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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Verständnisfrage zur Programmierung von BA und Busendgerät



laptop24
29.10.10, 22:59
Hallo,

ich probiere gerade erstmalig mit einem kleinen EIB-Bus rum. Hierbei bin ich auf ein Problem gestossen, bei dem ich einfach nicht weiterkomme.

Mein EIB enthält nur 4 Geräte:

- Stromversorgung 640mA von ABB
- EIB USB Schnittstelle (EIBWeiche)
- 2fach Jalousie-Aktor von ABB
- Busankoppler von Siemens mit 1fach Tastsensor von Gira über AST

Mein Problem ist der Tastsensor.

Der Busankoppler - ein Siemens UP 110/03 5WG1 110-2AB03 - ist an den EIB angeschlossen. In die ETS3 habe ich die Datei "bcu.vd3" von der Siemens Automation Webseite importiert.

Die physikalische Adresse konnte ich programmieren. Die ETS3 wollte, dass ich den Programmiertaster drücke; hab ich gemacht; Adresse ist programmiert. Soweit ok.

Nun habe ich mich gewundert, warum das Gerät keine Kommunikationsobjekte in der ETS3 anzeigt und es auch sonst nicht parametrisierbar ist. Also hab ich nochmal die Anleitung gelesen und festgestellt, dass der Tastsensor eine eigene Applikation mitbringt. Soweit ok.

Der Taster ist ein "Tastsensor 1-fach 0881 xx, 0551 xx" von Gira. Von der Gira Webseite habe ich mir also eine Datei (xxxxxx.vd1 - Nummer hab ich nicht mehr im Kopf) geladen und im ETS3 importiert. Dort habe ich mir die Applikation für den Jalousie Taster ausgewählt. Dort erscheinen auch wie erwartet die Kommunikationsobjekte. Soweit ok.

Jetzt beginnt mein Verständnisproblem.

Dem Tastsensor kann ich im ETS eine eigene physikalische Adresse zuweisen. Aber warum? Ich dachte, dass die phys. Adresse des Tasters die phys. Adresse des Busankopplers ist, da der Taster ja nur ein Busendgerät ist.

Testweise habe ich also mal eine phys. Adresse in der ETS eingestellt und wollte diese programmieren. Die ETS fordert mich auch sogleich auf, den Programmiertaster zu drücken. Aber der Taster hat keine Programmiertaster.

Mein Verständnis der Sache ist:

- man schliesse einen Busankoppler an den EIB an und gebe ihm eine phys. Adresse
- man schliesse den Taster (Busendgerät) an den Busankoppler über die Anwenderschnittstelle (AST) an (einfach aufstecken)
- man lade die Applikation für den Taster (!) in den Busankoppler (!)
- der Taster hat keine eigene phys. Adresse auf dem EIB, sondern wird über die phys. Adresse des Busankopplers im EIB sichtbar

WENN das so ist, wieso kann ich dem Gerät (Taster) im ETS dann eine PA zuordnen?

Mir stellt sich jetzt die Frage, ob ich möglicherweise eine falsche Applikation geladen habe? Sollte es vielleicht eine Applikation geben, die man nicht als eigenständiges Gerät ins ETS-Projekt übernimmt, sondern die evtl. einem anderen Gerät (Busankoppler) zusätzlich "übergestülpt" wird?

Kann mir jemand mal beschreiben (oder einen Hinweis auf Lesestoff oder Tutorials geben), wie ein Lichtschalter - bestehend aus Busankoppler und Busendgerät per AST - inbetrieb genommen wird? Also wie geht die Projektierung, laden der Applikation, Programmierung, etc. vonstatten?

Ich danke schonmal im Voraus.

Mit freundlichen Grüßen,
Lars

EIB-Freak
30.10.10, 08:39
Auch wenn die Forensuche dutzende Beiträge und somit Antworten geliefert hätte, fasse ich das mal kurz zusammen ;)

1) EIB heisst seit einigen Jahren offiziell KNX und dieser Standard wurde am 20.10.2010 dann 20 Jahre alt.

2) Bei KNX müssen (!) Busankoppler und Anwendungsmodul vom gleichen Hersteller sein, d.h. für deinen Gira Tastsensor brauchst du zwingend einen Gira Busankoppler (0570 00).

3) Bei KNX bekommen immer (!) die Busankoppler die Physikalische Adresse, da diese ja physikalisch (per Leitung, Funk, Powernet, Lan) mit dem KNX-Bus verbunden sind.

4) Das Applikationsprogramm - somit das Programm des Anwendungsmoduls - wird zwar in den Busankoppler geladen, bei heutigen Geräten ist ein Teil des Programmspeichers aber auch im Anwendungsmodul (z.B. bei TS2+ und ähnlichen Raumcontrollern....).

5) Busankoppler werden nie in das ETS-Projekt eingefügt.

6) Bei manchen Geräten muss das Anwendungsmodul auf dem Busankoppler aufgesteckt sein, damit es überhaupt funktioniert. Ich habe auch schon das Gegenteil erlebt.


Um nun "dein" kleines Projekt Fachmännisch in Betrieb zu nehmen, würde ich so vorgehen:


Projekt in der ETS anlegen; Gebäude, Räume, Verteiler anlegen entsprechend der tatsächlichen Situation
Produktdatenbanken der verwendeten Hersteller (komplett) importieren
Geräte in die Entsprechenden Räume und Verteiler einfügen und Sinnvolle Phys. Adressen Vergeben (z.B. alles im Verteiler 1.1.1-1.1.30, alle Geräte in den Räumen 1.1.31-1.1.60)
Gruppenadressstruktur, bestehend aus Hauptgruppen (Funktion), Mittelgruppe (z.B. Raum) und Verbraucher anlegen
Parameter des Sensors und Aktors entsprechend Anpassen
Kommunikationsobjekte mit den entsprechenden Gruppenadressen verknüpfen
USB-Schnittstelle lokal mit einer Phys. Adresse aus dem gleichen Adressbereich programmieren (z.b. 1.1.234), kein Applikationsprogramm laden!
Prog-Taste am niedrigsten Adressierten Gerät drücken, phys. Adresse programmieren
Aufsteigend alle anderen Geräte die Phys. Adresse verpassen
Alle Anwendungsmodule aufstecken
In einem Rutsch allen Geräten das Applikationsprogramm programmieren
Ausführlicher Funktionstest aller Geräte und Funktionen
Backup der Datenbank
Dokumentation erstellen/ergänzen

laptop24
02.11.10, 21:57
Hallo,

vielen Dank für die Übersicht. Im wesentlichen habe ich es schon so gemacht, wie beschrieben. Nachdem ich die Bestätigung hatte, dass BA und BEG vom gleichen Hersteller sein müssen, habe ich mal bei unseren Hausmeistern (Facility Managern) nachgehakt. Denn im ganzen Gebäude ist die Kombination Siemens Busankoppler und Gira Tast-Sensor verbaut, was ja eigentlich nicht funktionieren dürfte.

Des Rätsels Lösung ist, dass die Siemens Busankoppler mit einer Gira Herstellerkennung gepatched wurden. Damit glaubt die ETS BA und BEG wären vom gleichen Hersteller und schreibt die Applikation ohne Zögern in das Gerät.

Wie auch immer. Ich danke trotzdem für den Crash-Kurs.

EIB-Freak
03.11.10, 08:28
Früher kamen auch alle Geräte (die meisten) von siemens. Heute gibt es z.B. noch die Insta-Gruppe.

Der Saubere Weg ist natürlich, sich an die KNX-Specs zu halten.

hotte
16.11.10, 11:16
Hallo zusammen

leider hab ich das gleiche Problem denke ich zumindest.

Also hab Buskoppler von Gira und Tastsensor 2 fach mit Controller von Gira.
Schaltaktor 16 von Gira

Für beide verlangt die ETS 3 ja ne Busadresse.
So nun das Problem
Der Buskoppler lässt sich physikalisch adressieren

Der Tastsensor jedoch nicht. Dieser meldet nur NoPar sprich er wartet noch auf das Applikationsprogramm (richtig ausgedrückt? )

Wie bringe ich die ETS3 dazu das Applikationsprogramm auf den Buskoppler bzw auf den Tastsensor zu laden.
Wäre es ev. möglich ein Mini Projekt hochzuladen wo dieses ersichtlich ist?
Denke wenn ich einfach nur ein kleines Programmierbeispiel hab dass ich mich dann durchhangeln kann. Ist denke ich einfach erstmal so der Aha Effekt den ich benötige

Vielen Dank schon mal und hoffe dass mir geholfen werden kann ;)

Thomas

EIB-Freak
16.11.10, 12:26
Servus!

Checkliste:
1) 16fach-Schaltaktor im ETS-Projekt ?
2) TS2+ 2fach im ETS-Projekt?
3) mit BUS verbunden ?
4) dann: Phys. Adresse dem Aktor vergeben
5) dann: Phys. Adresse dem Busankoppler programmieren
6) dann: nochmals Programmierdialog aufrufen, diesmal statt "phys. Adresse" "applikationsprogramm" auswählen. Dann öffnet sich das PlugIn und programmiert den TS2+ 2fach (1052 xxx).

hotte
16.11.10, 13:22
Wow das ging aber flott.
Werde ich dannn gleich ausprobieren wenn ich zurück bin

danke