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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Reihenfolge beim Programmieren



mhanft
04.09.01, 08:44
Hallo,

nachdem ich bisher nur "Trockenübungen" (mit der ETS2-Projektierung) machen konnte, würde mich mal das Vorgehen beim tatsächlichen Programmieren interessieren: Bei der "Inbetriebnahme" stehen in der ETS2 ja alle noch zu programmierenden Geräte in einer Liste (bzw. ich kann sie darin aufnehmen, rauslöschen und die Reihenfolge ändern). Spricht etwas dagegen, bei der Erstinbetriebnahme die physikalische Adresse und die Applikation gleichzeitig zu programmieren (was die ETS2 ja wohl vorsieht)?

Und: Nachdem man ja "Rückfrage vor jedem Gerät" ankreuzen kann (oder auch nicht): Kann ich wohl (wenn das *nicht* angekreuzt ist) *erst* das Programmieren in der ETS2 starten (für *alle* Geräte) und *dann* rumlaufen und einfach der (richtigen :-) Reihenfolge nach die Programmiertaster bei den einzelnen Geräten drücken, ohne nach jedem Gerät zum Programmier-PC zurücklatschen zu müssen? Ich hatte nämlich bisher immer angenommen, ich müßte (einzeln bei jedem Gerät) *zuerst* den Programmiertaster drücken und *dann* bei der ETS2 auf "Start" drücken (was natürlich die Wegstrecke enorm verlängert :-).

Wie geht man da am sinnvollsten vor?

Besten Dank schon mal im Voraus.

Gruß Matthias.

Dirk Beyer
04.09.01, 09:53
Hi mhanft,

schnelligkeit ist nunmal bares geld... Ich gehe daher am liebsten folgendermaßen vor:

REG - Geräte soll der Instrallateur in der UV montieren und möglichst das vollständige EIB - Netz installieren. Gleichzeitig werden die u.P. - Geräte bei mir im Büro an einer "Minianlage" provisorisch angeschlossen und programmiert. Das wird aus Weg- und Mouseklick - Gründen wie Du es schon erkannt hast ohne Rückfrage etc. gemacht.

Da mir im Büro die Reihenfolge egal ist, kann man auch direkt in der Topologie- oder Geräteansicht mehrere Teilnehmer markieren und dann programmieren. (Man erspart sich das sortieren etc.)Danach werden die Geräte und Verpackungen für den Monteur beschriftet zur Baustelle geliefert.


Nach der Montage werden die REG - Geräte in der realen Anlage programmiert und die Funktion getestet. Durch diese Vorgehensweise erspart man sich das Aus- und Einpacken sowie provisorische Anschließen der REG - Geräte und kann gleichzeitig auf der Baustelle testen, ob die Topologie stimmt. Es ist sinnvoll, von der obersten Hierarchie die untergeordneten Linien zu programmieren, weil dann Installationsfehler auffallen. Meist ist dies der Grund, wenn der Download "über Linienkoppler" in der realen Anlage nicht funktioniert.

Es spricht übrigens nichts dagegen Adresse & Applikation zusammen zu laden. Ich mache es immer davon abhängig, wie viel Zeit ich habe und wie groß die Anlage ist. Bei größeren Projekten bevorzuge ich den Applikationsdownload auf der Baustelle weil ich währenddessen mögliche Installationsfehler prüfen kann oder anderen sinnvollen Aufgaben nachgehen kann.


Ich hoffe das hilft und meine, Du solltest am besten durch ausprobieren Deinen besten Weg - auch in Zusammenarbeit mit dem Monteur - finden.

Dirk Beyer

mhanft
04.09.01, 10:26
Ooops, das war ja nun ne Turbo-Antwort... :-)

Original geschrieben von Dirk Beyer
REG - Geräte soll der Instrallateur in der UV montieren und möglichst das vollständige EIB - Netz installieren. Gleichzeitig werden die u.P. - Geräte bei mir im Büro an einer "Minianlage" provisorisch angeschlossen und programmiert. Das wird aus Weg- und Mouseklick - Gründen wie Du es schon erkannt hast ohne Rückfrage etc. gemacht.

Da mir im Büro die Reihenfolge egal ist, kann man auch direkt in der Topologie- oder Geräteansicht mehrere Teilnehmer markieren und dann programmieren. (Man erspart sich das sortieren etc.)Danach werden die Geräte und Verpackungen für den Monteur beschriftet zur Baustelle geliefert.

Dieses "Vorprogrammieren" auf meinem "Schreibtisch" hab ich mir auch schon überlegt, aber klappt sowas denn wirklich, daß der Monteur nachher die richtigen UP-Geräte in die richtigen Dosen einbaut? Ich hab da so meine Zweifel... denn wenn der *das* vermasselt, hab ich hinterher das Chaos hoch drei. Daher wollte ich lieber erst mal die "jungfräulichen" Teile komplett einbauen lassen und lieber erst nachher durchs Haus marschieren... mir ist eben nur nicht klar, ob ich dann nach jedem UP-Gerät-Programmiertaster-Drücken erst wieder zu meinem Rechner zurückkehren muß oder nicht.

Gruß Matthias.

PS: Kann man eigentlich Busankoppler auch ohne aufgestecktes Anwendungsmodul programmieren?

Dirk Beyer
04.09.01, 10:46
Hi Mathias,

nein, Du mußt nicht zum Rechner zurückkehren.

Ich persönlich kontrolliere aber ganz gern mal zwischendurch, ob alles noch OK ist. Wenn das Deine erste Anlage ist und die Wege überschaubar sind, ist es siche so OK wie Du davor bist.

Ich habe die Erfahrung gemacht daß der Monteur nicht zu unterschätzen ist. Wenn Du die Anlage ordentlich geplant hast, existiert doch eine Zeichnung mit eingetragenen Geräten und phys. Adressen, damit der Monteur das richtig montiert... Doku ist alles!

Vor allem wenn Du z.B. Tasterschnitstellen hast mußt Du ja erst mal demontieren und wieder montieren!

Ich beschrifte auch die Verpackungen, damit es auf der Baustelle schneller geht.

Du kannst die phys. Adr. immer ohne Anwendungsmodul vergeben. Das klappt auch mit den Applikationen der meisten Geräte (nicht alle!!!!)

Gruß

Dirk Beyer

mhanft
04.09.01, 14:46
Naja, daß ich dem Monteur 24 Stunden täglich auf die Finger sehe, ist eh klar :-) Wobei das mit den Tastern nicht so das Problem wäre - ich habe meistens Gira-Taster-Busankoppler, da werden nur noch die Plastikwippen aufgesteckt (und der Rahmen), da entfällt das Anwendungsmodul dann eh (bzw. ist halt gleich mit integriert).

Ja, ich könnte die physikalischen Adressen natürlich auch auf die Busankoppler und ihre Kartons schreiben und die im Plan einzeichnen, dann sollte vielleicht nichts schiefgehen... ich fürchte nur, daß ich u.U. dies und jenes noch kurzfristig vor Ort ändern muß, dann würden sich u.U. auch die Adressen ändern... am meisten habe ich momentan Angst vorm Stromverbrauch:

Ich habe derzeit ca. 61 Geräte projektiert (wenn der Brennwertkessel noch dazukommt, werdens 63), und die ETS2 meint (in der Linientopologie/"Busstrom prüfen"), daß diese 62 Geräte 313mA brauchen und daß daher mein 320mA-Netzteil ausreicht. Das würde aber heißen, daß ein Gerät nur 5mA brauchen dürfte, aber ein Entwickler von Insta hat schon gejammert, daß die Enduser heutzutage so viele Lampen und LEDs auf den Anwendungsmodulen wollten, daß unter 10mA pro Gerät schon fast nix mehr zu machen ist. Das wäre im Prinzip nicht so schlimm, weil mein Gira-Netzteil eh 640mA kann, aber anscheinend 2 x 320mA auf zwei Ausgängen für zwei Linien (wobei man für die zweite Linie noch ne Drossel und - natürlich - einen Linienkoppler oder wenigstens -verstärker braucht). Oder kriegt man die 640mA aus dem einen Ausgang auch raus, wenn man den zweiten nicht beschaltet? Das Datenblatt schweigt sich diesbezüglich leider aus...

Jedenfalls fürchte ich, daß ich bei der Inbetriebnahme mehrere "blaue Wunder" erleben werde, die furchtbare Umkonfigurationen nach sich ziehen werden... :-(

Gruß Matthias.

a hafner
04.09.01, 22:41
Hallo Matthias,


Bei der Programmierung der Busamkoppler mit Anwendungsmodul must Du nur dann beim Laden der Applikation die Anwendung stecken, wenn du eine Anwendung mit Kontroller hast wie z.B. einen 32 Kanal IR-Empfänger, die Triton-Taster oder die "Komfort-"/"mit Controller-" Taster der Instagruppe. Bei diesen Geräten dient der die BCU1 "nur" als Ankopplung und die "Intelligenz" wird in die Anwendung ausgelagert.
Bei Anwendungen die auf der BCU2 stecken ist die Intelligenz im Busankoppler so das Du die Anwendung nachher Stecken und auch jederzeit ohne Neuprogrammierung tauschen(andere Farbe) oder auswechseln (randaliert) kannst.

Übrigens, keine Sorge wenn Du die 640er Spannungsversorgung (550,-) von Siemens hast (die bauen die nämlich, alle anderen kaufen sie dort und pappen Ihren Aufkleber drauf) kannst du getrost 63 Geräte betreiben.
Es laufen Anlagen wo bis zu 80 Gräte an einer 640er hängen ...auch wenn das nicht der EIB-Spezifikation entspricht.
Für eine saubere 2 Linienlösung brauchst du dann natürlich die Drossel (82,-) und eine 2. Datenschiene (je 15,-) und einen 4-fach Datenschienenverbinder (58,-) mit dem 2-fach Verbinder (38,-) für die 1. Linie bist du dann bei 758,-........ bei unserer 2x320 REG-K sinds nur 598,- und Platz sparst du ausserdem ;-).

Gruß

Alexander

mhanft
05.09.01, 08:26
Ja, ich hab u.a. auch zwei "6fach Tastsensoren 2 mit integriertem Controller" von Gira/Insta vorgesehen - da lade ich also erst mal die physikalische Adresse in den Busankoppler, stecke dann den Tastsensor drauf und lade dann das Anwendungsprogramm - richtig?

Was mich von einer zweiten Linie hauptsächlich abschreckt, ist vor allem der Preis eines Linienkopplers (571 DM, plus Drossel 82,20 DM, plus die von Dir aufgeführen Verbinder etc.). Daß auf einer Linie auch mehr als 64 Geräte gehen, hat mir der Gira-Vertriebsmensch schon erzählt (allerdings hat er nur von so 65-66 geredet, 80 ist schon etwas extrem :-).

Was mich halt bei der Spannungsversorgung irritiert hat, war, ob jeder der beiden Ausgänge nur mit 320mA belastbar ist oder ob man an einem auch 640mA rauskriegt, wenn man den anderen offen läßt. Im Katalog steht hierzu nicht sehr viel:


Die Spannungsversorgung mit integrierter Drossel dient zur Erzeu-
gung der Systemspannung für eine bzw. zwei Buslinien. Der Anschluss
der zweiten Linie erfolgt über den Verbinder 4fach. Diese Linie muss
über eine eigene Drossel entkoppelt werden.
Zustandsanzeige über LED:
rote LED:Kurzschluss oder Überlast,
grüne LED:Betriebsanzeige,
rote LED:Reset.
Nennspannung primär:230 V AC +10 %,-15 %/50...60 Hz
Nennspannung sek.:SELV 29 V DC ±1 V
Nennstrom sek.:640 mA,kurzschlussfest
Kurzschlussstrom sek.:=1,2 A
Pufferzeit:>200 ms
Anschlüsse:Primärseite schraubenlose Steckklemme
0,5 -2,5 mm ²,
Schutzleiter immer anschließen
Ausgang 1,Druckkontaktgabe durch
Aufschnappen auf Hut- und Datenschiene
Ausgang 2,Anschluss-und Abzweig-
klemme 0595 00
Schutzart:IP 20
Abmessungen:REG Gerät mit 7 TE

Heißt das nun tatsächlich, ich lasse den Ausgang 2 leer und kriege am Ausgang 1 die vollen 640mA raus?! Dann wäre ja alles paletti... (aber warum sagt dann meine ETS2, daß da nur 320mA rauskommen?!)

Gruß Matthias.

Dieter Koch
05.09.01, 10:03
Hallo Matthias

1. Die 640mA Spannungsversorgung gibt ihre volle Leistung auch auf einer Linie raus. Man hat wohl in den Urzeiten daran geglaubt mit einer SV zwei Linien zu betreiben (Kostengründe). Bei allen Anlagen, die ich bis jetzt betreut habe, ist dieses mit der zeiten Drossel nur einmal gefordert worden.
Außerdem haben die BCU 2 Geräte einen Nennstrom von 7mA.

2. Wenn Du Deine Topologie geöffnet hast und z.B. in einer Linie die Geräte nach Produkt sortiert hast stehen die Physikalischen Adressen in einer undefinierten Reihenfolge.
Solltest Du nun die Geräte programmieren wollen, so nimmt die ETS immer die kleinste phys.Adr. zuerst.

Noch ein kleiner Tip:
Wenn Du z.B. aus einem 1-fach Taster einen 2-fach Taster machen willst und nur das Applikationsmodul wechseln musst, fehlt die bei der Programmierung der Haken bei der Phys. Adr.
Dadurch fehlt auch die Registerkarte "Applikation". Abhilfe schafft eine Änderung in der Datei "comtest.ini" im ETS-Verzeichnis. Wechsle in der Zeile "Downloadmode" die 1 in 0. schon ist die Karte Applikation programmieren immer sichtbar. Wenn die ETS eine Applikation laden kann. fügt sie automatisch den Haken bei der Adr hinzu.

Gruß
Dieter


PS: Lt GIRA bei uns auf einer Messe, müssen die Anwendungsmodule mit Co-Prozessor "nicht" stecken. Das einzige Gerät,das ich kenne, bei der das Stecken notwendig ist. ist das Info-Display.

mhanft
05.09.01, 10:25
Original geschrieben von Dieter Koch
1. Die 640mA Spannungsversorgung gibt ihre volle Leistung auch auf einer Linie raus.

Das ist der Satz, auf den ich in der ganzen Diskussion gewartet habe :-)

Vielen herzlichen Dank, jetzt kann ich wieder beruhigter schlafen :-)

Gruß Matthias.