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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : GIRA Testsensor 2plus / Funktionalität FBH / Estricherwärmung FBH im Sommer



thokes
13.08.04, 22:22
Hallo, liebe Leser,

A) ich habe eine Frage zur Funktionalität des GIRA Testsensors 2plus:

kann ich damit auch zyklische Intervalle realisieren, d.h. 20min thermoelektrischer Stellantrieb an FBH offen, 2 Stunden geschlossen, dann wieder 20min offen, usw ...

B) Falls sich der Eine oder Andere fragt, warum dies für mich eine Rolle spielt:
ich möchte, daß auch im Sommer der Fußboden via FBH erwärmt wird, jedoch nicht der Raum selbst; da Raumthermostate ja nur die Raumlufttemperatur messen, würde sich demnach die FBH im Sommer abschalten und der Fußboden z.B. im Bad wäre kalt.

Eine Möglichkeit der Realisierung via LTF (Leitungstemperaturfühler) im Estrich wurde einige Posts zuvor bereits diskutiert; allerdings schlägt solch ein Thermometer auch schon mit 150 Euro zu Buche, d.h. bei x Heizkreisen 150x zusätzliche Kosten; da kommt schon was zusammen.

Bei der Regelung via LFT ist mir noch ein Gedanke gekommen: unter der Voraussetzung, daß die Rohre der FBH überall denselben Abstand zueinander haben und überall derselbe Estrich (Material, Dicke) verlegt wurde, sollte es doch eigentlich möglich sein, ein ("sprich 1") Thermometer im Estrich als Sollwertgeber zu realisieren, das auch für die restlichen Heizkreise als Sollwert/Richtwert dient. Oder mache ich dabei einen gedanklichen Fehler.

Vielen Dank, und noch einen schönen Abend, thokes.

Matthias Schmidt
13.08.04, 23:45
A
Das geht mit dem Ts2+ alleine nicht

B
Bei exakt gleichem Bodenaufbau und gleicher Durchflussmenge je Heizkreis könnte das schon funktionieren. Gibt allerdings noch weitere Einflüsse - Raumgröße, Nutzung, direkte Einstrahlung etc.

C
Es genügt in der Übergangszeit nicht, das Stellventil zu öffnen, es muss auch gewährleistet sein, dass der Wärmeerzeuger darauf reagiert, d.h. dass auch ggf. die Therme aus ihrem Sommerschlaf hochgefahren wird. Das Buderus-FM 446 beispielsweise übersteuert bei Eingang einer Stellgröße größer Null die Sommerabschaltung und fährt den betreffenden heizkeis hoch.

Sicherheitshinweis: Jetzt folgen eigene Erfahrungen, die nicht unbedingt auf Deine Anlage übertragbar sind:

Erfahrungsgemäß benötigt man diese Bodentemperaturregelung nur in Räumen mit Barfußbenutzung und Fliesenbelag, also bei mir nur im Elternbad.

In den Wohnbereichen hatte ich in der Übergangszeit, obwohl ich gerne barfuß laufe, nie den Eindruck, der Boden wäre zu kalt.

Gaston
14.08.04, 12:43
Original geschrieben von thokes

A) Wrude schon beantwortet

B) Zuallerst einmal zum Thema Festzeiten. Da es, wie Matthias schon geschrieben hat nicht mit dem TS2plus aleine funktioniert bräuchtest Du also x Schaltuhrkanäle was auch nicht unbeding billig ist. Wenn Du allerdings geplant hast nur mit einem Zeitkanal zu arbeiten dann wäre wohl die LTF Variante mit einem einzenen Thermostat sinnvoller da zumindest geregelt wird.

Der Fehler in deinem Gedankenzug mit einer einzelnen Steuerung für alle Räume folgende. Temperatur ist sozusgen potentielle Energie. Sie entsteht wenn durch einen Wärmestau, das heisst es fliesst mehr Wärme in den Raum hinein als wieder daraus heraus fliessen kann. Dies gilt auch für den Estrich selbst, allerdings ist dessen Wärmeabfluss auch wieder vom Wärmeabfluss und der Temperatur des Raumes abhängig. Da im Sommer die aussentemperaturen und somit auch die Innentemperaturen höher sein werden als die des Fussbodens kann dieser (theoretisch) keine Energie abgeben sondern nimmt noch welche auf. Deshalb ist der Boden auch ohne FBH im sommer eigentlich warm, der Grund wieso du Ihn als kalt empfinden könntest ist die bessere Leitfähigkeit des Fussbodens gegenüber der Luft, der somit dem Körper mehr Wärme (sprich Energie) entzieht. Ausserdem, wäre der Boden wirklich (aus welchen Gründen auch immer) kälter dann darfst Du nicht vergessen dass auch wenn du die FBH auf einer Temperatur fährst die unter der Raumtemperatur liegt, dies den Raum passiv aufheizt ! Der Grund ist dass die zufuhr von Energie in Bereich des Fussbodens den Energieverlust reduziert und somit weniger Energie (sprich Temperatur) abgebaut werden kann.

Aus diesen Gründen glaube ich nich dass Du damit im Sommer glücklich wirst. Da allerdings mit der Zeit lösung zumindest Testweise ein Zimmer gefahren werden kann, kannst Dus natürlich gümstig Testen.

Grüsse,
Gaston

thokes
14.08.04, 14:21
Hallo Matthias, Hallo Gaston,

habe Euere Beiträge aufmerksam gelesen und Ihr habt mich auf gedankliche Fehler, die ich fast schon vermutet habe, aufmerksam gemacht. Schon mal vielen Dank!

zu A) Welche Hardware bräuchte ich denn genau, um feste Schaltzeiten zu realisieren? Gaston, Du hast "Schaltuhrkanäle" geschrieben - welches Produkt könnte sich z.B. dazu eignen? Mittelfristig werde ich mir auch einen HS (oder ähnliches) zulegen, damit müßte es doch eigentlich auch gehen, oder? Die Frage, ob es aus sicherheitstechnischen Gründen Sinn macht, die Heizungssteuerung komplett über EIB zu realisieren, müßte dann wohl auch nochmal angesprochen werden.

zu B) Inwieweit mir die Frage "Sommer - kühler Fußboden" überhaupt Probleme bereitet, weiß ich nicht, da ich erstens noch nie in einem Haus mit FBH gelebt habe und zweitens - was den Komfort angeht - nicht verwöhnt bin, wenn ihr versteht, was ich meine. Mein Heizungsbauer hat nur diese Frage aufgeworfen, ich selbst wäre darauf wahrscheinlich gar nicht gekommen.
Deinen Einwand mit der 'passiven Aufheizung' habe ich verstanden, Gaston; inwieweit dieser Mehreintrag in der Praxis jedoch auffällt, bleibt wohl fraglich.

- @ Matthias: Hast Du eine solche Bodentemperierung im Elternbad realisiert - und wie?

- Wenn ich z.B. im Bad die LTF-Variante wähle, was bräuchte ich denn zusätzlich zum Ts2+ und dem LTF noch (zum Abschätzen der zusätzlichen Kosten)?

- Über die Anwendung von elektromechanischen Stellantrieben für die FBH wurde auch noch nicht gesprochen; so wäre doch denkbar, daß im Sommer z.B. die Ventile nur leicht geöffnet wären (wieweit genau, müßte halt in der Praxis erprobt werden). Die Kosten allerdings für einen solchen Antrieb sind änlich happig wie für einen LTF! Der Vorteil hierbei wäre allerdings, daß man dies auch einfach nachrüsten könnte, wenn man nach Bezug des Hauses merkt, daß die Ausgangsproblematik einen stört!

Ich weiß, ich habe viel geschrieben, aber das Problem ist halt nicht so einfach anzugehen.

Schöne Grüße, thokes.

Matthias Schmidt
14.08.04, 15:08
Hallo thokes,

wie ich es realisiert habe, findest Du unter

http://www.eib-home.de/software/smarthouse213_konnex_award_2004.zip

Zu Deinen Fragen noch ergänzend:

Um den Fußboden im bad auch bei Sommerabschaltung meiner Therme definiert zu erwärmen, brauche ich folgendes:

1. LTF zur Messung der Bodentemperatur
Der LTF kann selbst als Stetigregler arbeiten, streng genommen braucht man den TS2+ in dem Fall garncht. Allerdings lässt sich über den die Solltemperatur einstellen und er würde auch die Umschaltung der Betriebsart über die eingebaute Schaltuhr erledigen. Bei mir macht das der HS

2. Einen Stellantrieb/temperaturbegrenzer
Bei mir hängt der FB-Kreis im OG am normalen HK-Kreis und braucht deshalb einen Begrenzer. Das ist die Unibox Vario von Oventrop, die zusätzlich noch ein ventil für einen Stellantrieb hat.

3. FM446 von Buderus
Die Wärmeanforderung des Reglers muss natürlich von der Therme/Heizung umgesetzt werden. Ohne EIB-Beeinflussung kann man ine Therme nicht ohne weiteres aus der Sommerabschaltunng erwecken (geht vielleicht über Kontakte an der Steuerung, ist mir aber nicht bekannt).

Prizipiell:
Thermische Antriebe können genau wie motorische beispielsweise fix auf 30% Öffnung gefahren werden. Das regelt der Heizungsaktor, bei mir N605 von Siemens dann so, dass er das Ventil in einer bestimmten Zeit für 3/10 der Zeit öffnet und 7/10 der zeit geschlossen hält. Im Mittel gibt das dann eben 30% Öffnung.

Zu A
Die Schaltzeiten kann man im TS2+ hinterlegen. Für das oben angesprochene Takten bräuchte man einen "Blinker", im HS ist das ein Taktgenerator.

Bevor Du für teures Geld irgendwelche Schaltuhren, Funktionsbausteine etc. kaufst, plane lieber den Einsatz eines HS oder ähnlichen Gerätes gleich am Anfang ein, da hast Du einfach mehr Funktionalität.

Die komplette Steuerung der Therme über HS o.ä. ist aus verschiedenen Gründen nicht sinnvoll bzw. auch nicht möglich. Du meinst sicher die komplette Einzelraumregelung mit Tag-/Nachtumschaltung, Heizprofilen für einzelne Räume, Komfortschaltungen Fußboden oder Handtuchheizkörper, Betriebsartenumschltung der Heizkreise, präsenzabhängige Steuerung von Zirkulation und Warmwassererzeugung. Das lässt sich mit einem solchen Gerät sehr gut erledigen.