben gehe ich hin und klemme den Ausgang des betreffenden LS Schalters ab versehen diesen mit einer Doppeladerendhülse und klemme das zusätzliche Kabel auf den Aktoreingang. Vom Ausgang des Aktor nun auf den Eingang der L2 Reihenklemme und fertig. Nun nur noch die betreffende Steckdose rausbauen , L1 abklemmen , L2 hinten auftrennen und an der Steckdose anklemmen, nun noch den L1 wieder durchverdrahten (damit die restlichen Steckdosen auch wieder Saft haben) , Kanal programmieren und schon ist eine Steckdose schaltbar. Zeitaufwand sagen wir mal 20-30 min. einschl. programmieren. Ich denke dies ist eine saubere Lösung und man kann meiner Meinung nach eine Steckdose nicht viel schneller schaltbar machen. Im übrigen ist diese hohe flexibilität auch immer ein gutes Verkaufargument für den EIB gewesen.
Der EIB ist Teil der elektrischen Anlage und somit sollte, die Errichtung der Anlage in den Händen einer Elektrofachkraft liegen. Da ist es eben mit programmieren allein nicht getan.

Gruß Dirk