PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : NV-Halogenlampen dimmen



Alexander Eckstein
14.09.01, 11:41
Hallo,

im 1.Stock unseres EFH soll die komplette Raumbeleuchtung mit NV-Halogenstrahlern realisiert werden. Dazu möchte ich mit einem „dicken“ Trafo alle Lampen versorgen und die Dimmer für die einzelnen Räume auf der Sekundärseite (12V) wirken lassen. Wenn alle Lampen aus sind soll mit einem zusätzlichen Schaltkanal der Trafo vom Netz getrennt werden. Gibt es NV-EIB-Dimmer?
Alternativ könnte man Dimmaktoren mit 0-10V Ausgang einsetzen und sich den 12V Leistungsteil selberbauen. Welche Aktoren sind empfehlenswert? Ziel ist es eine preiswertere Lösung als die konventionellen 230V Leistungsdimmer zu finden.

Besten Dank im Voraus
Gruß Alexander

Meudenbach
15.09.01, 15:47
Hallo Alexander,

nimm´s mir bitte nicht übel, aber Du solltest Dir mal Gedanken über gewisse Grundlagen machen.

1. Sammeltrafos sind äußerst unvorteilhaft.

Ein Trafo gibt seine Nennspannung nur bei seiner Nennleistung
ab. D.h. wird der Trafo nicht bei Nennleistung betrieben steigt die
sekundäre Spannung. Bei einem Anstieg von nur 10% der Spannung reduzierst Du die Lebensdauer der Leuchtmittel um die Hälfte. Du musst also permanent darauf achten, dass jede defekte Leuchte sofort getauscht wird. Sollte der Trafo sterben, (Feinsicherung etc.) fällt Deine gesamte Beleuchtung aus.

2. Der Strom

Gehen wir einmal davon aus, dass Du in Deinem OG eine Lichtleistung von 500W benötigst. Bei 12V bedeutet dies einen Stromfluss von (I=P/U) ca. 42A, damit kannst Du schweißen. Der benötigte Leitungsquerschnitt wäre 16qmm (da ist dann noch die Leitungslänge zu beachten). Man kann natürlich über eine sog. Sicherungsbox die einzelnen Zuleitungen zu den Räumen splitten aber auch dann musst Du aufgrund des zu beachtenden Spannungsfall, verursacht durch die Leitungslänge (sonst wirst Du Deine Leuchten nie hell bekommen), mit einer entsprechenden Zuleitung versorgen. Bei bspw. 120W = 6x 20W Leuchtmittel und einer Länge von 15m bedeutet dies ein Stromfluss von 10A (Dies müsste im übrigen dann auch der Dimmer oder Deine selbstgebaute Leistungsstufe leisten). Der Spannungsfall würde bei einer NYM 3x1.5qmm² Leitung ca. 3,5V betragen. Also würde Deine Leuchte mit max. 8,5V versorgt werden. Du müsstest also mindestens eine 4qmm² Leitung einsetzen um annähernd unter 10% Verlustspannung zu bleiben (akzeptabel bei NV-Leuchten). Um in der geltenden Norm zu bleiben wäre der optimale Querschnitt 10qmm² (0,5% Verlustspannung) und die Schraub mal in die Anschlussklemme der Leuchten. :rolleyes:


:D Wie Du siehst, hat man sich schon Gedanken darüber gemacht, warum wir ein 230V/400V Netz betreiben.

Es gibt aber in der Tat eine günstigere Alternative zu den "teueren" Dimmaktoren. Es gibt aus der Bühnentechnik Dimmer mit 0-10V Steuereingang. Diese Dimmer Leisten bis zu 750VA/1000W. Der Preis liegt bei ca. 120-180,- DM je Kanal und kann mit bspw. Analogaktoren (Gira) angesteuert werden. Diese Geräte sind allerdings nicht für den Einbau in UP-Dosen geeignet sondern große schwarze Kisten oder 19" Einschübe.

Im übrigen:

Viele Wohnungsbrände deren Ursache auf die Elektroinstallation zurückzuführen sind, basieren auf Experimente mit NV- Beleuchtungen. Die Problematik mit dem Umgang dieser Technik ist dem Laien nicht bekannt und wird meines Erachtens, dank der vielen Baumärkte, viel zu sehr verharmlost.

MfG

Mike