PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : LED-Technik statt Halogen



OStein
24.01.04, 18:18
Hallo Lichtexperten,

bin gerade bei der Planung einiger Deckenspots (Ortsbetondecke) und frage mich, ob ich mir das Leben mit LED-Einbauspots statt Halogen nicht ein bisschen einfacher machen kann und evtl. sogar den Dimmtrafo einsparen. Die Idee: An die 1-10V-Schnittstelle des Dimmaktors direkt die LEDs hängen... die brauchen doch fast gar keinen Strom, da müsste das 1-10V-Signal doch für 5-10 LEDs reichen, oder? Evtl. limitiert auf 5V oder so...
Hat hier jemand sowas schonmal gemacht? Würde mich sehr interessieren...
Auch für Hinweise zu LED-Spot-Anbietern wäre ich dankbar...

Gruss,
Oliver

Matthias Schmidt
24.01.04, 18:49
Hab selber einige LED-Spots zu Hause. Damit das einigermaßen hell ist, sind 24 V und entsprechende Vorschaltgeräte nötig. Schau mal bei www.nobile.de

bytefactory
24.01.04, 20:05
Original geschrieben von OStein
Hallo Lichtexperten,

bin gerade bei der Planung einiger Deckenspots (Ortsbetondecke) und frage mich, ob ich mir das Leben mit LED-Einbauspots statt Halogen nicht ein bisschen einfacher machen kann und evtl. sogar den Dimmtrafo einsparen. Die Idee: An die 1-10V-Schnittstelle des Dimmaktors direkt die LEDs hängen... die brauchen doch fast gar keinen Strom, da müsste das 1-10V-Signal doch für 5-10 LEDs reichen, oder? Evtl. limitiert auf 5V oder so...
Hat hier jemand sowas schonmal gemacht? Würde mich sehr interessieren...
Auch für Hinweise zu LED-Spot-Anbietern wäre ich dankbar...

Gruss,
Oliver hallo oliver,

ich hatte mal bei conrad die hochvolt LED lampen gekauft (gedacht als ersatz für meinen dreierspot über dem schreibtisch). bei einem preis von 30€ pro led leuchte war die lichtausbeute ein glatter witz. vergleichbar mit einer 5 W birne ... meiner meinung nach ist die led technik noch nicht so weit, das man damit was sinnvolles anfangen kann ...

ich bin nicht böse, wenn mich jemand von gegenteil überzeugen kann, da ich die idee an sich gut finde ... vielleicht hatte ich nur die falschen lampen ...

ciao
tilo

Matthias Schmidt
24.01.04, 20:16
Ich sehe die LED-Technik auch mehr bei Effektlicht oder z.B. als Treppenbegleitlicht. Ideal auch da, wo häufig geschaltet wird und Austausch schwierig ist. Auch für Farbeffekte ist LED prima.

Meiner Frau habe ich eine Stehleuchte mit 50 LEDs gebaut, als Beleuchtung zum Stricken. Das hat den Vorteil, dass die Leuchte nicht warm wird.

In der Küche sorgen blaue LED-Streifen in den Glasoberschränken dafür, dass die Hausfrau glücklich ist (blaues Licht, denkt an die VW-Werbung).

Weiße LED-Zeilen beleuchten nachts das Bad.

Über meinem Schreibtisch hängen 90 LEDs (insges. 7,5 W, 100000 h Betriebsdauer!) als Arbeitslicht. Die Lichtausbeute kann man mit Halogen oder Leuchtstoff nicht vergleichen. Dafür kann man im Sommer bei Licht und offener Tür arbeiten, da das Licht der LED keinen IR und UV-Anteil hat und somit keine Viecher anlockt.

OStein
24.01.04, 20:46
Hm, ich dachte eigentlich mehr an diese superhellen weissen LED's, wie man sie z.B. in diesen Mini-Taschenlampen findet. 1.5V Betriebsspannung, einige mA Strom und man hat die Helligkeit einer 60W-Birne ...

Was ich da bei nobile.de gesehen habe, sind ja eher stinknormale SMD-LED's in RGB-Anordnung für 200 Euro pro Spot (gegenüber 20 oder weniger für nen Halogen-Spot), also keine wirkliche Konkurrenz...

Aber vielleicht verlange ich da wirklich zuviel von der Industrie ;-)

Gruss,
Oliver

Matthias Schmidt
24.01.04, 20:57
Da irrst Du. Die LEDs bei Nobile sind die aus den Taschenlampen - high brightness led. Deswegen auch der Preis. Aber mit der Lichtausbeute einer 60 W-Leuchte, das kannst Du vergessen.

OStein
24.01.04, 22:23
Echt, und dann sind die Dinger nicht so hell wie Halogenlampen? Hätt ich nie gedacht... danke für die Aufklärung!!

Gruss,
Oliver

Matthias Schmidt
24.01.04, 22:37
Die sind schon mächtig hell, da kann man nicht reinschauen, so stark blendet das. Aber die Lichtausbeute ist trotzdem nicht berauschend. Es sind halt nur einzelne helle Punkte.

Alternativen sind Luxeon-LED. Das sind LED Hochleistungsstrahler, sehr hell, brauchen Kühlkörper. Nicht wirklich billig, habe sie selber noch nicht eingesetzt.

Dieter Koch
25.01.04, 13:22
Hallo Oliver


Original geschrieben von OStein

Die Idee: An die 1-10V-Schnittstelle des Dimmaktors direkt die LEDs hängen... die brauchen doch fast gar keinen Strom, da müsste das 1-10V-Signal doch für 5-10 LEDs reichen, oder? Evtl. limitiert auf 5V oder so...


hier liegt ein Denkfehler deinerseits vor, und es wundert mich, daß das noch kein anderer geschrieben hat.
Bei der Dimmung mit den Steuereinheiten 1-10V kommt die Spannung nicht aus dem Dimmaktor. Das denken zwar viele, ist aber nicht so.
Die Vorschaltgeräte geben an ihren Ausgängen eine Spannung von 10V aus. Die Steuereinheit hat eine Art Potentiometer eingebaut, das die Spannung im Bereich von 1-10V runterregelt.
Bei der Dimensionierung der Steuereinheiten ist auch der 1-10V Steuereingang zu berücksichtigen. Selbst, wenn der 16A-Schaltkontakt die gewünschte Last händeln kann, so ist es möglich, daß der 1-10V Eigang das nicht schafft.
Auf dem Markt befinden sich Steuereinheiten, die 50 mA -100mA Eingangsstrom verkraften. Hat man nun Leuchten, deren Vorschaltgeräte unvorteilfafte 4mA ausgeben, so darf man nur max. 12 Leuchten mit einem Kanal 1-10V dimmen, selbst wenn die Last am Schaltausgang noch lange nicht erreicht ist. Hat man dagegen EVGs, die nur 1mA ausgeben, so ergibt sich eine wesentliche größere Menge an anzuschließenden Leuchten. Hier wird wahrscheinlich der Laststrom das Maximum festlegen.

Bei meinen Kunden erlebe ich immer wieder die gleichen Fehler:
In ein Decke sind ein Haufen von dimmbaren Leuchten mit EVG eingebaut. Nun kommt der Tag der Inbetriebnahme und nichts funzt.
Das wird eine Softwareproblem sein, kommt meistens von den Elektrikern. Irrtum: Bei mindesten einer Leuchte ist die Polarität der 1-10V Leitung vertauscht. Jetzt läßt sich nichts dimmen, und die Leuchten sind in einer undefinierten Zwischenstellung. Abhilfe schafft dagegen nur, daß systematisch der/die Dreher gesucht werden. Da die Steuereinheiten fast alle einen Handschaltmöglichkeit besitzen, kann der Monteur selbst testen, ob er alles richtig gemacht hat. Er schaltet die Lastseite mit der Hand ein und klemmt die Steuerleitung an der Steuereinheit ab. Jetzt muß die Beleuchtung auf maximale Helligkeit springen. Werden die beiden Steuerleitungen nun mit der Hand kurzgeschlossen, so dimmt die Beleuchtung in den minimalen Zustand. Wenn der Monteur nun die Leitungen nach der Fehlerbehebung wieder richtig an die Steuereinheit anschließt (+ an + und - an -), steht einer erfolgreichen Inbetriebnahme nichts mehr im Weg. Sollte die Beleuchtung nämlich jetzt in einer Zwischendimmpostion stehen, so liegt das an der Steuereinheit, die ja in einem undefinierten Zustand ausgeliefert wurde.

Die Erfahrung zeigt aber auch, daß der Monteur bei der nächsten Installation besser aufpasst und die o.a. Probe öfters mal ausführt. Dann spart er sich das Suchen, wenn es auf das Ende zugeht.

Aus diesen Problemen heraus sehe ich auch für die Zukunft eher die DALI-Technik als besser geeignet, den die Steuerleitungen sind wie beim DSI verpolungssicher, und es ergeben sich noch weitere felxiblere Möglichkeiten.


Gruß aus Lehrte

Dieter

OStein
25.01.04, 14:53
Hallo Dieter,

vielen Dank auch hier für Deinen Beitrag!
Das erklärt auch, warum ich an meinem 1-10V-Aktor nie ne Spannung messen konnte ;-)

Aber mal eine extra Spannungsversorgung vorausgesetzt, wäre es doch immer noch möglich, da ausser einem 1-10V-Dimmer auch andere Dinge mit zu regeln (LED's, Potis, etc.), oder?

Gruss,
Oliver

Matthias Schmidt
25.01.04, 15:11
LED-Konverter für 1-10 V findest Du übrigens auch hier, die habe ich schon verwendet.

http://www.tridonic.at/medien/Cat0304/Katalog_LED_d.pdf

OStein
25.01.04, 23:46
Hallo Matthias,

verkaufen die auch direkt, oder kriege ich die Teile über den Grosshandel? Was kostet so ein 1-10V-dimmbarer Controller so ungefähr?

Gruss,
Oliver